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Berlin Berlin: Von der Messe in die Stadt

Von Tobias Schormann 25.08.2005, 08:12
Traditionsreiches Haus in der Nähe des Kurfürstendamms - im Theater des Westens läuft gegenwärtig das Musical «3 Musketiere». (Foto: dpa)
Traditionsreiches Haus in der Nähe des Kurfürstendamms - im Theater des Westens läuft gegenwärtig das Musical «3 Musketiere». (Foto: dpa) Berlin Bilder-Service

Berlin/dpa. - Wenn die Messehallen der Interntionalen Funkausstellung(IFA) ihre Tore schließen, lebt die Stadt erst richtig auf: Hundertevon Bühnen und Clubs laden im Berliner Nachtleben zum Ausgehen ein.

«Wer in Berlin etwas unternehmen will, hat die Qual der Wahl»,sagt Natascha Kompatzki, Sprecherin der Berlin Tourismus MarketingGmbH. Jeden Tag fänden rund 1500 Veranstaltungen statt - damit seidie Hauptstadt auch in kultureller Hinsicht Nummer eins inDeutschland. Besucher könnten dabei rund um die Uhr etwas erleben:«Das Unterhaltungsprogramm in Berlin dauert täglich 24 Stunden.»

Für reichlich Abwechslung am Abend sorgen mehrere Festivalswährend der Funkausstellung. Ein Höhepunkt ist dabei laut Kompatzkidas Museumsinsel-Festival, bei dem unter freiem Himmel Kino, Konzerteund Bühnendarbietungen zu sehen sind. Hier treten beispielsweise diePet Shop Boys auf, die am 4. September mit dem DresdnerSymphonieorchester den Stummfilm-Klassiker «Panzerkreuzer Potemkin»vertonen. Das aktuelle Programm können Besucher unter derTelefonnummer 030/20 62 87 78 erfragen.

Bei den Berliner Festspielen kommen Literatur- und Klassik-Fansauf ihre Kosten: Vom 6. September an werden Schriftsteller aus allerWelt zum Internationalen Literaturfestival Berlin erwartet, und beim«Musikfest Berlin 05» sind bis zum 13. September Orchester wie dasNew York Philharmonic und die Berliner Philharmoniker zu hören.

Auch für das jüngere Publikum findet sich jede Menge Live-Musik:So spielt zum Beispiel die Pop-Gruppe Wir sind Helden am 3. Septemberin der Wuhlheide. Zudem bieten die drei Opernhäuser und über 100Theater in Berlin ein umfassendes Bühnenprogramm - darunter auch dieShow der «Blue Man Group» im Theater am Potsdamer Platz.

Ein Muss für Kunstliebhaber ist die Goya-Ausstellung in der altenNationalgalerie, die erste umfassende Ausstellung zum Werk desspanischen Künstlers im deutschsprachigen Raum. Für Messebesucherempfiehlt sich ein Besuch zwischen Donnerstag und Samstag - an diesenTagen ist das Museum bis 22.00 Uhr geöffnet. Aufgrund des großenAndrangs gebe es hier allerdings lange Wartezeiten, so Kompatzki.

Werke von berühmten Künstlern finden Besucher zudem imBrücke-Museum, das tagsüber die gleichnamige Expressionismus-Gruppevorstellt, sowie in der Helmut Newton Stiftung, die donnerstags bis22.00 Uhr Werke des Fotografen zeigt. Auch jüdische Kunst ist in kaumeiner deutschen Stadt so präsent wie in Berlin: Einen Ausschnittzeigt die Sammlung «Die Neuen Hebräer» im Martin Gropius Baumittwochs bis montags von 10.00 bis 20.00 Uhr. Dann ist imKronprinzenpalais auch die Ausstellung «Albert Einstein - Ingenieurdes Universums» geöffnet.

Wer abends ausgehen möchte, fährt am besten in die StadtteileMitte und Prenzlauer Berg - dort warteten jede Menge angesagter Barsund Clubs, sagt Ele König vom Berliner Stadtmagazin «Tip». InFriedrichshain und Kreuzberg fänden Unternehmungslustige dagegen einebunte Alternativszene. Um nicht gleich als Messetourist aufzufallen,sollte man dabei das Sakko besser im Hotel lassen, rät König. Werdagegen schick ausgehen möchte, sei im «Adagio» am Potsdamer Platzoder im «90 Grad» richtig.

