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Fußball Fußball: «Jede Woche ein Topspiel»

Von Thomas Schaarschmidt 11.06.2008, 16:57

Bitterfeld/MZ. - Roland Lindenhain ist ehrlich. "Natürlich wären wir gern aufgestiegen", meint der Abteilungsleiter Fußball des HSV Gröbern, "aber auf der anderen Seite freuen wir uns jetzt auch unheimlich auf die Kreisoberliga." Denn im Gegensatz zur Landesklasse habe die in der Spielzeit 2008 / 2009 etwas ganz Besonderes. "Alles ist irgendwie neu", glaubt Lindenhain, "neue Vereine, neue Mannschaften, neue Sportplätze." Man wisse überhaupt nicht, was komme. "Und das", lacht Lindenhain, "kribbelt schon ein bisschen."

Relegationsspiele

Gut zwei Monate sind noch Zeit, bis die erste gemeinsame Kreisoberliga Anhalt-Bitterfelds ihren Spielbetrieb aufnimmt. Doch schon jetzt, nachdem bis auf die Sieger zweier Relegationsspiele das Teilnehmerfeld feststeht, gibt es auf den Fußballplätzen der Region kaum noch ein anderes Thema. "Der ganze Verein redet schon seit Wochen

darüber", hat auch Andreas Kühlewind, Präsident der SG Ramsin, beobachtet. Der Grund für die gesteigerte Aufmerksamkeit liegt auf der Hand: Niemals zuvor dürfte es in den Kreisen Köthen oder Bitterfeld eine solch spielstarke Liga gegeben haben. Zu den besten Teams der bisher noch getrennten Kreisoberligen stoßen gleich vier Absteiger aus der Landesklasse.

Neben dem SV Friedersdorf mussten aus dem Bereich Köthen auch Schortewitz, Osternienburg und Reppichau den Gang eine Klasse tiefer antreten. "Eigentlich ist das schon eine kleine Landesklasse, so etwa wie es vor drei oder vier Jahren gewesen ist", meint Roland Lindenhain, "und das mit ausgeglichenem Niveau." Das sieht auch Andreas Kühlewind so. "Die Teams im unteren Drittel der Landesklasse und im oberen der Kreisoberliga waren ja eigentlich schon immer ganz nah beieinander." Zudem seien aus den Bereichen Köthen und Bitterfeld sehr starke und ambitionierte Vereine vertreten. "Eigentlich hast du da jede Woche ein Topspiel", freut sich Kühlewind.

Dass mit Sandersdorf II, Germania Köthen II und nach eventuell erfolgreicher Relegation Bitterfeld II maximal nur drei Reserveteams in der Kreisoberliga am Start sind, trägt ebenfalls zu einer homogenen Spielklasse bei. "Es riecht nach Spannung", weiß Kühlewind, der nur in einer Hinsicht unsicher ist: "Man weiß natürlich überhaupt nicht, welches Ziel man sich setzen soll." Keiner könne vorher wissen, wo er stehe und welchen Platz er in der Liga habe. "Natürlich sind die Absteiger Favoriten, doch da muss man erst mal abwarten, welchen Aderlass die haben", glaubt Andreas Kühlewind.

Gröbern will angreifen

Wie Ramsin, das sich "gezielt verstärken" möchte, werden wohl viele Vereine vorgehen: Den Kader ergänzen und die ersten Spieltage abwarten. "Da muss man eigentlich schon voll da sein", glaubt Roland Lindenhain, dessen Gröberner "nicht bloß in der Liga bleiben" wollen, sondern "auch oben angreifen" möchten. Spannend wird das Gerangel an der Tabellenspitze ganz sicher: Die gemeinsame neue Kreisoberliga verfügt nur über einen einzigen Aufstiegsplatz zur Landesklasse.

Unter dem neuen Gebilde existieren dagegen in den Bereichen Ost und West weiter eigenständige Kreisligen und Kreisklassen. Deren Niveau dürfte im kommenden Spieljahr ebenfalls steigen. In der Kreisliga tummeln sich immerhin bis zu acht ehemalige Kreisoberligisten. Auch die Kreisklasse profitiert von der Neuordnung: Nicht weniger als 17 Teams spielen 2008 / 2009 in der niedrigsten Liga - 36 Spieltage sind notwendig.