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  7. 4:1 beim AS Monaco: RB Leipzig bleibt nach souveränem Sieg bei AS Monaco im Rennen

4:1 beim AS Monaco RB Leipzig bleibt nach souveränem Sieg bei AS Monaco im Rennen

Von Ullrich Kroemer 21.11.2017, 22:33
Gruß an die mitgereisten RBL-Fans: Timo Werner ballt die Fäuste nach seinem Tor zum 3:0.
Gruß an die mitgereisten RBL-Fans: Timo Werner ballt die Fäuste nach seinem Tor zum 3:0. AP

Monaco - Die Erfahrungen, die RB Leipzig in dieser Saison in der Champions League macht, könnten unterschiedlicher nicht sein. Nach zwei zu unreifen Auswärtsauftritten erteilten die Leipziger beim dritten Auswärtsspiel in der „Königsklasse” Gegner AS Monaco selbst eine Lehrstunde und gewannen mit 4:1 (4:1).

Somit überwintert Rasenballsport im Europapokal; Rang drei und die Teilnahme an der Europa League hat RBL sicher. Doch nach dem 1:1 zwischen Besiktas Istanbul und FC Porto muss der Debütant darauf hoffen, dass die Portugiesen im abschließenden Spiel gegen die bereits ausgeschiedenen Monegassen nicht gewinnen, um noch das Achtelfinale erreichen zu können. Eher unwahrscheinlich.

Eine ungewöhnliche Erfahrung war die Partie im Fürstentum auch, was die Stimmung angeht. Während die Leipziger bei Besiktas Istanbul vor Lärm kaum Fußballspielen konnten, ähnelte die Kulisse bei der AS Monaco der eines Testspiels gegen einen Amateurklub. Die Begeisterung für Luxusyachten, teure Karossen und anderen kostspieligen Zeitvertreib übertrifft im Fürstentum ganz offenbar die für Fußball.

Neben den 1200 Leipziger Fans verirrten sich lediglich 9000 Zuschauer in das nur halbvoll besetzte Stade Louis II. Nur etwa 200 „Ultras” unterstützten den Anhang der ASM. Wenn nicht die Leipziger Fans das ganze Spiel hindurch gesungen hätten und gehüpft wären („Europapokal, Leipzig international”), hätte die Stimmung einem Geisterspiel geglichen.

RB Leipzig in Monaco: Nur die Leipziger Fans sorgen für Stimmung

Man wähnte sich eher bei einem Test in der Sommervorbereitung in Meuselwitz als bei einem der Saisonhöhepunkte in Monaco. Kaum zu glauben, dass hier der französische Meister und Vorjahres-Viertelfinalist spielte. Einer Königsklassen-Partie war die Atmosphäre nicht angemessen.

RB jedoch scherte sich nicht um die wenig inspirierende Kulisse, sondern spielte engagiert und bissig nach vorn und entschied die Partie früh. Nach einem Doppelfehler von Monacos brasilianischem Innenverteidiger Jemerson führten die Gäste bereits nach neun Minuten mit 2:0. Eine Flanke von Marcel Halstenberg kickte der 25-Jährige bei seinem Klärungsversuch unhaltbar für Schlussmann Danijel Subasic ins eigene Tor.

Kurz darauf bediente der Mann im Abwehrzentrum Kevin Kampl in zentraler Position, der den Ball vor Fabinho eroberte, blitzschnell umschaltete und präzise auf Timo Werner passte, der cool vollendete (9.). Monaco kam zwar kurz darauf besser ins Spiel und hatte durch Keita Baldé (13.) und Falcao (15.), die an RB-Schlussmann Peter Gulacsi scheiterten, Großchancen.

RB Leipzig: Sabitzer-Verletzung als Wermutstropfen

Doch diesmal ließ sich RB die Zügel nicht aus der Hand nehmen und legte den dritten Treffer nach. Nachdem Falcao Kapitän Willi Orban im gegnerischen Strafraum auf die Wade gestiegen war, pfiff der gute spanische Referee Mallenco Strafstoß. Wie wuchtig Werner vom Punkt traf, zeigte das ganze Selbstvertrauen, das der Nationalstürmer derzeit wieder hat (31.). 

Wermutstropfen in dieser tollen ersten Hälfte waren sowohl die Verletzung von Marcel Sabitzer, der ausrutschte, sich dabei die Schulter auskugelte (34.) und im Krankenhaus behandelt werden musste, als auch das überflüssige Gegentor durch Falcao (43.). Gulacsi eilte bei einem Freistoß heraus, konnte den Ball aber nicht herausfausten. Abermals ein Standardtreffer – eine Schwäche, die RB schleunigst abstellen sollte.

Gruppe G

Besiktas Istanbul - FC Porto 1:1 (1:1)
AS Monaco - RB Leipzig 1:4 (1:4)

1. Besiktas Istanbul 5    3  2  0    9:4     11
2. FC Porto 5    2  1  2   10:8      7
3. RB Leipzig 5    2  1  2    9:9      7
4. AS Monaco 5    0  2  3    4:11     2

Doch wie die Hasenhüttl-Elf reagierte und Naby Keita kurz vor der Pause das 4:1 nachlegte, war sehenswert. Der Guineer leitete die Szene selbst auf Höhe der Mittellinie ein, bekam den Ball von Marcel Halstenberg zurück, ließ zwei Monegassen aussteigen und erzielte seinen ersten Champions-League-Treffer (45.). Nachdem die Partie gelaufen war, konnte Hasenhüttl seine Stars in der zweiten Hälfte für die Partie gegen Werder Bremen am Samstag (15.30) schonen.

Spielstatistik: AS Monaco – RB Leipzig 1:4 (1:4) 

AS Monaco: Subasic – Raggi, Glik, Jemerson, Jorge – Fabinho, Tielemans –Rony Lopes (Ghezzal, 66.), Joao Moutinho (Carrillo, 83.), Baldé (Diakhaby, 60.) – Falcao.

RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Orban, Upamecano, Halstenberg – Keita, Kampl – Sabitzer (Demme, 33.), Forsberg (Laimer, 79.) – Poulsen, Werner (Bruma, 58.).

Tore: 0:1 Emerson (6., Eigentor), 0:2 Werner (8.), 0:3 Werner (Foulelfmeter, 31.), 1:3 Falcao (43.), 1:4 (Keita, 45.)
Torchancen: 4:6; Ecken: 6:5; Schiedsrichter: Alberto Undiano (Spanien); Gelbe Karten: Moutinho (37.), Fabinho (49.), Poulsen (84.), Jorge (85.); Zuschauer: 9.000 im Stade Louis II.

(mz)