1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Fußball:: Fußball:: Mannschaft spielt ohne «Mittelalter»

Fußball: Fußball:: Mannschaft spielt ohne «Mittelalter»

Von Burkhard Zemlin 11.07.2008, 15:57

Stedten/MZ. - Zum Trainingsauftakt gab es in Stedten an der Kippe einige ratlose Gesichter. Der Pressesprecher des Vereins, Max Höbel, wunderte sich, weil die Gastronomie offenbar noch in den Ferien weilte. Dergleichen hatte er eigentlich nicht erwartet.

Während Mannschaftsleiter Heinz Denk und Betreuer Gerhard Wicht noch rätselten, was das zu bedeuten hat, sammelte sich die Manschaft zum ersten Training. "Lockeres Laufen, ein kleines Spielchen, und danach setzen wir uns

zusammen", kündigte Trainer Uwe Zorn an, für den es im Moment noch zu früh ist, über mögliche Zielstellungen zu reden. Er möchte erst seine "Neuen" kennenlernen.

Mit dem Hallenser Tino Stürze (29) rückt ein erfahrener Mittelfeldspieler in den Kader, der vom Landesligisten FSV Bennstedt an die Kippe kam. Zuvor hat er in Ammendorf und beim VfL Halle gespielt. Vom SV Merseburg 99 kommen die Brüder Jakob und Roman Fischer, 22- und 19 Jahre alt. Aus dem eigenen Nachwuchs rückt Torhüter Sven Lament (21) in die erste Mannschaft. Fünfter im Bunde ist Uwe Zorns Filius Christoph, 18 Jahre alt, der mit der A-Jugend des HFC Landesmeister geworden war. Alte Stedtener sagen, er sehe genau so aus wie sein Vater vor 30 Jahren.

Vor Jahresfrist war Stedten mit dem erklärten Ziel in die Punktspiele gegangen, einen Platz unter den ersten fünf zu erreichen, am Ende sprang nach einer durchwachsenen Saison Rang 7 heraus. Verletzungspech hatte die Mannschaft zwischenzeitlich zurückgeworfen. Insbesondere der Ausfall von Regisseur Mario Eichmann hatte Sand ins Getriebe des SV Romonta gebracht. "Ihn konnten wir nicht ersetzen", sagte Jochen Bauer, der Schatzmeister. Wann Eichmann wieder zur Verfügung stehen wird, ist im Moment völlig offen. "Er befindet sich im Aufbautraining", sagte Uwe Zorn knapp.

Ansonsten hat der Trainer alles an Deck, mit Ausnahme von Daniel Stephansky, der voraussichtlich in drei Wochen wieder ins Training einsteigen kann. Stephansky war im Frühjahr prächtig in Schwung gekommen, die Stedtener hoffen, dass es dem 26-Jährigen gelingen möge, an diese Leistungen anzuknüpfen. Wenn er das schafft, und wenn Routinier Mario Eichmann (35) wieder auf Touren kommt, und überdies die Neuzugänge frischen Wind bringen, dann könnte der SV Romonta eine stärkere Rolle in der Landesliga spielen als im vergangenen Jahr.

Aber von solchen Mutmaßungen will Zorn nichts hören. Er will sehen, wie sich die Neuen eingliedern, wobei er um eine Besonderheit der Stedtener weiß: "Uns fehlt das Mittelalter. Viele Spieler sind unter 23 Jahre, viele über 30." Dieter Rehmann, Abteilungsleiter Fußball beim SV Romonta, ließ freilich durchblicken, dass die Stedtener zuversichtlich sind: "Wir haben uns verstärkt." Auf dem Papier habe man die Abgänge mehr als kompensieren können, wobei Bauer nur eine Einschränkung machte: Tom Renner. Dass der 20-Jährige, der sich im vergangenen Jahr so erfreulich zu steigern vermochte, den Verein verlassen hat, habe "wehgetan".

Doch dieses Kapitel ist abgehakt. Jetzt wird nach vorn geschaut. Sonntag fährt die Mannschaft erstmals nach Gommern, wo der Vergleich mit dem Landesligisten (Staffel Nord) SV Eintracht als erste Standortbestimmung angesehen wird. Aber so richtig in die Vollen geht es erst in der der kommenden Woche.