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Fußball Fußball: Wenige Sekunden fehlen zur Sensation

13.04.2009, 18:34

ALSLEBEN/MZ/EH/FK. - Doch im letzten Angriff der regulären Spielzeit zeigte der Unparteiische wegen eines Handspiels für die TSG Calbe auf den Elfmeterpunkt. Den Strafstoß nutzte Sebastian Zapke zum 1:1-Ausgleich. Damit rettete er die Gäste in die Verlängerung. Dort setzte sich der Landesligist letztendlich glücklich mit 3:1 durch und sicherte sich die Teilnahme am Salzlandpokal-Finale.

In den ersten 45 Minuten war in diesem Halbfinale kein Klassenunterschied erkennbar. Alsleben machte zu Beginn mehr Druck und traf per Freistoß den Pfosten (6. / Stefan Schmidt). Nach der ersten Chance durch Benny Böhm von Calbe, die Markus Selent im Rot-Weiß-Tor zur Ecke abwehren konnte, wurde auch Calbe präsenter, ohne aber echte Torgefahr auszustrahlen. In der 37. Minute hatte Alsleben Glück, als nach einem Foul an Dennis Neumeister ein möglicher Elfmeterpfiff für Calbe ausblieb. Jedoch hatte Alsleben die klar besseren Chancen vor der Pause durch Sebastian Horner, der einen Kopfball unbedrängt über das Tor setzte (27.), und den Torschützen, der mit einem straffen Schuss aus spitzem Winkel am TSG-Schlussmann scheiterte (45.). "Alsleben ist verdient mit einer Führung in die Pause gegangen. Schmidt und Wiedensee haben die Fäden im Mittelfeld gezogen und ihre schnellen Stürmer Röder und Horner immer wieder gefährlich eingesetzt", sah es TSG-Trainer Detlef Drachenberg.

Keine Präzision beim Passen

Nachdem der Gäste-Coach zur Halbzeit auf drei Stürmer setzte, stand die zweite Halbzeit dann ganz im Zeichen des Landesligisten. Dem fehlten jedoch bei seinen Aktionen die Schnelligkeit und Präzision beim finalen Pass. Die Abwehr um Thomas Goll stand meistens goldrichtig und ließ nichts anbrennen. Selent musste jetzt zwar öfters eingreifen, sein wahres Können musste er aber nur selten zeigen. Lediglich mit Distanzschüssen von Tobias Plantikow (62. / knapp vorbei) und Böhm (84. / Selent hält) strahlte man Torgefahr aus. Ingo Krone hatte bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung nach zahlreichen Frustfouls Torjäger Alexander Menz fest im Griff. Der TSG-Torjäger hatte lediglich in der neunten Minute eine halbe Möglichkeit, als er eine Freistoß-Eingabe am Tor vorbei ins Aus spitzelte sowie bei eigenen Freistößen nach der Pause, die aber alle das Ziel, wenn auch teilweise knapp, verfehlten.

Eine halbe Stunde nach dem Seitenwechsel stand Alsleben nur in der eigenen Abwehr. Erst in der letzten Viertelstunde gelangen wieder Entlastungsangriffe, ohne aber die Chance zur Entscheidung zu haben. Mit dem wohl letzten Angriff der TSG gab es im Rot-Weiß-Strafraum eine unübersichtliche Aktion für die Zuschauer, an der mehrere Spieler beider Mannschaften beteiligt waren. Das Ergebnis war ein Pfiff des Schiedsrichters, der auf Handstrafstoß entschied. Zuvor monierten die Alsleber jedoch ein Foul eines TSG-Spielers - jedoch ohne Erfolg. Zapke nutzte jedoch die sich bietende Möglichkeit mit einem straffen flachen Schuss. Selent ahnte zwar die Ecke, hatte aber keine Abwehrchance.

"Nach der Pause haben wir versucht mehr Druck zu machen, sind aber einfach nicht ins Spiel gekommen. In der 90. Minute kamen wir dann per Handstrafstoß noch zum glücklichen Ausgleich", so Drachenberg, der den Elfmeter so sah: "Bei einem Zweikampf kam der Rot-Weiß-Spieler zu Fall und klemmte den Ball mit dem Körper und dem Arm ein. Den Strafstoß kann man geben."

Entscheidung per Kopf

In der Verlängerung versuchte Alsleben das Spiel noch einmal in den Griff zu bekommen. Die Gastgeber hatten jedoch bei einem Lattenkopfball durch Marcel Meinhardt (102.) Pech. In der 107. Minute entschied der Schiedsrichter bei einem Duell zwischen Horner und zwei Calbenser Spielern auf Freistoß für die TSG, den Menz zum 2:1 per Kopf nutzte. Bitter war, dass sein Gegenspieler Krone nur wenige Minuten vorher durch mehrere Foulspiele des Calbensers verletzt das Spielfeld verlassen musste.

Der Gastgeber versuchte das Spiel zwar noch einmal zu drehen, doch bei schwindenden Kräften waren sie im Angriff nicht mehr so durchschlagskräftig. Fünf Minuten vor Schluss erzielte Johannes Schliemann nach einem Konter die Entscheidung für die Gäste. Der Sieger machte aus seinen wenigen sinnvollen Angriffen und Chancen fast das Optimum.

Alsleben: Selent - Leschinger, Goll (V), Köhler, Krone (98. Böckel), Wiedensee (V / 70. Höfinghoff), Schmidt, Bauer (V / 82. Meinhard, Lichtenfeld, Röder (V), Horner (V)

Calbe: Harant - Müller, Harms (76. Schliemann), Zapke, Blöhm, Neumeister, Noack, Bergholz (46. Houpline), Menz, Plantikow, Wolff (106. Knabe)

Tore: 1:0 Philipp Röder (33.), 1:1 Sebastian Zapke (90.+1 / HE), 1:2 Alexander Menz (107.), 1:3 Johannes Schliemann (115.); SR: Christoph Lampe (Atzendorf); SRA: Frank Schinke (Askania Bernburg), Ronald Stock (Wolmirsleben); ZS: 160