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Bundesliga - Vorschau Bundesliga - Vorschau: Reizklima in Bremen, Schalke und Hamburg

Von Heinz Büse 17.08.2007, 16:48

Düsseldorf/dpa. - Angesichts der Rückkehrdes neuen Bayern-Stars Miroslav Klose nach Bremen, desemotionsgeladenen Revierderbys zwischen dem FC Schalke und BorussiaDortmund und der dubiosen Auszeit von HSV-Kapitän Rafael van derVaart herrscht vielerorts Reizklima. Die Angst vor einer heftigenReaktion der Fans veranlasste viele Vereinsvertreter zu moralischenAppellen. «Es gibt eine sportliche Rivalität, aber Begriffe wie Hasslehnen wir ab», sagte Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs.

In seinem ersten Spiel im Weserstadion seit dem viel diskutiertenWechsel droht Klose ein Spießrutenlauf. Noch immer sind viele Werder-Fans schlecht auf die damaligen Geheimverhandlungen des Torjägers mitden Bayern zu sprechen. Der Plan, den Abtrünnigen vor dem Anpfiff miteinem Blumenstrauß zu verabschieden, sorgt für lebhafte Diskussionen.Was die einen als deeskalierende Maßnahme begrüßen, werten andere alsgewagte Prozedur. Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld gehört zu denBefürwortern: «Das ist eine noble Geste.»

Das Gerede über Klose stellt die sportlichen Aspekte in denHintergrund. Dabei verheißt die Partie auch ohne Nebengeräuschehöchsten Unterhaltungswert: Schließlich steht dem hochgelobten FCBayern nach dem leichten Startsieg gegen Aufsteiger Rostock die ersteReifeprüfung unter verschärften Bedingungen bevor. Nicht nur derSaison-Stotterstart und die Verletzungsmisere der Bremer, sondernauch der Glaube an die eigene Stärke stimmt Bayern-Manager Uli Hoeneßzuversichtlich: «Für Bremen wird es schwerer als für uns.»

Nicht nur in Bremen besteht Explosionsgefahr. Auch vor dem 130.Revierderby hatten beschwichtigende Statements Hochkonjunktur.Vorbeugende Maßnahmen machen Sinn: Viele Schalker-Fans reagierten aufdie Schadenfreude vieler Borussen-Anhänger nach dem 0:2 amzweitletzten Spieltag der vergangenen Saison, als der damaligeTabellenführer aus Gelsenkirchen die Meisterschaft verspielte, mitEmpörung. Ein Friedensgipfel der Erzrivalen und eine Zeitungsanzeigeim Vorfeld der Partie sollten zu einer Entspannung beitragen.Gleichwohl sinnen die Schalker Profis auf Revanche - auf reinsportlicher Ebene. «Diejenigen, die damals gelacht haben, sollen amSamstag nicht mehr lachen», sagte Gerald Asamoah.

Von Normalität kann auch in Hamburg keine Rede sein. Diefragwürdige Rückenverletzung des wechselwilligen Spielmachers van derVaart, der beim 0:0 seines Teams in Budapest gefehlt hatte, stört dieVorbereitung auf die Partie gegen Leverkusen am Sonntag empfindlich.HSV-Spordirektor Dietmar Beiersdorfer schickte einen Brief an den FCValencia, in dem er anmahnte, die Bemühungen um van der Vaart«unverzüglich einzustellen». Kopien gingen auch an die DFL und dieFIFA. Abwehrspieler Collin Benjamin gab die Stimmung wieder: «Der HSVist in den letzten 100 Jahren ohne van der Vaart ausgekommen und wirdes auch die nächsten 100 Jahre. Aber ich hoffe, dass er gegenLeverkusen wieder dabei ist.»

Dem Titelverteidiger aus Stuttgart bereiten andere DingeKopfzerbrechen. Nicht zuletzt auf Grund der schleppenden Genesung vonTorjäger Mario Gomez droht ein Fehlstart: Nach dem 2:2 im Saison-Auftaktspiel gegen den FC Schalke steht das Team von Trainer ArminVeh beim Spiel in Berlin unter Zugzwang. «Wir werden noch Zeitbrauchen, bis wir bei 100 Prozent sind - ein paar Wochen», klagte derStuttgarter Fußball-Lehrer. Mit ähnlich gemischten Gefühlen sieht«Alleinherrscher» Felix Magath dem Spiel seiner WolfsburgerMannschaft entgegen: Schließlich bekommt sie es nach derernüchternden Heimschlappe gegen Bielefeld mit dem famos gestartetenAufsteiger aus Duisburg zu tun. Die Neuzugänge Josue und Jan Simuneksollen weiteres Unheil verhindern.