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Basketball-Bundesliga Basketball-Bundesliga: Lehrstunde für brave Lions

Von Michael Pietsch 17.10.2004, 19:51

Leipzig/MZ. - Auch der Fast-Heimvorteil durch die mitgereisten, lautstark helfenden 100 Fans nutzte am Ende nichts. Die Korbjägerinnen des SV Halle Lions erlebten in der altehrwürdigen, auf das Eröffnungs-Wochenende der ersten Bundesliga mit allen Liga-Teams getrimmten Ernst-Grube-Halle von Leipzig eine Lehrstunde durch den amtierenden Meister. In allen Bereichen - ob Schnelligkeit, Treffsicherheit, Aggressivität, Reboundverhalten - waren die Saalestädterinnen nur zweiter Sieger.

Dass der von den Nationalspielerinnen Anne Breitreiner (24 Punkte) und Katja Munk (15) sowie der Topscorerin der letzten Saison, Michelle Maslowski (18), geführte und schon sehr eingespielt wirkende TSV das Parkett als Sieger verlassen würde, daran hatte am Sonntag wohl schon vorab niemand gezweifelt. Allerdings erschreckte schon etwas, wie den viel zu braven, hilflos wirkenden Lions in den ersten beiden Vierteln die Knie schlotterten. Nichts gelang - nur sechs Punkte im ersten und fünf im zweiten Viertel unterstreichen dies deutlich. "Wir sind erst in Hälfte zwei in der Bundesliga angekommen", erkannte SV-Trainer Hans-Jürgen Pertus.

Für das noch ohne US-Zugang Tiffany Coll (Zerrung) angetretene jüngste Team der Liga spricht allerdings, dass es sich auch nach dem Halbzeit-Debakel nicht aufgab. Angetrieben von Kapitän Franzi Seifert - mit 13 Punkten noch erfolgreichste Hallenserin und darüber hinaus Zweite des im Rahmenprogramm ausgetragenen Dreier-Kontests - zeigten die Lions endlich die Zähne. Sie gewannen sogar das dritte Drittel (21:19) und demonstrierten laut Pertus, "dass sie das Basketballspiel nicht verlernt haben". Nun trafen auch Imke Deutschländer (11) und die wegen dreier Fouls schon in den ersten drei Minuten bei der Defense-Arbeit gehandicapte Nicole Gleinig (10) besser. "Die schlaflosen Nächte fangen erst an. Das wird eine Saison, die physisch und psychisch an die Substanz geht", weiß Halles Coach mit Blick auf den folgenden Doppelpack: Am Freitag (20 Uhr) empfangen seine Lions Vizemeister Dorsten, am Sonntag (16 Uhr) kommt der USC Freiburg.

In der zweiten Runde des DBB-Pokals (26. - 28. Oktober) müssen die SV Halle Lions zum Nord-Zweitligisten BBC Berlin.