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85. Giro d'Italia 85. Giro d'Italia: «Heimkehr» nach Münster

Von Jutta Steinhoff und Yuriko Wahl 10.05.2002, 14:32
Die Radprofis des Team Telekom mit Torsten Hiekmann, Ralf Grabsch, Matthias Kessler, Stephan Schreck und Sergej Jakowlew (v.r.) fahren am Freitag (10.05.2002) nahe des niederländischen Groningen während ihrer Trainingsausfahrt an einer Windmühle vorbei.
Die Radprofis des Team Telekom mit Torsten Hiekmann, Ralf Grabsch, Matthias Kessler, Stephan Schreck und Sergej Jakowlew (v.r.) fahren am Freitag (10.05.2002) nahe des niederländischen Groningen während ihrer Trainingsausfahrt an einer Windmühle vorbei. dpa

Münster/Köln/dpa. - Ehe die Profis des 85. Giro d'Italia amSonntag am Ende der ersten Etappe in Münster einfahren, müssen dieStraßen vor allem von einem geräumt werden: Von Fahrrädern. InDeutschlands «Fahrrad-Hauptstadt», wie sich die 280 000-Einwohner-Stadt in Westfalen selbst nennt, werden eine halbe Million Drahteselbewegt: Rekord in Deutschland. Am Bahnhof bietet ein einzigartigesParkhaus 3300 Plätze nur für Fahrräder.

«Mit dem Giro kommen die Profis in die Heimat des Radfahrens»,lautet folgerichtig das Credo des Münsteraner StadtoberhauptsBerthold Tillmann. Am Montag zieht der Giro-Tross, zum ersten Malnach 29 Jahren wieder in Deutschland, in die zweite diesjährigeStation hier zu Lande. Beim Start in Köln, wo 1965 die Tour de Francegestartet wurde, will Propst Bernhard Hendrichs auf dem Dom-Vorplatzden Segen sprechen.

Mehr als 200 000 Zuschauer werden am Sonntag an der Giro-Streckein Münster erwartet. In der Innenstadt müssen die Profis einen fünfKilometer langen Rundkurs drei Mal absolvieren, ehe sie vor demSchloss die Ziellinie erreichen. Gemeinsam mit anderen Bürgermeisternund Landräten hat Tillmann ein kleines Teilstück der 215 Kilometerlangen ersten Etappe von Groningen/Niederlande nach Münster getestet- auch per Rad, aber wesentlich geruhsamer als die Aktiven des Euro-Giro, der in diesem Jahr durch die sechs EU-GründungsländerNiederlande, Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Italienführt.

Das Kopfsteinpflaster in Münster hat auch der fünfmalige Giro-Gewinner Eddy Merckx schon unter den Reifen gehabt: Er siegte 1964beim Amateurrennen Enschede-Münster. Die Geschichte der Radrennenreicht nach Angaben des Stadtarchivs Münster noch weiter zurück:Schon um 1880 wurden Westfalenmeisterschaften ausgetragen: Über einefünf Kilometer lange Strecke - auf dem Hochrad. Die Party lassen sichdie Stadtväter sowohl in Münster als auch in Köln einiges kosten: AnStartgebühren waren jeweils knapp 150 000 Euro fällig.

Am Montag blicken die Radsport-Fans auf Köln. Rund 100 000jubelnde Fans werden an der Strecke erwartet und sollen fürKarnevalsstimmung sorgen, wenn die zweite Etappe von der Domstadt indie belgische Provinz Lüttich führt. Seit gut einer Woche zierenWerbeplakate mit der Aufschrift «De Giro kütt» die Domstadt.