Bahnradsport: Bahnradsport: Fünf Siege und ein Weltrekord beim Weltcup in Cali

Düsseldorf/Cali/dapd. - Ein Lebenszeichen gab auch der deutscheVierer ab, wenngleich die späte Aufholjagd im Kampf um dieOlympia-Tickets zu spät kommen dürfte.

Derartige Sorgen haben die Sprinter nicht. Zum Abschlussbescherte Stefan Bötticher (Schwerin) beim deutschen Vierfacherfolgin der Königsdisziplin Sprint der Auswahl des Bundes DeutscherRadfahrer (BDR) den fünften Sieg in Cali. Der 19-Jährige siegte imFinale in zwei Läufen gegen den früheren Keirin-WeltmeisterMaximilian Levy (Cottbus). Das Rennen um Platz drei entschied RobertFörstemann (Gera) ebenfalls in zwei Läufen gegen Rene Enders(Erfurt) für sich.

«Die Erfolge sind eine klare Bestätigung, dass wir bei unserenVorbereitungen auf die Olympischen Spiele auf dem richten Weg sind»,sagte Bundestrainer Detlef Uibel. Allerdings wusste der Cottbuserauch, dass die Ergebnisse nur bedingt Aussagekraft hatten, dainsbesondere die Briten ihre Topstars wie Chris Hoy daheim gelassenhatten.

Zwtl.: Weltrekord als Höhepunkt

Die Leistungen konnten sich aber sehen lassen. Höhepunkt derdeutschen Sprinter-Festspiele war der Weltrekord im Teamsprint. ReneEnders (Erfurt), Maximilian Levy (Cottbus) und Stefan Nimke(Schwerin) fuhren in der Qualifikation 42,914 Sekunden undverbesserten damit die alte Bestmarke der Briten vom 15. August2008, aufgestellt bei den Olympischen Spielen in Peking, um 36Tausendstelsekunden. Bei ihrem Sieg im Finale ließ es das Trio danngemächlicher angehen.

Levy holte anschließend im Keirin seinen zweiten Weltcup-Erfolgvon Cali, ehe er dann im Sprint dem Youngster Bötticher den Vortrittlassen musste. Für Bötticher war es der erste Weltcup-Erfolg seinerKarriere.

Auch mit den deutschen Frauen ist im Hinblick auf London 2012 zurechnen, insbesondere Vogel gehört dabei zu den Medaillenkandidaten.Die Erfurterin siegte mit Miriam Welte im Teamsprint und war auch imSprint-Finale von der Französin Virginie Cueff in zwei Läufen nichtzu schlagen. Zum Abschluss fand sie dann im Keirin doch noch ihreMeisterin, als sie hinter Simona Krupeckaite aus Litauen Platz zweibelegte.

Zwtl.: Vierer wohl in London nicht dabei

So bleibt der Ausdauerbereich das Sorgenkind des BDR.Insbesondere der Vierer, einstmals das deutsche Aushängeschild (5Olympiasiege, 16 WM-Titel), dürfte zum zweiten Mal in Folge dieOlympischen Spiele verpassen. Nikias Arndt (Cottbus), HenningBommel, Stefan Schäfer (beide Berlin) und Jakob Steigmiller (Erfurt)fuhren in 4:08,982 Minuten zwar auf den sechsten Platz und holtendamit 40 Punkte mehr als der große Rivale Belgien, der diesmal denachten Platz belegte.

Doch die belgische Auswahl liegt aktuell mit 1876 Zählern weiterunangefochten auf dem so wichtigen sechsten Platz im europäischenRanking für die Olympischen Spiele. Deutschland folgt mit 1230Punkten dicht hinter Frankreich (1290) auf Platz acht. Nur diebesten sechs europäischen Nationen qualifizieren sich für London.