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Basketball Basketball: Viel Disziplin als Rezept

Von Michael Pietsch 30.11.2007, 21:42

Halle/MZ. - "Andrea Krug ist eine meiner diszipliniertesten Spielerinnen. Mit ihr zu arbeiten, macht viel Spaß. Sie ist auf einem wirklich guten Weg." Lions-Trainer Thomas Roijakkers weiß offenbar, was er an der vor der Saison vom Erstliga-Rivalen Leipzig gekommenen Basketballerin hat, die er als Forward und Centerin einsetzt.

Die derart auf den Schild gehobene 23-Jährige reagiert auf die geballte Ladung Lob schmunzelnd und sagt: "Schön zu hören. Aber ich habe noch einige Baustellen, an denen ich arbeiten muss." Das Zauberwort der jungen Sächsin heißt "Disziplin". Ohne die würde sie die Quadratur zwischen ihrer Wohnung in Heide-Nord, der Sporthalle Burgstraße, dem Arbeitsplatz bei der Firma probiodrug und der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig kaum lösen. "Im Februar steht meine Diplomprüfung im Rahmen der Alzheimer-Grundlagenforschung an. Da muss ich mich dahinterklemmen", lässt die Biologin einen Blick hinter die Kulissen zu. Die Chance, neben dem Basketballsport beim derzeit siebtplatzierten Aufsteiger auch wissenschaftlich zu arbeiten, war mit ausschlaggebend für den Wechsel von der Pleiße an die Saale.

Dass Krug in Leipzig, wo sie alle Altersklassen durchlief und auch mit Karin Seifert in einem Team stand, offenbar ihre Leistung nicht mehr richtig gewürdigt sah, dazu äußert sich die 1,85 Meter große Korbjägerin nicht. "Ich bin jetzt hier und fühle mich in der neuen Mannschaft sehr wohl", sagt die Tochter der einstigen DDR-Oberligaspielerin Renate Krug (vormals Gläser). Der momentane Erfolg kitzelt auch bei Andrea Krug Reserven heraus und lässt kleinere Verletzungen wie zuletzt am linken Ringfinger fast vergessen. "Vor allem die Siege in Chemnitz und beim Pokal gegen Göttingen sowie die Topleistung gegen Meister Wasserburg zeigen, welches Potential in unserer Truppe steckt. Früher wurde der SV Halle ja meist geschlachtet. Ich denke, jetzt können wir die Playoffs schaffen", verbreitet Krug, die in den deutschen U 16, U 18 und U 20 sowie 2002 / 03 im US-College-Team der San Diego Toreros spielte, Optimismus. Dass sie 2003 bei der bundesweiten Streetball-Challenge unter 40 000 Bewerbern zu den besten Fünf zählte, dafür mit einer Woche Texas und New York inklusive eines Treffs mit Superstar Dirk Nowitzki prämiert wurde, bestärkt sie nur noch. "Oberhausen zu schlagen, das ist kein Hirngespinst", findet Andrea Krug den Dreh zurück zur Gegenwart. Ihr Freund Cornelius Damm, ehemals Trainer des Regionalligisten Bitterfeld / Sandersdorf / Wolfen, wird sicher beide Daumen fest drücken.