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Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse: Höhnstedt stellt kuriosen Torhüter-Rekord auf

Von MICHAEL PIETSCH 31.05.2010, 20:30

HALLE/MZ. - Und der Mann zwischen den Pfosten wusste selbst: Nicht immer sahen seine Rettungsversuche wirklich glücklich aus. Einige Bälle rutschten ihm durch die Hände. "Nur gut, dass die Saison für uns gelaufen ist", sagte Stauch. Der Abstieg des SV Höhnstedt stand bereits vor der klaren 2:7-Pleite fest.

Dennoch: Schuldzuweisungen von seinen Teamkameraden gab es nicht. Dafür ein aufbauendes Schulterklopfen von Trainer Michael Kunze. Der Grund: Normalerweise ist Fabian Stauch Mittelfeldspieler und damit für das Erarbeiten von Torchancen zuständig. Diesmal war jedoch alles anders. Durch Urlaub, Dienst, Verletzungen und Sperre von mehreren Spielern war Not am Mann. Und die größte Lücke klaffte beim SVH zwischen den Pfosten. Der ursprüngliche Keeper Thomas Weiß hat den Verein verlassen, mit Ronny Müller fehlte auch der zweite Mann. "Es stand also die Frage, wer in den Kasten gehen könnte", erzählt Coach Kunze, der selbst als Feldspieler ins Geschehen eingriff.

Trotz Magenkrämpfen im Gehäuse

So avancierte Fabian Stauch zum Ersatzmann des Ersatzmannes im Tor der Höhnstedter. "Im Feld konnte ich wegen Magenkrämpfen sowieso nicht mitspielen. Um meiner Mannschaft irgendwie zu helfen, ging ich eben ins Tor. Dass ich das Spiel nicht würde retten können, war mir von Anfang an klar", sagte Stauch. Vor drei Jahren hatte er schon einmal auf dieser Position ausgeholfen, damals in der zweiten Mannschaft. Nun ignorierte Stauch sogar seine gesundheitlichen Probleme. Besonders pikant: Er ist laut Kunze schon der siebte SV-Spieler, der in dieser Saison das Trikot mit der Nummer eins überstreifte. Allerdings steht für Stauch, der unter der Woche in Mühlhausen als Bundeswehrsoldat Dienst schiebt und dort in der Bataillons-Auswahl ebenfalls Fußball spielt, nach seinem Sondereinsatz fest: "Noch einmal stelle ich mich nicht in den Kasten. Draußen bin ich besser aufgehoben."

Den familieninternen Torhüter-Wettbewerb mit seinem Zwillingsbruder Felix - an sich Verteidiger - um den Titel "Oliver Kahn von Höhnstedt" gibt Fabian ebenso auf. Er sagt: "Beim 3:3 gegen Seeben sprang mein Bruder ein. Und er hielt besser als ich. Aber es kommt auf dieser Position eben auch darauf an, wie die Hintermannschaft funktioniert."

Genau da lag gegen Helbra ein Problem. Zudem schwächte sich der Tabellen-Vorletzte, für den nur Patrick Friedemann (1:1 / 11. Minute) und Andre Schulz (2:4 / 47.) trafen, durch eine Rote Karte für Tobias Krebs und Gelb-Rot für Matthias Hage noch zusätzlich. "Wir müssen jetzt die letzten beiden Spiele mit Anstand über die Runden kriegen und dann den Neuaufbau angehen", sagt Höhnstedts Trainer. Eine der wichtigsten Baustellen ist bereits eröffnet: die Suche nach einem Torhüter. Einem gelernten, versteht sich.

Turbine büßt Boden ein

Nichts zu lachen hatte am Samstag auch Marko Balzer. Der Torwart von Turbine Halle kassierte beim 2:2 (1:1) im Heimspiel am Felsen gegen den VfB Gröbzig zwei Gegentore. Und das, obwohl sein Team über 90 Minuten die überlegene Mannschaft stellte und durch Christoph Schöfthaler und Michael Wilke in Führung lag. Bei einem Freistoß (13.) und vom Elfmeterpunkt drei Minuten vor Ende der Partie musste sich Balzer geschlagen geben. So büßte Turbine beim Kampf um die Medaillenplätze in der Staffel vier Boden ein. Die LSG Lieskau ließ mit dem 1:1 gegen Harzgerode zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt liegen.

In der Staffel sechs bewies der SSV Landsberg mit einem souveränen 4:1 (1:0)-Sieg im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten 1. FC Zeitz, dass er völlig zu Recht aufsteigt.