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Fußball Fußball: Reppichau will keine «Fahrstuhlmannschaft» sein

Von THOMAS RINKE 06.08.2009, 16:55

REPPICHAU/MZ. - "Das ist ganz klar unser Ziel", so Rüdiger Hein. Die Vorbereitungsphase und die neuen Spieler stimmen den ebenfalls neuen Reppichauer Trainer zuversichtlich, dass dieses Vorhaben gelingt.

Die SG Reppichau geht mit der Empfehlung in die neue Landesklasse-Saison, in der Kreisoberliga spielerisch mit den besten Eindruck hinterlassen zu haben. Zudem gilt das gesamte Vereinsumfeld als verschworene Gemeinschaft. "Die Vereinsstrukturen und der Kader waren der Faustpfand für den Aufstieg", erklärte Co-Trainer Holger Nöthling unlängst. Und die Art und Weise des Aufstieges schweißte den Verein noch mehr zusammen. Denn eigentlich schien das Meisterschaftsrennen am 13. Juni bereits zugunsten von Hertha Osternienburg gelaufen gewesen zu sein. Reppichau hatte den SV Friedersdorf zu Gast und musste gewinnen. Doch nachdem Friedersdorfs Alexander Meinhardt in der 87. Spielminute den Ausgleich erzielte, war Reppichau aus dem Rennen. Quasi mit dem Abpfiff schoss Marcel Lorch das 3:2, auf und neben dem Platz gab es anschließend kein Halten mehr. "So etwas wird man wohl nicht mehr erleben", erinnert sich Hauptsponsor Ingmar Lehmann, "das war einmalig."

Nach diesem euphorisierenden Saisonfinale kehrt jetzt wieder der Alltag ein in Reppichau. Dieser kann rau und unbequem werden, wenn der SG kein guter Start ins neue Spieljahr gelingt. Am Samstag kommt der SV Graf Zeppelin Abtsdorf zum Auftakt nach Reppichau. "Mit dem Publikum im Rücken sind wir stark", versprach bereits Trainer Hein. Das allein wird jedoch nicht reichen, weshalb es interessant sein wird zu beobachten, wie die Mannschaft mit den Systemänderungen ihres Trainers zurechtkommt. "Das passiert nicht innerhalb weniger Wochen", bat Hein um Geduld.

Reppichau wird mit einer Viererkette in die kommenden Spiele gehen. "Damit wollen wir Überzahlsituationen herstellen können und über die Flügel gefährlicher werden", sagte der Trainer. Kurzpassspiel und das Verteidigen im Verbund stünden daher ganz oben beim Trainingsplan. Zudem müssen die sieben Neuzugänge integriert werden. Imre Luckau (20), Patrick Belger (20, beide Aken) und Nico Deistler (21, Osternienburg) kamen aus dem unmittelbaren Umfeld. Dirk Lange (29), Oliver Reichert (25, beide TuS Kochstedt), Markus Großmann (21, Rot-Gelb Dessau) und Sven Wunderlich (30, Lok Dessau) kamen aus der Bauhausstadt. Mit ihnen hat sich das Team sowohl in der Breite als auch in der Qualität verstärkt. Ohne offizielle Abgänge muss Reppichau auf Steffen Geisler (Bundeswehr) und Jens Bönecke (Knieverletzung) verzichten. Marco Ecke wird nach seiner Schultereckgelenkssprengung aus dem Kreispokalfinale in der Hinrunde fehlen und Oliver Endert wird aus privaten Gründen nicht mehr die Zeit haben, bei jedem Spiel dabei zu sein.

Dennoch hält Rüdiger Hein, der selbst aus Dessau nach Reppichau wechselte, den Kader für stark genug. "Vor zwei Jahren war es das Problem des Vereins, dass er Ausfälle nicht gleichwertig ersetzen konnte", erklärte Hein, "das ist in dieser Saison anders." Wo seine Mannschaft am Ende tatsächlich landen wird, kann auch Hein nur schwer einschätzen. Aber mittelfristig sei es das Ziel des Vereines, sich in dieser Liga zu etablieren. Damit das Image der Fahrstuhlmannschaft gar nicht erst entsteht.