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Fußball Fußball: Warten auf den Treffer für Opa Fritz

Von HOLGER BÄR 12.07.2009, 16:25

SANDERSDORF/MZ. - Vater Volker Geppert durchlief als Torwart nahezu alle Sandersdorfer Altersklassen. Und Großvater Fritz Geppert spielte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg für den Heimatort. Später brachte er sich tatkräftig als Trainer und Nachwuchsleiter bei Aktivist und der daraus resultierenden BSG Chemie Sandersdorf ein.

Alexander schnürte seine ersten Fußballschuhe im Heimatort Holzweißig und kam erst im C-Juniorenbereich zu dem Verein, wo Vater und Großvater Geschichte geschrieben haben. Bei Union sollte das Talent vor genau drei Jahren, zusammen mit Maximilian Hübner und Sebastian Rupp gerade aus der A-Jugend kommend, in die erste Männermannschaft integriert werden. Während die beiden Kollegen folglich ihre ersten Einsätze im Verbandsligateam feierten, ging der heute 21-Jährige in Richtung Friedersdorf. "Ich wollte mich beweisen, hatte aber das Gefühl, den Sprung in die erste Mannschaft mit damals 18 Jahren noch nicht zu schaffen." So sammelte der Allrounder beim SV Friedersdorf Spielerfahrung im Männerbereich.

"Vor allem die ersten zwei Jahre in der Landesklasse haben mich gestärkt", so der Mann, der sich in allen drei Jahren Mitgliedschaft beim SVF die vereinsinterne Torjägerkrone aufsetzen durfte. "Ich habe dort einige Tore gemacht und war dabei speziell auf mein erstes Jahr stolz." Unter dem Trainerduo Gisbert Hieronimus und Andre Scheinhardt blieb ihm zumeist ein Posten in der Verteidigung. Doch selbst das hinderte den körperlich robusten Kicker nicht am Toreschießen. In einer Rubrik blieb dem gelernten Industriemechaniker jedoch immer nur der tragische Vizeplatz. "Sowohl im Friedersdorfer Abstiegsjahr als auch im Vorjahr in der Kreisoberliga reichten meine erzielten Treffer immer nur zum zweiten Platz in der Liga", ärgert sich Meinhardt ein wenig.

Scheiterte er in der Landesklasse mit 20 Treffern zuerst am Bitterfelder Marcus Plomitzer, so hatte er zuletzt mit 31 Toren in der Kreisoberliga gegen seinen von Osternienburg an die Mulde gewechselten Nachfolger Nico Friedrich (46 Tore) das Nachsehen. Sein Blick richtet sich nun nach vorn: "Ich hatte eine gute Zeit beim SVF. Doch nun möchte ich mich weiter entwickeln." Dies hätte er auch in Thalheim oder Bitterfeld tun können. Beide Vereine bemühten sich um den Stürmer. "Vielleicht würde es mir in der Landesliga etwas leichter fallen", überlegt er nur kurz, "doch neben dem Willen, höherklassig zu spielen, wollte ich auch in ein mir bekanntes Umfeld zurück." Meinhardts erste Ziele sind es, sich an den Rhythmus und die Intensität der Verbandsliga zu gewöhnen. "Der Ball rollt hier schon deutlich schneller und damit ist der Laufaufwand natürlich auch um einiges größer."

Bereits gegen Blau-Weiß Brachstedt bewies der Angreifer mit seinen beiden Toren sowohl per Kopf als auch mit dem Fuß, dass gewisses Potenzial vorhanden ist. Die erste Trainingswoche und die beiden Testspiele bestätigten die Erwartungen des eher ruhigen Typen. Trainer Schaller hat seine Vorstellungen, fordert das Team in jeder Phase. "Da heißt es für mich dran zu bleiben, denn mein Ziel ist es, so viel wie möglich an Einsatzzeit zu bekommen." Beim unglücklichen 0:1-Heimspiel am Samstag gegen Oberliga-Absteiger Eilenburg hatten noch seine unmittelbaren Konkurrenten Stefan Bebber, Dominik Witt und Jörg Marose auf den Offensivpositionen die Torchancen. Genau an denen will sich der Rückkehrer zukünftig orientieren. Wie bereits beim Test in der Winterpause wollte auch diesmal keine der beiden Mannschaften als Verlierer vom Platz gehen. In einem intensiven Spiel erarbeitete sich der Gastgeber die erste hundertprozentige Torchance. Stefan Bebber köpfte eine punktgenaue Flanke von Mathias Wirsing sträflich aus drei Metern am Tor vorbei (11.). Gegenüber verzog Toni Pfeffing, der nach einem Sandersdorfer Ballverlust nicht zu halten war (25.). Der Innenpfosten verhinderte im Anschluss an einen Eckstoß die Heimführung. Witts abgefälschter Kopfball sprang vom Aluminium ins Feld zurück. So knackte ein öffnender Diagonalpass die Unioner Abwehr und brachte das Tor des Tages für die Gäste. Marcus von Durchevsky enteilte auf der rechten Außenbahn und Stürmer Thomas Hönemann hatte zentral wenig Mühe, die Eingabe zu verwerten (49.). Alle Sandersdorfer Bemühungen blieben bis zum Abpfiff erfolglos. Daran konnte auch Alexander Meinhardt nichts ändern. Mit den eigenen Qualitäten und zukünftig neu antrainierter Kondition wartet Sandersdorfs neue Nummer zwölf nun auf den Tag, wo sein erstes Verbandsligator vor den Augen seines immer daumendrückenden Opas Fritz auf der Anzeigetafel aufleuchtet.