2. Handball-Bundesliga: 2. Handball-Bundesliga: Daniels rettet einen Punkt

Halle/MZ. - Genau vier Minuten und neun Sekunden waren vor 300 Zuschauern in der Unihalle gespielt, als Kati Prosch mit Nellingens Beate Gekeler zusammenstieß und mit einem schrillen Schrei zu Boden ging. Die Spielmacherin der Unionerinnen musste zehn Minuten behandelt werden, bevor sie ins Krankenhaus Dölau transportiert werden konnte. Nasenbeinbruch lautete die Diagnose der Ärzte. Heute folgt in Leipzig die Operation. "Drei bis vier Wochen Pause sind wahrscheinlich, auch wenn sie offenbar keine Gehirnerschütterung davon getragen hat", so Co-Trainerin Bianka Eckardt.

"Jetzt erst recht", schienen sich die Mitspielerinnen von Prosch gesagt zu haben und legten los wie die Feuerwehr. Beim 5:1 (10.) nahm Nellingen eine Auszeit. Doch die konnte Halle nicht aufhalten. Nach 19 Minuten schienen die Gäste beim 12:3 einem Debakel entgegen zu gehen. "In der Phase haben wir 120 Prozent gespielt. So etwas hält keine Mannschaft 60 Minuten durch", meinte Union-Trainer Jörgen Gluver. Er begann zu wechseln und schon kam Sand ins Getriebe. Nellingen schloss zum 7:12 auf und hielt den Rückstand bis zur Pause (13:18) konstant.

"Dann haben wir die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit völlig verpennt. Überhaupt waren wir vor allem in der Abwehr richtig schlecht", meinte die mit zwölf Toren überragende Hallenserin Maike Daniels. Trotzdem behauptete ihr Team bis zur 56. Minute eine 32:29-Führung. Als dann aber Juliane Frank eine unnötige Zeitstrafe kassierte (56.), nutzten die Gäste diese Chance zum Ausgleich. Als Nellingens Daniela Stratmann 40 Sekunden vor dem Ende sogar das 33:32 gelang, schien die Messe gelesen. Der Kräfteverschleiß bei Union ließ keine klaren Angriffe mehr zustande kommen. Zum Glück hielten die Gastgeberinnen den Ball in ihren Reihen und erkämpften mit der Sirene einen Freiwurf. Keine andere als Daniels hätte das Leder in dieser Situation versenken können. Der Rest war Jubel, zumal die Neustädterinnen daheim weiter ungeschlagen sind.

Union: Krause, Plöger; Rothe 4, Prosch, Messerschmidt 1, Krone 2, Daniels 12 / 6, Olbrich 2, Frank 2, Hartmann 5, Henkel 3, A. List 2, van der Koelen