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Abschied aus dem Wörlitzer Stadtrat

02.02.2006, 17:31

Wörlitz/MZ/ab. - Kuno Wendt (SPD), den erkrankten Horst Schröter in der Funktion des Bürgermeisters vertretend, dankte Frau Pfeiffer vor den Wörlitzer Stadträten für ihre seit 1999 geleistete Arbeit innerhalb der SPD-Fraktion, in den Ausschüssen und im Ratsgremium. Zum Abschied überreichte er ihr neben einem Blumenstrauß auch den Bildband "Unendlich schön", der das Dessau-Wörlitzer Gartenreich umfassend vorstellt.

Ein persönliches Resümee ziehend, erinnerte sich Jana Pfeiffer daran, wie Lutz Planitzer, für die SPD im Anhalt-Zerbster Kreistag sitzend, damals sehr hartnäckig nachfragte, ob sie für den Stadtrat kandidieren wolle. Nach anfänglichem Zögern ("Politik liegt mir nicht."), habe sie sich dann doch entschieden, etwas Neues auszuprobieren. "Und da merkte ich schnell, dass die Arbeit hier wenig mit der Politik zu hatte, wie ich sie mir bis dahin vorstellte", sagte Frau Pfeiffer.

Auf der einen Seite sei sie manchmal enttäuscht gewesen, dass sie auf der Ebene nicht so Einfluss nehmen konnte, wie gewünscht. Auf der anderen Seite lernte sie die sehr gute Zusammenarbeit im Rat schätzen. "Vertrat man mal eine Einzelmeinung, blieb man in der Gemeinschaft trotzdem akzeptiert. Diese harmonische Atmosphäre werde ich sicher vermissen", sagte die Neu-Griesenerin.

Jetzt wolle sie zunächst abwarten, wie es gehe, wenn sie keine Termine mehr wahrnehmen muss. Insgeheim hoffe sie ja auf eine Vereinigung zwischen ihrem neuen Wohnort und Wörlitz. Seinerzeit habe sie nicht verstanden, weshalb es Griesen zur Oranienbaumer Verwaltungsgemeinschaft zog. Ihr eigener Ortswechsel, so die Architektin, habe mit dem Hausbau zu tun, der sich aufgrund familiärer Umstände ziemlich schnell ergab. "Eigentlich hatte ich das erst in 20 Jahren vor", gab die zweifache Mutter zu. Der Weggang Jana Pfeiffers hinterlasse auch eine Lücke im Wörlitzer Bauausschuss, schätzte Heinz Schalk (CDU) ein. "Sie war ein Zugewinn in dessen Tätigkeit. Und ich habe viel von ihr gelernt, obwohl ich älter bin", fügte er hinzu. Frau Pfeiffers Stuhl im Rat besetzt mit dem Sozialdemokraten Manfred Seppelt mithin kein kommunalpolitischer Neuling. Wendt begrüßte ihn daher nach der formellen Verpflichtung salopp: "Willkommen im Klub! Du wirst bestimmt keine großen Schwierigkeiten haben, dich wieder in die Arbeit reinzufinden."