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Frankreich Frankreich: WM-Sünder Patrice Evra muss büßen

09.09.2010, 17:31

Paris/dpa. - Das teilte der Verband mit.

Evra war am 17. August für fünf Begegnungen suspendiert worden und hatte Einspruch eingelegt. Seine Verteidigungsrede beim FFF brachte aber nicht den erhofften Erfolg. Neben Evra waren auch Stürmer Nicolas Anelka (18 Spiele), Bayern-Star Franck Ribery (3) und Jérémy Toulalan (1) nach der verkorksten Weltmeisterschaft in Südafrika gesperrt worden.

«Patrice hat heute erklärt, dass er seine Kapitänsrolle in transparenter und ehrlicher Form erfüllt habe», sagte Anwalt Jean-Yves Foucard. Der Außenverteidiger von Manchester United habe bei der WM alles getan, um Wogen in den Beziehungen zwischen Spielern, Trainerstab und Funktionären zu glätten. «Und man kann sich denken, dass diese Beziehungen nicht immer einfach waren», so Foucard.

Evras Anwalt hatte kritisiert, dass sein Mandant und die drei anderen als WM-«Hauptsünder» gesperrten Spieler für ein «kollektives Versagen» individuell und unterschiedlich bestraft worden seien.

Frankreichs Equipe war in Südafrika nach der Vorrunde sieglos ausgeschieden und hatte sich dabei auf und neben dem Platz nach Kräften blamiert. Der Höhepunkt der Querelen wurde erreicht, als Anelka WM-Trainer Raymond Domenech in der Halbzeit des WM-Spiels gegen Mexiko (0:2) wüst beschimpfte. Die anderen bestraften Spieler sollen beim Trainingsboykott, mit dem die «Bleus» in Südafrika gegen den Ausschluss Anelkas protestierten, eine führende Rolle gespielt haben.

Die Affäre löste in Frankreich große Empörung aus, aber auch die Sanktionen wurden scharf kritisiert. Die Ex-Nationaltrainer Aimé Jacquet und Michel Hidalgo, sowie Alt-Coach Guy Roux, der zu den beliebtesten in Frankreich zählt, und die Spielergewerkschaft UNFP hatten in einem offenen Brief geklagt, mit den Sanktionen werde nur «Öl ins Feuer gegossen».