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Betrügereien Betrügereien: «Ein Hotelgutschein liegt für Sie bereit»

20.03.2002, 09:48

Düsseldorf/dpa. - Solche Erfahrungen hat auch die Handynutzerin Sabine Bankhofer ausMünchen gemacht. Ein angeblich gewonnener Urlaub verleitete sie zueinem Rückruf. «Das einzige, was ich davon hatte, waren drei Minutenin einer Warteschleife und eine saftige Telefonrechnung.» Pro Minutekönne ein solcher Rückruf bis zu 1,86 Euro kosten, sagt Zander-Hayat.

An die Handy-Nummern der Kunden gelangen die unseriösenGeschäftemacher ohne große Probleme. «Das ist ganz einfach, siekopieren sich die Nummern aus dem Telefonverzeichnis», erklärt AndreaVey, Sprecherin des Mobilfunkanbieters T-Mobile in Bonn. Werbung, dievom Verbraucher nicht gewünscht werde - egal ob per Fax oder SMS -verstoße jedoch gegen das «Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb». DerKunde könne in diesem Fall zivilrechtlich auf Unterlassung klagen,sagt Zander-Hayat. Dies sei allerdings mit großem rechtlichen Aufwandverbunden.

Zudem kann der Handynutzer auf der Homepage derRegulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn die Listeder 0190er Nummern abrufen (http://www.regtp.de). Rudolf Boll von derPressestelle der Regulierungsbehörde warnt jedoch vor zu vielOptimismus: Über die Liste könne der Kunde nur den jeweiligenNetzbetreiber ausfindig machen. Dieser entscheide dann darüber, ob erdie Telefonnummer des Verursachers herausgibt oder nicht.

Ohnehin sei eine entsprechende Auskunft des Netzbetreibers nurdann möglich, wenn es sich bei dem Absender der SMS um eineGesellschaft mit beschränkter Haftung, eine Kommandit- oder eineAktiengesellschaft handele. «Es kommt aber oft vor, dass derVerursacher dann schon zu einem anderen Netzbetreiber gewechseltist», sagt Boll. Bei Privatpersonen sei der Netzbetreiber ausdatenschutzrechtlichen Gründen zur Auskunft gar nicht berechtigt.

«Für den Einzelnen ist es einfach zu schwierig und zuzeitaufwendig, der Sache auf den Grund zu gehen», sagt Zander-Hayat.Sie rät Betroffenen, sich gleich an die jeweilige Verbraucherzentralezu wenden.

Eine andere Möglichkeit, sich vor solchen SMS-Belästigungen zuschützen, sei der Eintrag in die so genannte Robinson-Liste,erläutert Vey. Die in der Liste aufgeführten Anschlüsse würden fürRundsendungen gesperrt und somit vor unerwünschter Werbung geschützt.Doch auch dies sei keine Garantie dafür, dass der Handy-Nutzerkünftig vor Werbesendungen verschont bleibe, schränkt Vey ein: DenUnternehmen stehe es frei, ob sie diese Liste beachten undrespektieren. «Den besten Ratschlag, den ich dem Kunden geben kannist: Solche Botschaften gleich zu löschen und sich damit eine MengeÄrger und Zeit zu sparen», sagt Zander-Hayat.