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Eine turbulente Schlussphase Nach Sieg in Bernburg ist Westerhausen die Meisterrunde nicht mehr zu nehmen

Womit der Trainer der Elf vom Wolfsberg überhaupt nicht zufrieden ist.

Von Detlef Liedmann 31.10.2021, 19:05
Westerhausens Abwehrrecke Kevin Zimmermann (links) im Duell mit Bernburgs Kapitän Mario Hesse.
Westerhausens Abwehrrecke Kevin Zimmermann (links) im Duell mit Bernburgs Kapitän Mario Hesse. Foto: Lothar Semlin

Bernburg/MZ - Erst standen sich Jonas Donath und Willi Lehmann im Weg. Dann bugsierte Westerhausens Kapitän Denis Neumann dem Bernburger Keeper Donath das Leder in die Arme (80.). Hätte Neumann getroffen, wäre das Verbandsligaspiel entschieden gewesen. Denn Westerhausen führte in Bernburg 3:0. Und ob sich der SCB vom 0:4 noch einmal erholt hätte?

Doch statt 4:0 für Westerhausen stand es eine Minute später 1:3 aus Bernburger Sicht. Nils Erik Fahland hatte für Dimitrios Komnos aufgelegt. Vier Minuten vor Abpfiff sogar noch das 2:3. Mario Hesse bediente Robin Schöppe, dessen Schuss Westerhausens Keeper Christoph Klötzer ins eigne Tor klatschte. In der Zwischenzeit hatte es eine strittige Szene gegeben, als Marcelo Franceschi bei einem Konter auf und davon war (83.). Während die Westerhäuser den Ball klar hinter der Linie sahen, ehe ihn Sascha Podleska klärte, traf Assistent Norman Spröte eine andere Entscheidung.

„Wir müssen zur Pause viel deutlicher führen“

In seinem Resümee wollte Westerhausens Trainer Marco Wagner auf diese Szene gar nicht näher eingehen. Vielmehr sagte er: „Wir müssen zur Pause viel deutlicher führen und dürfen uns in der Schlussphase nie und nimmer so in Bedrängnis bringen lassen.“ Und noch etwas anderes stieß ihm sauer auf. Trotz besten Wetters wurde in Bernburg auf dem Kunstrasenplatz, der auch schon bessere Tage hatte, gekickt.

Tatsächlich verzeichnete Westerhausen dort im ersten Abschnitt zahlreiche Chancen, wobei unter anderem Steffen Hägemann an den Pfosten köpfte, von wo der Ball Donath in die Arme sprang (17.) und Franceschi dem Aluminium zwölf Minuten später eine Beule verpasste. Quasi mit dem Pausenpfiff traf Nick Schmidt auf Vorlage des einstigen Bernburgers Marcus Bäcker noch.

„Wir haben gegen eine gute Oberligamannschaft verloren“

Bernburg spielte mit Kapitän Mario Hesse aus einziger Spitze, bevor Marcus Kühn, der Trainer Benjamin Lehmeier an der Linie vertrat, das System umstellte. Westerhausens Treffer zwei und drei konnte aber auch das nicht verhindern. Beide Male waren Freistöße, getreten von Tim Kolzenburg, der Ausgangspunkt. Zuerst rutschte die Kugel über den Scheitel von Lukas Ferchow hinweg ins Netz (58.). Dann war Bernburgs Dmitrijs Poliscuks der Pechvogel des Tages und lenkte den Ball hier ins eigene Tor (65.).

„Wir haben gegen eine gute Oberligamannschaft verloren“, analysierte Kühn, einst Trainer der Bundesligafrauen des 1. FC Köln. Und er hat sich nicht versprochen. Er meinte, was er sagte und verwies auf das Niveau der Mannschaft aus dem Harz, die beim Blick auf die Tabelle wohl kaum noch von der Teilnahme an der Meisterrunde zu verdrängen scheint. Bernburg verharrt auf Platz vier. Wohl auch deshalb, „weil wir in der ersten Halbzeit überhaupt keinen Zugriff bekommen haben“, so Kühn. Und der späte Sturmlauf war da zu wenig.

Auf Westerhausen kommen jetzt zwei schwere Brocken zu. Am Samstag, 6. November, gastiert der Tabellenführer BSV Ammendorf ab 14 Uhr auf dem Wolfsberg. Eine Woche später wartet dort im Viertelfinale des Landespokals Drittligist Hallescher FC. Dann geht es schon um 13 Uhr los.