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Fußball Fußball: Außenpositionen vernachlässigt

29.08.2004, 16:21

Halle/MZ. - TSV Mosigkau - Eintracht Elster 2:1

Eintracht ist als Favorit nach Mosigkau gefahren, und überlegen wurde von Beginn an das Spiel gestaltet. Der Gastgeber wurde in seiner Hälfte eingeschnürt. Aber je näher die Elsteraner an das gegnerische Tor kamen, umso harmloser wurden sie. Der Gegner war dicht gestaffelt und ließ mit seiner körperbetonten Spielweise wenig Torchancen zu. Die Elsteraner bewegten sich wohl viel, konnten sich aber nicht entscheidend in Szene setzen, weil Mosigkau geschickt die Räume zustellte und konsequent in die Zweikämpfe ging. In dieser Druckphase fiel völlig überraschend das 0:1 (18.). Elster spielte an der Mittellinie auf Abseits, welches auch vom Linienrichter angezeigt wurde, aber der Schiedsrichter ließ weiterspielen. Torwart Schubotz hatte keine Abwehrchance. Die klaren Tormöglichkeiten für Elster beschränkten sich auf einen Lattenschuss von Bastian Dammenhayn nach Freistoß und zwei Kopfbälle von Markus Finke, wobei der zweite nach einer Ecke in der 27. Minute zum Ausgleich führte. Im weiteren Verlauf war die Eintracht überwiegend im Ballbesitz, aber am Strafraum war sie mit ihrem Latein am Ende. Die gefährlicheren Chancen hatte Mosigkau. Einmal mit einem Gewaltschuss nach Freistoßablage von der Strafraumgrenze und zum anderen als Christian Aschenberner als letzter Mann den Gegner und sich ausspielte. Schubotz verhinderte mit seiner Abwehr den erneuten Rückstand. Kurz vor der Halbzeitpause kam Elster zu einem personellen Vorteil, als ein Mosigkauer Spieler nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vorzeitig in die Kabine geschickt wurde.

In der zweiten Halbzeit erlebten die Zuschauer ein zerfahrenes Spiel. Elster hatte trotz Überzahl keine spielerischen Vorteile. Man vernachlässigte die Außenpositionen, wie bei der F-Jugend wurde immer durch die Mitte der Erfolg gesucht. Aber hier stand der Gastgeber sicher! Die Eintracht-Stürmer spielten zu eigensinnig; selten wurde der Doppelpass gesucht. Der beste Stürmer der letzten Spiele wurde im Mittelfeld aufgeboten und zerrieb sich in nutzlosen Einzelaktionen. Später wurde er verletzungsbedingt ausgewechselt. Eintracht wurde nervös und verlor berechtigt in der 68. Minute nach roter Karte Thomas Szczegula. Danach brach Elster regelrecht zusammen. Saft- und kraftlos wurde agiert. Mosigkau hatte Konditions- und Schnelligkeitsvorteile und überlief wiederholt die Elsteraner Abwehr. Bis zur 86. Minute hielt Elster mit Glück das Unentschieden. Dann wurde die Abwehr klassisch bis zur Grundlinie ausgespielt. Die Eingabe wurde im Nachschuss zum 2:1 verwandelt. Nach den erspielten Chancen ist Mosigkau der verdiente Sieger.

Für Elster: Schubotz, Pfeifer, Aschenberner, Pelz, Lehmann, Szczegula, Jänicke (Mühlig), Dammenhayn, Zwade, Straub, Finke

VfL Gräfenhainichen FC Grün-Weiß Piesteritz 2:6

Schiedsrichter Rainer Thrun aus Greppin saß schweigend auf der Auswechselbank des VfL Gräfenhainichen und versuchte, mit viel Flüssigkeit seinen Kreislauf zu aktivieren. Ab der 78. Minute musste der Unparteiische die Leitung der Begegnung seinem Assistenten Marcel Rönicke aus Dessau überlassen, die Signale aus dem Inneren seines Körpers zwangen ihn zu dieser Maßnahme.

