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EHF-Cup-Finalturnier SC Magdeburg gewinnt Spiel um Platz drei beim EHF-Cup-Finalturnier

21.05.2017, 20:50
Mit zwölf Toren war Yves Grafenhorst der beste Werfer des SC Magdeburg.
Mit zwölf Toren war Yves Grafenhorst der beste Werfer des SC Magdeburg. dpa

Göppingen - Versöhnlicher Abschluss für den SC Magdeburg; Der Handball-Bundesligist hat sich beim Finalturnier um den EHF-Cup in Göppingen den dritten Platz gesichert. Gegen den französischen Club St. Raphael setzte sich der SCM am Sonntag nach einem Siebenmeter-Krimi im kleinen Finale mit 32:31 (13:12) durch.

Der dritte Platz wird von der Europäischen Handball-Föderation (EHF) mit 25.000 Euro belohnt. Bester Werfer der Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert war Linksaußen Yves Grafenhorst mit überragenden zwölf Treffern.

SC Magdeburg: Keeper Jannick Green wird zum Helden

Der SCM war dem französischen Vizemeister fast im ganzen Spiel klar überlegen, offenbarte aber ab Mitte des zweiten Durchgangs überraschende Schwächen. Die Franzosen nutzten das aus und kamen mit der Schlusssirene noch zum Ausgleich. Anschließend ging es direkt ins Siebenmeterwerfen. Weil Keeper Jannick Green dort den Versuch von Daniel Sarmiento parierte, durfte anschließend der SCM jubeln.

Das Endspiel und damit die Chance auf den insgesamt vierten Triumph im EHF-Pokal hatte der SCM am Vortag mit einer 29:33-Niederlage im Halbfinale gegen Gastgeber und Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen verpasst.

EHF-Pokalfinale: Göppingen mit deutlichem Final-Sieg gegen Füchse Berlin

Die Schwaben spielten am Sonntagabend gegen die Füchse Berlin und holten sich im Finale überraschend deutlich den Titel. Als die Profis von Frisch Auf Göppingen den riesigen EHF-Pokal endlich in Empfang nehmen durften, applaudierte im goldenen Konfetti-Regen auch Handball-Bundestrainer Christian Prokop. Mit gebanntem Blick beobachtete der extra angereiste Prokop, wie sich die Göppinger noch lange nach dem überraschenden Triumph von ihren lautstarken Fans feiern ließen. „Das ist der Wahnsinn einfach. Ich habe keine Ahnung, warum wir in der Bundesliga so schlecht drauf sind, wenn man das hier heute sieht“, sagte Göppingens Rückraumspieler Zarko Sesum nach dem erstaunlich deutlichen 30:22-Finalsieg gegen die Füchse Berlin. Denn in der Liga stecken die Schwaben in der schwersten Krise seit ihrem Wiederaufstieg 2001.

Davon war bei dem Finalturnier um den begehrten Pokal am Wochenende in ihrer heimischen Arena aber gar nichts zu sehen. Angetrieben von der hitzigen Atmosphäre ließen sie den favorisierten Füchsen im Finale am Sonntag keine Chance. Dem Bundesliga-Vierten blieb nur die von Prokop überreichte Silbermedaille. „Wir haben absolut verdient in der Höhe verloren“, sagte Berlins enttäuschter Geschäftsführer Bob Hanning. „So viele Fehler darfst du dir einfach nicht leisten.“

Der EHF-Cup bleibt nach Göppingens geglückter Titelverteidigung eine Domäne der Bundesliga-Clubs: Göppingens Erfolg war der zehnte eines deutschen Teams seit 2007, nur einmal hatte mit Pick Szeged 2014 ein ungarisches Team den Pokal geholt. Auch der dritte Rang bei dem Finalturnier ging mit dem SC Magdeburg an eine deutsche Mannschaft.

Neben dem rund einen Meter hohen Pokal dürfen sich die Göppinger über ein Preisgeld in Höhe von 100 000 Euro und die sichere EHF-Cup-Teilnahme in der kommenden Saison freuen. Für die Füchse bleiben neben dem zweiten Rang immerhin 50 000 Euro von der Europäischen Handball-Föderation (EHF). Freude herrschte bei der Mannschaft des ehemaligen Göppinger Coaches Velimir Petkovic nach dem Abpfiff aber ganz und gar nicht. Denn die Füchse waren als Favorit in die Partie gegangen.

Doch trotz zuletzt sechs Bundesliga-Niederlagen in Serie nutzte Göppingen seinen Heimvorteil gnadenlos aus. Von der ersten bis zur letzten Minute peitschen die Fans ihr Team in der kleinen und engen Arena lautstark an. „Die Stimmung war unglaublich, einfach der Hammer“, sagte Göppingens Nationalspieler Manuel Späth.

Nur in den Anfangsminuten schien die Mannschaft von Trainer Magnus Andersson etwas verunsichert, ab der 21. Minute lag sie dann jedoch permanent in Führung. Die Berliner leisteten sich im Spielaufbau dagegen immer mehr Fehler und wirkten angesichts der hitzigen Atmosphäre phasenweise irritiert. Das nutzte vor allem Göppings Ex-Nationalspieler Lars Kaufmann aus, der mit acht Treffern bester Werfer seines Teams war. (dpa)