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Handball-Pokal „Final Four“ Krönung der Traumsaison: SC Magdeburg greift nach Titel Nummer zwei

Handball-Deutschland schaut nach Hamburg: Beim Final Four will der THW Kiel auf den Pokal-Thron zurückkehren und dem SC Magdeburg die Traumsaison vermiesen.

Aktualisiert: 23.04.2022, 12:00
Der SC Magdeburg will auch in Hamburg feiern: Erst am Samstag im Halbfinale, dann am Sonntag im Endspiel um den Handball-Pokal.
Der SC Magdeburg will auch in Hamburg feiern: Erst am Samstag im Halbfinale, dann am Sonntag im Endspiel um den Handball-Pokal. (Foto: IMAGO/Jan Huebner)

Hamburg/SID - Die „Narbe“ ist noch nicht verheilt. Die Erinnerungen an die unwirklich anmutende Pokal-Schmach, eine der bittersten Niederlagen der jüngeren Vereinsgeschichte, schmerzen die Stars des THW Kiel noch immer. „Man kann im Sport Fehler machen“, sagte Sander Sagosen vor dem Showdown um den DHB-Pokal, „sollte aber den gleichen Fehler nicht wiederholen“. So etwas wie vor einem Jahr wollen THW-Superstar Sagosen und seine Mitspieler nie wieder erleben.

Natürlich sehnt sich der Rekordchampion beim prestigeträchtigen Final Four in Hamburg nach der Rückkehr auf den Pokal-Thron. Und natürlich wollen die Kieler dem Ligaprimus SC Magdeburg dessen Traumsaison unbedingt vermiesen.

Doch vor dem Halbfinale gegen den TBV Lemgo am Samstag (13.30 Uhr/Sky Sport News) sinnen sie zunächst auf Revanche für das seinerzeit sensationell verlorene Duell, als man an gleicher Stelle gegen den gleichen Gegner nach einer Sieben-Tore-Führung zur Pause noch das Finale verpasste. Statt Abo-Sieger Kiel (elfmal Pokalsieger) stemmte am Ende Lemgo die Trophäe in die Höhe.

SC Magdeburg trifft im Halbfinale auf HC Erlangen

„Ich bin seit 2012 beim THW. Ich kann mich nicht erinnern, dass es wettbewerbsunabhängig in diesem Jahrzehnt weder davor noch danach eine solche Begegnung für uns gegeben hat“, sagt Kiels Toptorschütze Niclas Ekberg: „Als Favorit in einem K.o.-Spiel nach einer so klaren Führung zu verlieren - das war einmalig. Und es soll bitteschön auch einmalig bleiben.“ Die „Narbe“ (Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi) sorgt bei den Kielern vor dem letztmalig in Hamburg ausgetragenen Endrundenturnier jedenfalls für einen Schuss Extramotivation.

Auch dem SCM mangelt es nicht an Ansporn. Der souveräne Bundesliga-Tabellenführer könnte in Hamburg zum dritten Mal den Cup gewinnen, muss vor dem von vielen anvisierten „Traumfinale“ gegen Kiel am Sonntag (13.25 Uhr) in seinem Halbfinale am Samstag (16.10 Uhr/beide ARD und Sky) aber erstmal den Endrunden-Neuling HC Erlangen aus dem Weg räumen.

SC Magdeburg kann noch vier Titel holen - Pokal wäre am Sonntag Nummer zwei

Die Favoritenrolle schiebt SCM-Trainer Bennet Wiegert aber weit von sich. „Beim Final Four gibt es keine Favoriten“, sagt Wiegert. Es zähle „nie die Form, die man vor der Anreise nach Hamburg hat. Hier zählt nur die Tagesform.“

Betrachtet man allerdings den bisherigen Saisonverlauf, geht der Pokalsieg nur über die Magdeburger. Am Ende der Spielzeit winkt dem SCM sogar das Quadruple. Die Klub-WM hat der Klub schon gewonnen, der Meistertitel scheint angesichts der sechs Punkte Vorsprung programmiert. Und auch die Titelverteidigung in der European League ist keineswegs unmöglich.

„Es läuft richtig gut für uns. Jetzt aber müssen wir auch den letzten Schritt machen und bei den Titeln zugreifen“, sagte Routinier Marko Bezjak der Mitteldeutschen Zeitung: „Denn keiner weiß, ob sich nächstes Jahr für uns diese große Chance erneut so bietet.“