Für den Piesteritzer Angreifer Marciano Voufack war die Partie sogar schon nach einer Minute beendet. Nach einem Zweikampf mit Jens Störer verließ er humpelnd das Spielfeld, Grün-Weiß-Mannschaftsarzt Thomas Winkler diagnostizierte in der Pause einen Innenbandabriss. Positiv aus Sicht der Gäste war am Ende vor allem das Endergebnis. Aufgrund einer kollektiven Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt wandelten die Schützlinge von Trainer Detelf Stache einen 1:2-Rückstand noch in einen klaren 6:2-Erfolg um, der Coach wertete dieses Auftreten als Charakterstärke: "Meine Schützlinge haben nach der Pause nicht nur brachiale 08 / 15-Aktionen gezeigt, sondern richtig guten Fußball gespielt."

Beide Teams praktizierten von Anbeginn konsequentes Pressing, der erwartete Klassenunterschied war nicht erkennbar. Der Verbandsligist agierte zunächst effektiver. Sonntags-Schuss aus 25 Metern Torentfernung, 1:0 (5.) - die Rollen war verteilt. Torschütze Tobias Heede von diesem seltenen Erfolgs-Erlebnis völlig überrascht: "Ich habe einfach nur draufgehalten. Zum Glück stand der VfL-Keeper etwas zu weit vor seinem Kasten." Die Gastgeber ließen sich jedoch von diesem frühen Rückstand nicht aus dem Rhythmus bringen. Jens Stockmann gewann das Laufduell mit Grün-Weiß-Verteidiger Bodo Grauss, Nerven im Abschluss behalten, Ausgleich (12.). Jetzt war der VfL in Schwung, Hannes Wagner (28.) und Stockmann (35.) verpassten den nächsten Gräfenhainicher Treffer.

Kuriose Szene kurz vor Pause: Schiedsrichter Thrun hebt die Abseits-Entscheidung der Linienrichters auf, die Gäste-Abwehr stellte aufgrund der gehobenen Fahne den Spielbetrieb ein, Maik Koch nutzte die Gunst des Moments und erzielt das 2:1 (40.).

Nach dem Wechsel standen die Hausherren sogar kurz vor einer möglichen Überraschung. Steve Schaller verfehlte jedoch das gegnerische Gehäuse aus Nahdistanz (51.). Beim Verbandsligisten schrillten ab sofort die Alarmglocken, das Scheitern in Runde eins des Landespokals rückte näher. Nach einem Querpass von Lars Dratschmidt gelang Nils Naujoks (54.) der Ausgleich, beim 3:2 (60.) nutzte der Schütze einen kapitalen Fehler von VfL-Keeper Kristian Bürrgam aus - der Wechsel auf die Siegerstraße war vollzogen. Kevin Gerstmann (76.), Stefan Neuberg (82.) und Dratschmidt (85.) sorgten endgültig für klare Verhältnisse. Gräfenhainichen hatte in dieser Phase nur eine Chance, das Ergebnis freundlicher zu gestalten, aber Hannes Wagner (87.) hatte seine "Töppen" nicht richtig geschnürt.

Trainer Detlef Stache abschließend: "In der Halbzeit haben meine Jungs ziemlich geknickt in der Kabine gesessen. Doch jetzt kann ich sagen: Ende gut, alles gut."

Klödener SV Germania Wartenburg 4:2

Auf dem neuen Klödener Sportplatz boten beide Mannschaften eine gutklassige Partie. Doch die Anfangsphase verlief anders, als von den Gastgebern gewollt. Denn in Führung gingen die Kreisligakicker aus Wartenburg (9. Minute).

Den Ausgleich für das Klödener Kreisklasseteam erzielte Marcel Kleinschmager in der 22. Minute. Seine Treffsicherheit stellte Daniel Strohner bei einem Freistoß unter Beweis. Er schoss die Gastgeber in der 35. Minute in Führung. Kay Neumann erhöhte in der 65. Minute auf 3:1. Nachdem Wartenburg den Anschlusstreffer erzielt hatte (77.), sorgte Daniel Strohner kurz vor dem Schlusspfiff für klare Verhältnisse.

