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DFB DFB: DFB und Regionalliga-Vereine vor Kompromiss

Von Eric Dobias 12.04.2002, 15:46
Gerhard Mayer-Vorfelder
Gerhard Mayer-Vorfelder dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die 36 Regionalliga-Vereine stehen in wesentlichen Fragen der geplanten Reform kurz vor einem Kompromiss. «Wir sind uns in wichtigen Dingen sehr nahe gekommen», erklärte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder am Freitag nach einem Treffen mit Vertretern der Nord- und Südstaffel in Frankfurt/Main. Lediglich in der Diskussion um den von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) geforderten Wegfall der Altersbeschränkung sind die Positionen der beteiligten Parteien unverrückbar. Die Regionalliga lehnt dies kategorisch ab. Am 3. Mai soll auf dem Außerordentlichen DFB-Bundestag in Frankfurt/Main über die Reform entschieden werden.

Während sich im Streit um die Neuordnung der Spielberechtigten in vielen Punkten ein Konsens abzeichnet, wird der Plan, dass die Proficlubs künftig unbegrenzt Lizenzspieler in ihren Amateurteams einsetzen können, zum großen Zankapfel. «Dies ist für uns nicht verhandelbar», machte Uwe Wiesinger (Darmstadt 98) deutlich. In diesem Punkt gebe es eine unverrückbare Haltung aller Amateurteams. Die DFL will von ihrem Standpunkt jedoch ebenfalls keinen Millimeter abweichen. «Es kann nicht sein, Spielern ihren Einsatz zu verwehren», erklärte der für den Spielbetrieb zuständige DFL-Geschäftsführer Heribert Bruchhagen. Bisher dürfen die Bundesliga-Vereine in ihren Amateurmannschaften nur Lizenzspieler unter 24 Jahren zum Einsatz bringen.

Eine Annäherung gibt es bei der DFB-Forderung nach einer Mindestanzahl von Nachwuchsspielern im Aufgebot der Vereine. Den DFB- Vorschlag, dass im kommenden Jahr vier U 24-Spieler und im Jahr danach sechs U 24-Spieler, von denen zwei unter 21 Jahre alt sein müssen, auf dem Spielberichtsbogen stehen, möchten die Regionalliga- Vereine modifizieren. «Vier U 24-Spieler pro Team, von denen einer von Beginn an spielen muss, können wir akzeptieren», erklärte Wiesinger nach der fünf Stunden dauernden Diskussion in der DFB- Zentrale.

Ähnlich sieht es in der Streitfrage um die Begrenzung von Nicht- EU-Ausländern und Nicht-Europäern in den Aufgeboten aus. Der DFB will die Zahl auf drei beschränken, die Regionalliga möchte sechs. Bei den Amateurteams der Proficlubs soll die Zahl dann im zweiten Jahr auf vier und im dritten Jahr auf zwei reduziert werden. «Wir werden versuchen, Einigkeit zu erzielen und allen Seiten gerecht zu werden. Ich schließe aber nicht aus, dass einige Punkte weiter diskutiert und auf dem Bundestag strittig entschieden werden müssen», meinte Mayer- Vorfelder.

Unstrittig sind das Talentförderungsprogramm, das sich der DFB jährlich 10 Millionen Euro kosten lassen will, die Einführung einer 2. Frauen- und einer A-Junioren-Bundesliga sowie die Harmonisierung der Wechselbestimmungen, die an FIFA-Recht angeglichen werden müssen.