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Leipzig hadert mit CL-Vorrunde RB Leipzig hadert mit CL-Vorrunde: Trotz Gala-Auftritt kommt keine große Freude auf

Von Ullrich Kroemer 22.11.2017, 13:12
Auf dem Rasen konnten Timo Werner und Co. noch jubeln, nach Spielende war die Laune der Leipziger etwas getrübt.
Auf dem Rasen konnten Timo Werner und Co. noch jubeln, nach Spielende war die Laune der Leipziger etwas getrübt. AP

Monaco - Emotionen im Sport müssen nicht zwingend mit dem Ergebnis einhergehen. Es gibt knappe Niederlagen, die sich wie kleine Siege anfühlen. Und triumphale Siege, die dennoch wie kleine Niederlagen wirken. So wie beim 4:1 (4:1)-Erfolg von RB Leipzig im Endspiel um das Überwintern im Europapokal bei der AS Monaco.

Wie konsequent der Bundesliga-Dritte den Vorjahres-Halbfinalisten bespielte, zu keinem Zeitpunkt des Matches den Verdacht aufkommen ließ, diese Partie aus der Hand zu geben, war beeindruckend. Trainer Ralph Hasenhüttl sah eines der „besten Spiele in dieser Saison”. Es war wohl das beste, weil dominanteste – trotz einer gehörigen Drucksituation für Rasenballsport.

Dass nun vor dem letzten Gruppen-Spieltag sicher ist, dass die Leipziger international überwintern und noch Restchancen auf den Einzug ins Achtelfinale der Champions League haben, ist beim Europa-Debüt aller Ehren Wert. Und so bemühten sich Hasenhüttl und seine Spieler auch redlich, sich angemessen über den ersten Leipziger Auswärtssieg in der kurzen Champions-League-Historie zu freuen.

RB Leipzig: Enttäuschung trotzt Gala in Monaco

Gruppe G

Besiktas Istanbul - FC Porto 1:1 (1:1)
AS Monaco - RB Leipzig 1:4 (1:4)

1. Besiktas Istanbul 5    3  2  0    9:4     11
2. FC Porto 5    2  1  2   10:8      7
3. RB Leipzig 5    2  1  2    9:9      7
4. AS Monaco 5    0  2  3    4:11     2

„Wir können stolz sein auf das, was wir in der Champions League gespielt haben: Für unsere Verhältnisse waren wir sehr cool und abgezockt. Da ist ein großer Entwicklungsschritt zu sehen, den ich mir gewünscht habe”, sagte Hasenhüttl.

Doch die Mienen, die Körpersprache und auf Nachfrage auch die Aussagen der Leipziger Protagonisten verrieten, dass die Enttäuschung über eine möglicherweise verpasste Chance einen Teil der Freude überlagerte und dämpfte.

RB Leipzig: Der Schritt nach vorne kommt ein Spiel zu spät

Es war den RB-Akteuren bereits im Moment des Sieges bewusst, dass der Entwicklungsschritt genau eine Partie zu spät kam, um das Achtelfinale zu erreichen. Ein Punkt, bereits ein einziges mehr geschossenes oder weniger kassiertes Tor gegen Porto hätte genügt, um den direkten Vergleich zu gewinnen oder ausgeglichen zu gestalten und noch alles selbst in der Hand zu haben.

So haderte Spielmacher Kevin Kampl noch in den Stadionkatakomben: „Man überlegt: Wo hat man die Punkte liegenlassen? In Porto hätten wir einen Punkt mitnehmen können, wenn nicht sogar müssen.” Und auch Yussuf Poulsen sagte: „Wenn man sieht, wie überlegen wir Monaco heute waren, denkt man sich, dass wir auch zu Hause hätten drei Punkte holen können. Aber wir lernen, zum Beispiel, wie wir besser Standards verteidigen, dann haben wir viel bessere Chancen.”

RB Leipzig freundet sich schon mit der Europa League an

Dass RB nun zumindest sicher in der Europa League überwintert, kommentierten sie im Leipziger Lager unterschiedlich. Mit Blick auf die Belastung durch mögliche Donnerstagsspiele sagte Rangnick: „Mir wäre es lieber, wir würden wenn schon Europapokal, weiter in der Champions League spielen.”

Hasenhüttl indes kann auch der Euro League etwas abgewinnen: „Wir sind auf jeden Fall in einer K.o.-Phase dabei, das ist für uns eine neue Erfahrung, die wir auch brauchen”, sagte der Österreicher. Und Orban ließ wissen: „Euro League ist auch nicht so verkehrt.”

Ein Fünkchen Resthoffnung haben sie in Leipzig jedoch auch noch auf die Champions League. „Bei den Wettbüros würde man sicher nicht mehr allzuviel auf ein Weiterkommen von uns kriegen, aber das letzte Spiel muss trotzdem erst einmal gespielt werden”, sagte Sportdirektor Ralf Rangnick und hofft: „Ich glaube nicht, dass Monaco das Spiel abschenkt.”

RBL-Trainer Hasenhüttl verspricht einen Sieg gegen Besiktas Istanbul

Hasenhüttl ergänzte entschlossen: „Ich weiß nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass wir in der Champions League überwintern. Aber eins kann ich versprechen: Wir gewinnen unser letztes Spiel gegen Istanbul.”

Wie ein echter Sieg würde sich der Erfolg für die ehrgeizigen Leipziger jedoch nur dann anfühlen, wenn Porto gegen bereits ausgeschiedene Monegassen nicht gewänne und RB doch noch auf Rang zwei der Gruppe spränge. (mz)