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Drei Tore fürs Achtelfinale

12.09.2004, 17:39

Roßlau/MZ/tkö. - Dieser Pokalerfolg war keineswegs vorhersehbar. Zu ungünstig standen die Vorzeichen für Germania. Nicht nur, dass sie aufgrund der Landesmeisterschaft der Spielleute in Roßlau ihr Heimspiel im Dessauer Schillerpark austragen mussten. Nein, zu den sechs bereits angekündigten personellen Ausfällen gesellten sich am Vortag mit Patrick Emmert (Erkältung) und Marc Schulze (Arbeit) zwei weitere hinzu. Und Kevin Rien ging zudem angeschlagen in die Partie. Trainer Lutz Wilke musste insbesondere im Abwehrbereich improvisieren. So nominierte er mit Matthias Rautenberg den Kapitän der zweiten Mannschaft nach.

Die taktische Marschroute ging voll und ganz auf: Defensiv gut stehen und das Spiel vom eigenen Tor fern halten. Je nach dem wie sich der spielstarke Gegner verhielte beziehungsweise wie sich das Spiel entwickelte, wollten die Roßlauer dann eigene Akzente setzen.

In der Anfangsviertelstunde passierte recht wenig. Die beiden Kontrahenten, die zuvor noch nie gegeneinander gespielt hatten, tasteten sich gegenseitig ab. Keiner wollte durch einen Fehler frühzeitig ins Hintertreffen geraten. Also beherrschten die Abwehrreihen zunächst das Geschehen und ließen kaum Strafraumszenen zu. Dabei sah das Spiel der Gäste besser aus. Die Roßlauer überließen ihnen oft das Mittelfeld und zogen sich weit zurück. Dennoch hatten sie die einzigen Möglichkeiten der ersten Halbzeit. Die deutlichste ergab sich für Nico Frauendorf, der in der 22. Minute nach einem Freistoß von Andi Lehmann den Ball an die Querlatte köpfte. Christian Nauke hatte wenig später einen Schussversuch aus der Distanz etwas zu hoch angesetzt (25.). Er war es auch, der bei einer Flanke von Konstantin Wachtel den Ball nicht voll traf (38.).

Die Naumburger hingegen blieben mit ihren sehr durchdacht vorgetragenen Angriffen immer wieder in der gut organisierten Roßlauer Abwehr hängen. Dies setzte sich auch in Hälfte zwei fort. Jetzt wusste Germania mehr mit dem Ballbesitz anzufangen. In der 59. Minute kam Nico Frauendorf an den Ball und passte ihn zu Andi Lehmann. Der schoss aus spitzem Winkel scharf aufs Tor. Durch einen Naumburger Spieler abgefälscht landete die Kugel zum viel umjubelten 1:0 im Netz. Nur vier Minuten später hätte Christian Nauke alles klar machen müssen, scheiterte aber an Torwart Denis Hörnig, dessen allgemeine Unsicherheit aber in der Folgezeit das Ergebnis maßgeblich begünstigte. In der 65. Minute nämlich ließ er einen flachen Querpass von Kosta Wachtel durchgehen. Am langen Pfosten stand Andi Lehmann mutterseelenallein und hatte keine Mühe, das Leder zum 2:0 in die Maschen zu drücken.

Naumburg musste jetzt endgültig aufmachen und so entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen für beide Seiten. Roßlaus Torwart Karsten Schmidt konnte sich in dieser Phase mit zwei tollen Paraden auszeichnen. Nur fünf Minuten nach seiner Hereinnahme erzielte Andreas Schüler einen Treffer mit Seltenheitswert und machte damit den Sieg perfekt. Unmittelbar von der linken Grundlinie hob er den Ball mit Außeneffet in den Strafraum. Der flog nicht nur über den falsch stehenden Torwart Hörnig hinweg, sondern prallte von der Innenseite des entlegenen Pfostens ins Netz (77.). Das Spiel stand 3:0 und war entschieden.

Germania Roßlau spielte mit: Karsten Schmidt, Jens Krökel, René Hörold, Matthias Rautenberg, Otto Möbius, Danny Mergenthaler, Andi Lehmann, Kevin Rien, Konstantin Wachtel (73. Andreas Schüler), Christian Nauke, Nico Frauendorf