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Downhill Downhill: Doppelsieger hat Grund zum Jubeln

Von Andreas Bürkner 29.06.2008, 16:47

Thale/MZ. - Zwar erfüllten sich die Hoffnungen auf 400 Teilnehmer mit den erschienenen 361 nicht ganz, es waren jedoch fast dreimal so viele wie in den Vorjahren.

"Nicht nur die Zuschauerresonanz war in Ordnung", bilanzierte Danielzik nach dem ersten Wettkampftag, bei dem bereits Punkte für die wichtigste deutsche Rennserie, dem iXS-Cup vergeben wurden, "sondern auch das Abschneiden der Einheimischen." Auf dem besten Weg, nicht nur seinen im Vorjahr gewonnenen MZ-Cup und Landespokal zu verteidigen, sondern sich sogar den Gesamtsieg in der Hardtail-Klasse zu holen, war Tassilo Valtink. Als Amateur ließ er nicht nur alle Lizenzfahrer hinter sich, auch sein Vorsprung von 15 Sekunden auf den Zweitplatzierten war ziemlich deutlich. Florian Bochnia als 19., Erik Mota auf Platz 27 sowie Dirk Cieslik, der unter sich zunächst unter 114 Startern auf Rang 28 einreihte, rundeten das gute Ergebnis ab. Auch wenn Erik noch fast fünf Sekunden auf sein selbst gestecktes Ziel von einer Zeit unter drei Minuten und fünfzig Sekunden fehlten, kam er doch heil über die Strecke.

Ihren dritten Sieg beim dritten Wettbewerb an der Rosstrappe strebte die deutsche Meisterin Antje Kramer an, die sich vor ihren Konkurrentinnen zunächst die beste Ausgangsposition vorm Finale sicherte. Unter den Elite-Lizenzfahrern - Aktive aus zehn Ländern kamen in den Harz - hatte der bisherige Doppelsieger Frank Schneider gleich doppelten Grund zu Jubeln: Erst blieb er als einziger im gesamten Fahrerfeld unter drei Minuten und gewann damit die Ausscheidung der Elite vor André Wagenknecht und dem deutschen Meister Marcus Klausmann. Danach gehörte er zu dem von den Organisatoren als Sensation angekündigten Quintett, das die Strecke mit einem Einrad bewältigte. "Die Idee dazu kam eigentlich aus einer Bierlaune heraus", gaben André Schober (Hamburg) und Dirk Walke (Osnabrück) als Initiatoren zu. Schon länger waren die Nordlichter auf diesen Gefährten unterwegs, ohne aber eine solche Herausforderung zu denken. Frank Schneider selbst probierte sich erst seit dem Winter auf dem Einrad aus - mit steigendem Erfolg. "Über 90 Prozent der Strecke kann man gut befahren", hatte er bei einem heimlichen Test im Frühjahr festgestellt und schließlich den Auftritt mit den Freunden aus dem Mountainbike-Lager abgestimmt. Auch seine Thüringer Landsleute Stephan Hofmann und Torsten Graul schwangen sich deshalb aufs Einrad, um auf der freien Strecke nach über 20 Minuten schließlich das Ziel in der Huntesenke zu erreichen - zwar abgekämpft, aber unverletzt.

Schneider hatte zumindest einen Vorteil: An seinem Gefährt befand sich auch eine Handbremse. "Das erleichterte das Ganze ungemein", konnte der durchtrainierte Spitzenfahrer, der zur Zeit als Trainer am Bodensee arbeitet, mit anderen mitfühlen, die das Rad allein mit der Muskelkraft der Beine stoppen mussten. Angst hatte er nicht, dass er dabei zu viel Kraft verlieren würde, was ihn beim Rennen am Sonntag bremsen könnte. Die Wettkämpfe dauerten bei Redaktionsschluss noch an.

Am Samstag hatte es zwei ernsthaftere Stürze gegeben: Ein Gestrauchelter musste mit Verdacht auf Rippenbruch ins Quedlinburger Klinikum eingeliefert werden, ein weiterer lehnte dies ab.