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Schluss mit Krisengerede bei RBL Schluss mit Krisengerede bei RBL: Wie sich die Leipziger in der Pause Mut machten

Von Ullrich Kroemer 31.03.2017, 08:59

Leipzig - Die Pressekonferenz vor dem kommenden Bundesliga-Spiel von RB Leipzig gegen Darmstadt 98 war gerade vorüber, als in der Akademie am Cottaweg am Donnerstag die Alarmglocken schrillten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nachwuchsspieler, Trainer und Mitarbeiter versammelten sich auf dem Vorplatz, Feuerwehr und Polizei fuhren vor. Doch alles halb so wild: Ursache für den Alarm war laut Klubangaben eine defekte Mikrowelle.

Die Alarmbereitschaft passt freilich auch im übertragenen Sinne ganz gut zur aktuellen Phase beim Aufsteiger, in der der so furios gestartete Tabellenzweite plötzlich jede Menge zu verlieren hat: Spiele gegen Klubs wie Real Madrid oder den FC Barcelona; Millionen-Einnahmen in der Champions League.

Dass das Fußballspielen mit diesen Gedanken im Hinterkopf nicht unbedingt leichter fällt, wissen sie auch bei Rasenballsport. So stimmte Trainer Ralph Hasenhüttl seine Spieler in der Länderspiel-Pause auch mental auf das Saisonfinale ein. „Diese Woche hat uns geholfen, weil wir uns mal nicht auf den nächsten Gegner vorbereiten mussten, sondern Zeit hatten, alles mal sacken zu lassen, was in den vergangenen Wochen passiert ist“, sagte der Fußballlehrer.

RBL-Trainer Ralph Hasenhüttl versucht den Blick auf das große Ganze

Dabei hilft es bisweilen, wie ein Betrachter eines Bildes, mal einen Schritt zurückzutreten, um das Gesamtwerk besser betrachten zu können und nicht nur den letzten, weniger gelungenen Ausschnitt. „Wir haben in dieser Woche versucht, ein Gesamtporträt unserer Saison zu machen: in welchen Bereichen wir uns entwickelt haben und wo wir Luft nach oben haben“, sagte Hasenhüttl. „Wir müssen das Gefühl haben, dass wir aus den letzten neun Spielen viel gewinnen können, um aus einer sehr guten Saison eine überragende zu machen.“ Von seinem Team forderte Hasenhüttl: „Wir brauchen Spieler auf dem Platz, die bereit sind, Fehler nicht überzubewerten, sondern die versuchen, immer positiv zu bleiben und an sich zu glauben.“

Genau daran hatte es in den vergangenen Partien gemangelt, als das junge Team phasenweise gut agierte, sich aber jeweils von Rückschlägen nicht mehr erholte. Und so darf man dem Spiel gegen den Tabellenletzten durchaus eine große Bedeutung beimessen. Hasenhüttl warnte: „Darmstadt kommt jetzt mehr über das Fußballerische, sie wollen auch das Spiel machen.“

Scherze über Torwartwechsel

Und natürlich durfte diese eine Frage am Donnerstag nicht fehlen: Ob denn Hasenhüttl Ersatztorhüter Fabio Coltorti in der Schlussminute einwechseln werde, damit der - so wie einst in der zweiten Liga - den entscheidenden Treffer erzielen könne. „Ich hab’s im Hinterkopf, wenn ich dann noch einen Wechsel frei habe“, sagte der Coach lächelnd. „Aber es wäre schön, wenn wir das Spiel früher entscheiden würden.“ Nicht, dass am Sonntagmorgen wieder Alarmstimmung am Cottaweg herrscht.

Am Freitag findet die Mitgliederversammlung von RB Leipzig statt. (mz)

Ralph Hasenhüttl
Ralph Hasenhüttl
DPA