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Englische Woche kostet Kraft

Von Steffen Brachert 21.11.2004, 20:54

Berlin/MZ. - "Die englische Woche hat Kraft gekostet. Geistig und körperlich. Mehr als gedacht", musste Spielertrainer Subocz zugeben. "Uns hat die Frische gefehlt. Die Zeit zur Regeneration war einfach zu kurz" Berlin nutzte das clever. Vor allem einer ragte heraus: Carsten Ohle, Reinickendorfs Torwart-Oldie. "Den haben wir berühmt geworfen", ärgerte sich Subocz. "Das war am Ende entscheidend."

Dessau hatte im Berliner Heinz-Körber-Sportzentrum ein schnelles 2:6 aufgeholt und zum 8:8 ausgeglichen. Berlins Jörg Hok sah kurz vor der Halbzeit nach einem Foul an Steve Baumgärtel die rote Karte. "Wir waren dran", sagte Subocz. Doch zwei vergebene Siebenmeter warfen Dessau aus der Bahn. "Da war zu spüren, wie das Selbstvertrauen schwand." Die leichten Tore ließ Dessau weg. Für einen Kraftakt fehlte die Kraft. 10:12 lag das Team zur Pause zurück.

Es kam noch schlimmer. Zurück aus der Kabine wurde Dessau schlicht weg überrannt. "Wir waren zu schnell und zu ungeduldig", analysierte Subocz. "Reinickendorf hat das bestraft." 11:16 stand es nach 35 Minuten. "Wir haben einen Konter weggelassen, Berlin zwei einfach Tore gemacht", berichtete der Trainer. "Das ging alles rasend schnell." Beim 18:28 drohte ein Debakel.

Doch Dessau gab nicht auf. Nach einer Auszeit wurde die Deckung umgestellt. Mit der offensive 4-2-Variante der Dessauer kam Reinickendorf überhaupt nicht klar. Dessau machte sechs Tore in Folge und schöpfte beim 24:28 vorsichtig wieder Hoffnung. Fünf Minuten waren noch zu spielen, als Berlins Trainer Georgi Swiridenko erst eine Auszeit nahm, Berlins Viktor Pohlack dann eine Zeitstrafe kassierte und Andreas Sprecher eine Glanzparade zeigte. Dessaus Angriff wurde durch ein Stürmerfoul gestoppt. Reinickendorf ließ sich danach nicht mehr beirren. "Das Spiel war zu kurz", meinte Gregorz Subocz. "Vielleicht hätten wir die Abwehr eher umstellen müssen. Danach ist man immer schlauer."

"Das waren wichtige Punkte gegen den Abstieg", meinte Berlins Manager Mike Männel. "Zur Euphorie besteht trotz 12:10 Punkte und Platz 7 kein Anlass." Subocz wusste eines: "Wir müssen die Punkte vor allem zu Hause holen." Zwei Heimspielen stehen an. Gegen Fredenbeck und Delitzsch. Ein Heimsieg ist ein Muss. Ein zweiter Heimsieg wäre schön.

Dessauer HV: Sprecher, Rösike - Kern 5, Baumgärtel 5 / 3, Heinemann 4 / 1, Ralf Stojan 4, Matschos 3, Heddrich 2, Langen 1, Schöne 1, Reckzeh, Subocz, Klatt