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Basketball Basketball: Nadja Prötzig liebäugelt mit einem Wechsel ins Ausland

Von MICHAEL PIETSCH 31.03.2009, 19:59

HALLE/MZ. - Auch Nadja Prötzig, beim Sieg im ersten Spiel noch in Topform, hatte da nicht ihren besten Tag. Nun fällt Freitag (19 Uhr) die Entscheidung über den Halbfinalisten.

Es wird für Halles Basketballerinnen das Spiel des Jahres. Und wenn alles schief geht, könnte es sogar das letzte für Nadja Prötzig im SV-Trikot werden. Die Nachwuchs-Nationalspielerin trägt sich mit Abwanderungsgedanken. Klar schmettert die 19-Jährige, deren Agent Ex-Lions-Trainer Thomas Roijakkers ist, eine entsprechende Frage ab. "Ich konzentriere mich auf das Jetzt. Es soll nicht unser letztes Saisonspiel werden", sagt sie. "Ich will endlich eine Medaille. So gut standen die Chancen noch nie." Fakt ist aber: Nadja legt in drei Wochen ihr Abitur ab und will dann Profi werden: "Für diesen Weg lasse ich mir alle Optionen offen." Was nichts anderes heißt, als Angebote zu prüfen - das des SV Halle ebenso wie jene anderer Klubs. "Zu meinen Optionen zählt auch das Ausland. In Spanien und Italien spielen starke Klubs", so die Aufbauspielerin, die im Juli an der U20-EM in Polen teilnehmen will.

Für die Lions wäre Prötzigs Absprung bitter. Gerade ist der Verein auf dem besten Weg, die finanziellen Voraussetzungen für ein Bleiben von Profis wie Tamara Tatham oder Amanda Rego zu schaffen. Und dann geht das größte eigene Talent der letzten Jahre, noch dazu eine Identifikationsfigur.

"Nadja hat in den letzten Wochen einen großen Sprung gemacht", betont Kortmann. "Die langen Einsatzzeiten tun ihr und uns gut." Genau diesen Aspekt dürfe sie nicht aus den Augen verlieren. "Was nützt es ihr, bei einem prominenten Klub zu sein, aber weniger Bewährungs-Chancen zu bekommen?", gibt der Coach zu bedenken. "Die Entscheidung fällen aber die Spielerin selbst und die finanziellen Rahmenbedingungen."

Doch nicht allein Nadja Prötzig muss sich mit Zukunftsplanungen auseinandersetzen. So liegt nach MZ-Informationen dem Lions-Trainer ein lukratives Angebot aus dem Iran vor. Bereits 2006 / 07 trainierte Peter Kortmann im Land der Mullahs die U20-Auswahl. "Ich habe über einen Vermittler die Anfrage eines Teheraner Universitäts-Klubs, der in der Supro-League spielt", so der Coach. "Damit beschäftige ich mich aber jetzt nicht. Auch nicht mit anderen Angeboten aus Deutschland. Wenn hier in Halle alles passt, ist das meine erste Option." Schließlich wolle er die Lions noch weit bringen.

Den ersten Schritt müssen Kortmann, Prötzig und die anderen Lions am Freitagabend in der Burghalle machen.