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2. Handball-Bundesliga 2. Handball-Bundesliga: Warmlaufen für die Zukunft

Von Michael Pietsch 21.07.2008, 20:04

Halle/MZ. - Ungewohnte Laute am Montagabend in der Neustädter Unisporthalle aus dem CD-Player: Nach einer in Schweden entwickelten und auch durch die Fußballer von Arsenal London genutzten Anleitung absolvierten die Union-Handballerinnen die erste Einheit unter ihrem neuen Cheftrainer Arne Kühr (31) - einen speziellen Ausdauertest. Danach gab es zur Auflockerung noch ein kleines Spielchen. "Ich denke, die Spielerinnen haben bisher ihre Hausaufgaben in punkto Kondition gemacht", zeigte sich der Nachfolger des zum HC Leipzig gewechselten Vorgängers Heine Jensen zufrieden. "Jetzt müssen wir das künftige Team zusammenbasteln."

Eine einfache Aufgabe ist es nicht, die Kühr lösen soll. "Schließlich mussten wir sieben zum Teil sehr erfahrene Spielerinnen ersetzen", gesteht Unions Vizepräsident Günther Weiße. Zwei Möglichkeiten habe man nach der letzten Saison, in der für Union im Playoff-Halbfinale Schluss war, geprüft: Entweder abgewanderte Routiniers wie Katharina Rothe (private Auszeit), Annekathrin Hartmann (Nyköbing / Dänemark) und Alex Krone (Ahrensburg) möglichst gleichwertig zu ersetzen oder Talente zu holen und mit ihnen mittelfristig eine Aufstiegsmannschaft zu formen. "Wir haben uns für Variante zwei entschieden", so Weiße. Den personellen Schnitt abfedern sollen nun Debby Aubrecht (Bensheim), Ina Schaarschmidt und Peggy Hesse vom Kooperationspartner HC Leipzig sowie die Magdeburgerinnen Sophia Eisenkolb und Anja Stöhr. Die bereits europacup-erfahrene Slowakin Zofia Fialekova vom tschechischen Erstligisten HC Britterm-Slokov könnte trotz ihrer erst 21 Jahre mit Kathi Hähner (nach Babypause noch mit gesundheitlichen Problemen) Regie führen.

Ein konkretes Ziel hat Weiße schon im Auge: "Fest steht: In der kommenden Saison ist der Aufstieg kein Thema. Aber unter die ersten Vier wollen wir schon." Wie gut die Mannschaft wirklich sei, könne erst in den kommenden sechs Wochen bis Saisonstart gesehen werden. "Individuell gute Spielerinnen allein sind keine Garantie für ein gutes Team", so der Union-Vize. Die Beletage des Frauen-Handballs werde frühestens ab 2010 anvisiert. Wie schon in der Vorsaison müssen die Unionerinnen mit einem Etat von etwa 250 000 Euro und der Hoffnung leben, dass die Stadt bis dahin den Traum von einer neuen Ballspielhalle erfüllt.

Zum Auftakt der Testspielserie tritt Union am 2. August beim Zweitligisten FSV Zwickau an. Vom 24. bis zum 30. August absolviert die Mannschaft ein Trainingscamp in Dänemark.