Fußball-Hallentitelkämpfe, Finalrunde: Fußball-Hallentitelkämpfe, Finalrunde: Wawryniuks Tor bringt CFC den Titel

Köthen/MZ. - Wawryniuk und seiner Mannschaft war es freilich andersrum mit Sicherheit lieber. Der Sieg gegen den PSV brachte den CFC nicht nur auf neun Pluspunkte, sondern raubte auch den Porstern den einen Punkt, der sie noch auf ein kleines Wunder hätte hoffen lassen. Bei einem Unentschieden hätte der PSV acht Punkte gehabt, der CFC sieben - und die Entscheidung wäre im letzten Spiel, CFC gegen Kleinpaschleben, gefallen, wo bei einem möglichen Sieg der Paschlebener die Porster den großen Pokal davongetragen hätten.

So viel zum Thema Rechenkunststücke. Fußball ist aber unberechenbar und deswegen war das letzte Spiel des Tages dann nur noch eine Angelegenheit für die Vollständigkeit - wobei man aber fairerweise sagen muss, dass beide Teams sich auch in dieser Partie nichts schenkten.

Begonnen hatte die Finalrunde der Meisterschaft mit dem Sieg einer Mannschaft, die nach ihrem Auftritt in der Vorrunde zum Favoritenkreis gerechnet werden musste. Wulfens junge Burschen machten beim 3:0 gegen Kleinpaschleben auch eine sehr ansehnliche Partie, wobei eine Hauptrolle freilich Torwart Nico Deich zu spielen hatte, der die Kleinpaschlebener fast zur Verzweiflung brachte. Im Spiel gegen Germania zeigte sich dann aber, wie man den jungen SV-Kickern den Spaß vergällen kann - mit dem Forechecking des CFC kamen sie nicht zurecht, konnten ihr Kombinationsspiel nicht aufziehen. Der CFC wartete gelassen auf die Chancen und nutzte sie abgebrüht. Für alles, was aufs Tor kam, war beim Meister Keeper Malte Winkler zuständig, der im Turnier nur zwei Treffer zuließ, und neben PSV-Keeper Olaf Krüger bester Mann zwischen den Pfosten war.

Noch heftiger als die Wulfener musste übrigens ein weiteres Team Federn lassen, dass die Vorrunden ebenfalls ohne Verlustpunkt überstanden hatte: Rot-Weiß Elsdorf verlor alle vier Spiele, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass die Elsdorfer im Spiel gegen den CFC ihren etatmäßigen Schlussmann verloren, der sich allem Anschein nach einen Arm ausgekugelt hatte.

Kritisch muss an dieser Stelle vermerkt werden, dass es der Veranstalter versäumt hatte, für die medizinische Absicherung des Turniers zu sorgen - es dauerte Minuten, ehe man in der Sporthalle eine Trage gefunden hatte und noch länger, bis die Sanis herbeigerufen waren.

Elsdorf kam danach nicht mehr auf die Strümpfe, kassierte zwei fette Niederlagen. Michael Jost, in der Vorrunde noch Glanzpunkt des Teams, war an diesem Abend ein Schatten seiner selbst. Dafür wuchs ein anderer Elsdorfer über sich hinaus: René Basler stemmte sich - wenn auch erfolglos - gegen die Niederlagen und wurde anschließend als bester Spieler des Turniers geehrt.

Sehr zufrieden konnte am Ende der PSV sein. In die Kreisliga erst im Sommer wieder aufgestiegen, hat Trainer Peter Wild - der heute vermutlich kein Wort mehr sprechen kann, so hat er am Montagabend seine Stimmbänder strapaziert - eine ausgesprochen kampfstarke, kompakte Mannschaft zusammengebracht, die in der Lage war, jeden zu schlagen - auch der CFC hatte sichtlich Mühe mit den Porstern. Bei denen in der Offensive der Ex-HG-Handballer Maik Abel diesmal nicht ganz so durchschlagskräftig war wie in der Vorrunde - im Spiel gegen Germania hat er Malte Winler förmlich berühmt geschossen.

Bemerkenwert war auch die Tatsache, dass fast jedesmal, wenn ein Spieler für zwei Minuten vom Platz gestellt wurde, die in Unterzahl befindliche Mannschaft ein Tor schoss: Das gelang Wulfen (Mathias Marx) gegen Kleinpaschleben, dem PSV (Abel) gegen Elsdorf, dem CFC (Derek Beath) gegen Wulfen und noch mal dem PSV (Maik Skirl) gegen Kleinpaschleben.

Alle Spiele in der chronologischen Übersicht: Wulfen - Kleinpaschleben 3:0, PSV - Elsdorf 2:1, CFC Germania - Wulfen 2:0, Kleinpaschleben - PSV 2:2; Elsdorf - CFC Germania 0:1, Wulfen - PSV 0:2, Elsdorf - Kleinpaschleben 1:6, PSV - CFC Germania 1:2, Wulfen - Elsdorf 5:0, CFC Germania - Kleinpaschleben 3:1. Tabellenstand: 1. Germania Köthen 12 Punkte / 8:2 Tore, 2. PSV 05 7 / 7:5, 3. SV Wulfen 6 / 8:4, 4. Kleinpaschleben 4 / 9:9, 5. Elsdorf 0 / 2.14. Als bester Torwart wurde Olaf Krüger (PSV) geehrt, bester Spieler wurde René Basler (Elsdorf). Mit fünf Treffern erwies sich der Kleinpaschlebener Mirko Voigt als bester Torschütze, wobei er allein vier Treffer in der Partie gegen Elsdorf erzielte. Die Spiele wurde von Michael Kopp, Gerd Müller und Holger Rzeznitzeck geleitet, denen es oft nicht leicht gemacht wurde von Spieler, Trainern und auch Zuschauern. Das schönste Tor des Tages - nach zugegeben subjektiver Wertung - schoss der Wulfener Marcel Mäkert. Beim 4:0 gegen Elsdorf tanzte er auf engsten Raum zwei Gegenspieler aus und vollendete gekonnt.