Klödener SV II ESV Bergwitz 0:11

Dass die Klödener in dieser Pokalrunde die höchste Niederlage kassieren und dies auch noch auf dem neuen Sportplatz, hatte niemand erwartet. In der ersten Halbzeit konnten sie noch gut mithalten, doch nach der Pause lief kaum noch etwas zusammen, so dass die Gäste ein "Schützenfest" feiern konnten.

Allemannia 08 Jessen II

Graf Zeppelin Abtsdorf 8:1

Das Spiel gestaltete sich zu einer klaren Angelegenheit für die Gastgeber. Von der ersten Minute an bestimmten die Allemannia-Kicker die Begegnung und schossen, trotz einer Vielzahl vergebener "hundertprozentiger" Chancen, schon in der ersten Halbzeit durch Torsten Neumann (19.), Christian Räbiger (22.), André Winter (31.) und Ingo Kilian (44.) ein beruhigendes 4:0 heraus. In der zweiten Halbzeit ließen die Jessener etwas nach, außerdem fehlte die notwendige Souveränität, um die Abtsdorfer spielerisch noch mehr unter Druck zu setzen. Ehe den Gästen in der 62. Minute der Ehrentreffer gelang, erhöhten Thomas Sachse (50.) und Stephan Kase (60.) auf 6:0. Die weiteren Treffer erzielten Roman Rook (72.) und Christian Räbiger (75.).

Jessen spielte mit: Thomas Roeschke, Andreas Steinbeiss, Matthias Fretzschner (15. Christian Räbiger), André Winter (46. Daniel Kneupel), Gunnar Wolf, Torsten Neumann, Stephan Kase, Ingo Kilian, Roman Rook, Torsten Jahn, Thomas Sachse (52. Marcus Ziehe)

Eintracht Elster II Turbine Zschornewitz 3:1

"Unser Spieler des Tages war Matthias Keller", freute sich Eintracht-II-Trainer Gerd Koste. Doch bis die Stunde des Vorstoppers schlug, mussten sich die Gastgeber gedulden. Zumal sie eine Minute vor dem Halbzeitpfiff in Rückstand gerieten. Doch dann kam Matthias Keller und sorgte für klare Antworten auf den Zschornewitzer Führungstreffer. 1:1 in der 47., 2:1 in der 57. Minute. Eine halbe Stunde später legte Mirko Müller nach. Die Zschornewitzer seien in ihrem Spiel "ein bisschen harmlos" gewesen, so Gerd Koste.

Grün-Weiß Linda -

Glückauf Möhlau 2:1

An die grandiose Leistung des Kreisligaspiels gegen Dabrun / Rackith (9:0) konnten die Grün-Weißen nicht anknüpfen. "Wir haben uns sehr schwer getan", sagte Trainer Gerald Neiße. Möhlau führte die Zweikämpfe erfolgreicher und erarbeitete sich die klareren Chancen. Die zweite Tormöglichkeit, die sich in dieser Begegnung den Lindaern bot, nutzte Danny Dinda (25.). Sechs Minuten später besorgten die Gäste den Ausgleich. Danach sei das Spiel so dahingeplätschert. Sehenswerte Szenen waren Mangelware, musste der Grün-Weiß-Coach konstatieren. Er hatte sich bereits auf eine Verlängerung eingestellt, als doch in der regulären Spielzeit eine Entscheidung fiel. Ein Abschlag erreichte Danny Dinda, der eine Minute vor dem Abpfiff alles klar machte.

Rot-Weiß Kemberg Einheit Wittenberg 0:1

Landesklasse-Neuling Einheit nutzte in diesem vorgezogenen Match die Gunst der Stunde und schob sich mit einem knappen Sieg auf den ersten Tabellenplatz vor. Den einzigen Treffer der Begegnung erzielte Olaf Aßmann, der in der 71. Minute einen Freistoß direkt verwandelte. Abteilungsleiter Kaj von Zansen: "Zumindest sind wir für eine Woche Spitzenreiter."