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Auf der Suche nach dem Glück in Sachsen-Anhalt

Von Joceline Teichmann 28.07.2016, 13:27

Es mag vielleicht eine der meistgestellten Fragen sein: Was ist Glück? Dies zu beantworten ist schwer und beschäftigt sogar einen eigenen Wissenschaftszweig – die Glücksforschung. Da aber jeder ganz individuell und subjektiv bewertet, was sie oder ihn glücklich macht, gibt es kein Allgemeinrezept. Wissenschaftler haben zumindest herausgefunden, dass unter anderem Bewegung in der Natur, Verliebtsein sowie Schokolade oder Bananen essen, aber auch Stress zur Ausschüttung von Endorphin, Serotonin und Dopamin führt. Diese Stoffe sorgen dafür, dass wir uns zufriedener, motivierter und gelassener fühlen.

Ein Atlas des Glücks

Doch nicht nur die genannten Faktoren haben einen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Auch die Lebensumstände sind ausschlaggebend. Im Glücksatlas, der jährlich erscheint, wird anhand verschiedener Daten ermittelt, in welchen Regionen Deutschlands die Menschen am zufriedensten sind. Der Atlas zeigt, dass die Deutschen von Jahr zu Jahr glücklicher werden. Sachsen-Anhalt landet bei dieser Untersuchung allerdings immer wieder auf den hinteren Plätzen. Wieso ist das so? Gibt es nicht genügend gute Gründe, weshalb wir Sachsen-Anhalter durchaus euphorisch sein können?

Wir haben beispielsweise die niedrigsten Baulandpreise aller Bundesländer. Optimistisch sind die Menschen hier ebenfalls in den Bereichen Wohnen und Freizeit. Auffällig ist, dass die Unzufriedenheit in Sachsen-Anhalt sich insbesondere auf finanzielle Aspekte zurückführen lässt. Im deutschlandweiten Vergleich ist die Arbeitslosenquote recht hoch und die Löhne sind niedrig.

Geld allein macht nicht glücklich – aber sorgenfreier!

Vielleicht ist auch das der Grund, weshalb die Sachsen-Anhalter ihrem Glück aktiv etwas auf die Sprünge helfen wollen. Allwöchentlich spielen Millionen Deutsche Lotto und wenn der Jackpot auf einen zweistelligen Millionenbetrag klettert, erwarten einen mitunter sogar Warteschlangen an den Verkaufsstellen. Dabei wissen die meisten, dass Geld allein nicht glücklich macht. Sie würden aber sorgenfreier in die Zukunft blicken und sich endlich den einen oder anderen Traum erfüllen.

Das Glück ist in Magdeburg zu Hause

Mit diesem Ziel vor Augen, haben die Lottospieler in Sachsen-Anhalt einen erstaunlichen Ehrgeiz entwickelt. Wir haben es auf jeden Fall drauf, denn im Tippen sind wir wirklich gut! Das Glück hat es sich dabei vor allem in einer Stadt sehr gemütlich gemacht: Magdeburg war 2015 Spitzenreiter – in keiner anderen regionalen Stadt bzw. Landkreis gab es so viele höhere Gewinne. Gefolgt wird die Stadt an der Elbe von Halle und den Regionen Harz, Salzlandkreis sowie Anhalt-Bitterfeld.
Insgesamt gewannen 63 Magdeburger mehr als 5.000 Euro. Die Glücksträhne scheint auch weiter anzuhalten, denn im Januar dieses Jahres waren es auch schon fünf Gewinner mit einem solch hohen Betrag. Anfang 2015 gelang einem magdeburgischen Spieler außerdem ein wahrhaft fantastischer Coup. Nachdem er knapp an einem Millionengewinn vorbeischrammte, holte er sich kurz darauf in der Zusatzlotterie Spiel 77 977.777 Euro. Den Lottoschein hatte er übrigens an einem Freitag, dem 13., gespielt. Einer von bundesweit zwei Tipps mit einem gewonnenen Sechser wurde ebenfalls in der Elbstadt abgegeben. Der Glückliche durfte sich über 881.121 Euro freuen. Damit hat sich Magdeburg den Titel „Glücksstadt 2015“ mehr als verdient. Dafür bekam die Landeshauptstadt sogar eine Urkunde von LOTTO Sachsen-Anhalt.

2016 wird ein Glücksjahr

Das aktuelle Jahr scheint glückstechnisch noch vielversprechender zu werden: Im Durchschnitt gewannen bisher jeden Monat 57 Lottospieler höhere Geldbeträge. Im vergangenen Jahr waren es „nur“ 54. Besonders im Burgenlandkreis und im Salzlandkreis räumen die Spieler ordentlich ab. Hier gab es bereits zur Jahreshälfte 38 Gewinne von mehr als 5.000 Euro. Die noch amtierende Glücksstadt Magdeburg und auch Halle liegen dicht dahinter mit 37 Glückspilzen. Es bleibt ein spannendes Rennen, denn noch liegen einige Monate vor uns, in denen die Bewohner Sachsen-Anhalts ihr glückliches Tipp-Händchen unter Beweis stellen können.

Vom Jackpot träumen

Und was würden die Sachsen-Anhalter mit einem Jackpotgewinn machen? An erster Stelle steht meist das Reisen in ferne Länder. Zudem würden die Gewinner das Geld mit anderen teilen, sei es nun als Spende oder indem sie Freunden und Bekannten finanziell aushelfen. Junge Leute zwischen 18 und 29 Jahren würden sich laut einer aktuellen forsa-Umfrage darüber hinaus einen Assistenten engagieren, der ihnen den Lebensalltag erleichtert. Wer im Übrigen denkt, dass die Mehrheit außerdem sofort den Job hinschmeißt, liegt falsch. Der Großteil würde weiterhin arbeiten gehen.
Es gibt viele Träume, die man sich mit dem Jackpot erfüllen könnte. Und wer Träume hat, aktiv ist und neugierig bleibt, der wird sein Glück ganz bestimmt auch finden – ganz gleich was irgendwelche Untersuchungen sagen.