1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Gruppe B: Gruppe B: England entscheidet Fernduell gegen Mexiko für sich

Gruppe B Gruppe B: England entscheidet Fernduell gegen Mexiko für sich

Von Ulrike Weinreich und Cai-Simon Preuten 05.07.2011, 20:39

Sinsheim/Augsburg/SID. - Die Spielerinnen aus dem Fußball-Mutterland siegten am Dienstagabend in Augsburg gegen die schon zuvor qualifizierten Japanerinnen mit 2:0 (1:0) und verdrängten die Asiatinnen mit sieben Punkten noch von der Spitze der Gruppe B.

Der Viertelfinal-Traum der Mexikanerinnen, die zum Auftakt 1:1 gegen England gespielt hatten, endete durch das 2:2 (2:0) im abschließenden Gruppenspiel in Sinsheim gegen Neuseeland. Sollte Deutschland am Dienstagabend in Mönchengladbach gegen Frankreich nicht gewinnen, käme es im Viertelfinale zum Prestigeduell mit England. Nur bei einem Sieg gegen die Französinnen hieße der Gegner in der Runde der letzten Acht am Samstag Japan. Gegen beide Mannschaft hat die DFB-Elf noch nie verloren.

Vize-Europameister England gelang nach zuvor enttäuschenden Turnierauftritten im entscheidenden Moment eine Leistungssteigerung. Vor 20.777 Zuschauern in Augsburg erzielten Ellen White (15.) und Rachel Yankey (65.) die beiden sehenswerten Tore der "Three Lionesses".

"Das war ein schmutziger Sieg. Wir haben uns die Lunge aus dem Leib gerannt", sagte Powell und freute sich über das Erreichen des ersten Etappenziels: "Wir sind im Viertelfinale, das ist wunderbar."

Whites gefühlvoller Heber zur Führung war das Highlight einer ereignisarmen ersten halben Stunde. Nach einem Pass von Karen Carney wählte der 22 Jahre alte Blondschopf mit seiner Bogenlampe genau das richtige Mittel gegen die 1,70 Meter kleine Torhüterin Ayumi Kaihori. Die Defensivreihen beider Teams agierten äußerst diszipliniert und erstickten aufkeimende Torgefahr meist schon auf Höhe der Strafraumlinie.

Japan, in dessen Reihen in Kozue Ando (FCR Duisburg) und Yuki Nagasato (Turbine Potsdam) zwei aktuelle und in Saki Kumagai (1. FFC Frankfurt) eine kommende Bundesligaspielerin in der Startelf standen, benötigte beinahe 20 Minuten, um sich von dem Schock des Gegentores zu erholen. Danach erhöhten die Asiatinnen mit kreativem und technisch ansehnlichem Spiel den Druck, ohne allerdings zu ernsthaften Torchancen zu kommen.

Diese hatte wiederum White: Ihren Fallrückzieher lenkte Ayumi eben noch an die Latte (38.). Für Japan vergab die aufgerückte Rechtsverteidigerin Yukari Kinga die größte Möglichkeit (40.). Nach dem Seitenwechsel bäumten sich die Japanerinnen gegen die Niederlage auf. Bei einer 100-prozentigen Torchance versagten Nagasato (49.) jedoch die Nerven. Yankeys Lupfer über die herauseilende Kaihori brachte schließlich die Entscheidung.

Vor 20.000 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena sah alles nach dem ersten WM-Sieg der Mexikanerinnen aus, nachdem Stephanie Mayor (2.) und Torjägerin Maribel "Marigol" Dominguez (29.) eine 2:0-Führung herausgeschossen hatten. Für Außenseiter Neuseeland erzielten dann aber die Wolfsburger Bundesligaspielerin Rebecca Smith (90.) und Hannah Wilkinson (90.+4) in der Schlussphase noch zwei Treffer, die den ersten Punkt der Neuseeländerin bei ihrer dritten WM-Teilnahme bedeuteten, der mit dem traditionellen Haka-Tanz gefeiert wurde. Neuseelands Trainer John Herdman war aus dem Häuschen: "Das fühlt sich fast so an, als hätten wir die WM gewonnen. Wir sind ein kleines Land, haben aber ein großes Herz."