Im Trend seien auch Strandbars wie das Strandbad Mitte bei derMuseumsinsel, sagt Sebastian Hammelehle, Berlin-Experte des inHamburg erscheinenden Reisemagazins «ADAC traveller». Bei gutemWetter könne man dort herrlich entspannen. Ein Tipp für Szenegängersei zudem das «Weekend» am Alexanderplatz - dort blickt man vom 12.Stock auf die Lichter der Großstadt. Ost-Flair könnten Besucherdagegen im «Café Moskau» oder bei der samstäglichen Russendisko im«Kaffee Burger» genießen. Wer eher eine klassische Diskothek sucht,finde im «Sage Club» in Mitte das Passende.

Nachtschwärmer müssen sich in Berlin gedulden: In Szene-Clubs seivor 1.00 Uhr nachts nie etwas los, sagt «Tip»-Redakteurin König. Füreinen abendlichen Spaziergang seien die Hackeschen Höfe ein beliebtesZiel, sagt Peter Weiss, dessen Firma «Berlin Starting Point»Stadtführungen anbietet. Flaneure sollten bequeme Schuhe und vielZeit mitbringen - denn die Wege in Berlin sind lang, so Weiss.

Bis zum späten Abend können Besucher die Reichstagskuppelbesteigen oder für 7,50 Euro den Fernsehturm besichtigen. Ein großerAnziehungspunkt sei laut Kompatzki von der Tourismus-Zentrale auchdas viel diskutierte Holocaust-Mahnmal in der Nähe des BrandenburgerTors. Das Stelenfeld ist rund um die Uhr zugänglich. Für Naturfreundelohne sich ein Ausflug nach Potsdam, rät ADAC-Experte Hammelehle.Hier kann man bis zum Einbruch der Dunkelheit durch den Park vonSanssouci spazieren.

Wer neu in Berlin ist, findet auch abends noch Führungen durch dieStadt: Von 19.00 bis 22.00 Uhr würden beispielsweise Schiffstourenangeboten, sagt Stadtführer Weiss. Wem das zu langweilig ist, derkann unter der Telefonnummer 030/275 922 73 eine Nachtfahrt mit demStretch-Trabi buchen. Besonders günstig ist die Stadtrundfahrt mitder Buslinie 100, die auch am Brandenburger Tor vorbeifährt.

Natürlich dürfen bei einem abendlichen Ausflug die kulinarischenGenüsse nicht zu kurz kommen: Für den Hunger zwischendurch ist anjeder Ecke die typische Berliner Currywurst erhältlich. Wer dann müdeist und den Weg nach Hause sucht, braucht keine Angst zu haben, imGroßstadtdschungel verloren zu gehen: Unter der Telefonnummer 030/19449 weisen Mitarbeiter der Berliner Verkehrbetriebe rund um die Uhrden Weg mit Bus und Bahn ins Hotel.

Informationen: Unter www.berlin.de erhalten BesucherTouristen-Informationen und Veranstaltungstipps. Wer in letzterMinute noch ein Hotelzimmer sucht, kann sich bei der BerlinerTourismus-Zentrale unter der Telefonnummer 030/25 00 25 oder imInternet unter www.berlin-tourist-information.de informieren. Einekostenlose Zimmervermittlung für Messebesucher bieten auch die Seiten«Berliner-Zimmerservice.de» und «Messe-Bett.de». PreisgünstigePrivatzimmer werden unter «Berlin-Sofort.de» vermittelt.

«Bar jeder Vernunft» - das Etablissement mit diesem Namen bietet Kabarett und Kleinkunst, unter anderem in einem Zelt nahe des Kanzleramtes. (Foto: dpa)
«Bar jeder Vernunft» - das Etablissement mit diesem Namen bietet Kabarett und Kleinkunst, unter anderem in einem Zelt nahe des Kanzleramtes. (Foto: dpa)
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