Eishockey Eishockey: Bulls wollen in die Oberliga
Halle/MZ/leo. - In den vergangenen Jahren war bei der Mannschaftspräsentation der Saale-Bulls der "elektrische Bulle" ein absolutes Muss. Zur Gaudi der Zuschauer musste sich die Prominenz des halleschen Eishockey beim Rodeo versuchen. Am Sonntag fehlte das Tier wegen eines Defekts und so kam Hans Rothkirch vor knapp 400 Zuschauern, die zur Vorstellung des neuen ESC zur Bühne der Eissporthalle gekommen waren, um seinen unvermeidlichen Einstand auf dem Bullen herum. Seine Sattelfestigkeit kann der Neu-Trainer nun erst in der Regionalliga beweisen. Am 29. September starten die Bulls gegen Braunlage in die Saison.
Die wird wegweisend. Mindestens sechs der neun Starter werden Aufstiegsambitionen nachgesagt. Nur die ersten Vier der Tabelle werden, vorbehaltlich einer finanziellen Prüfung, am Ende die sportliche Qualifikation für die Oberliga geschafft haben. Der Rest muss in der dann sportlich bedeutungslosen und wirtschaftlich unfinanzierbaren Regionalliga verbleiben.
"Für uns ist es deshalb enorm wichtig, uns für die Oberliga zu qualifizieren. Wir müssen aufsteigen", legte ESC-Boss Andreas Werkling fest. Die Zukunft des Vereins wurde in die Hand einer runderneuerten Mannschaft gelegt. Im bislang 22-Mann-Kader stehen nicht weniger als zehn Zugänge. Dazu kommen eventuell noch der bislang in Troisdorf aktive Stürmer Christian Czajka - falls es heute mit der Zivistelle in Halle klappt - und Alecs Strywny. Der bisherige Braunlager wurde nicht mit dem Rest des Teams auf der Bühne vorgestellt, war aber nach der Präsentation beim öffentlichen ersten Training mit dabei.
Rothkirch versprach den Fans bei der Vorstellung selbstbewusst Aufstieg und Siege gegen Erzrivalen Leipzig. Vier Wochen hat er Zeit, um die Reihen zu formen. Und um einen Kapitän zu finden. Er, so der Bayer, werde dem Team einige Kandidaten vorschlagen, unter denen auch der bisherige Amtsinhaber Kimstatsch sei. Dann wähle die Mannschaft einen ihr genehmen Mann aus.
Unangenehm war die letzte Zeit für Uwe Liebetrau. Halles Co-Trainer trug am Sonntag den linken Arm im Verband. Beim sommerlichen Inlinehockey hatte sich der Coach der 1b-Mannschaft, die wie im vergangenen Jahr in der Thüringenliga starten soll, einige Bänder in der Schulter gerissen. Diese Woche beginnt die Reha. "Eishockey spielen dürfte sich aber vermutlich erledigt haben", befürchtet "Schlappi". Dafür sieht es an der Sponsorenfront hoffnungsvoll aus. Nach MZ-Informationen hat ein überregionaler Geldgeber die erste Vip-Loge des ESC gemietet und ein für den Verein lukratives Engagement bei den Bulls geplant.
