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Vor Heimspiel gegen HSV RB Leipzig: Demonstrative Gelassenheit vor Heimspiel gegen den HSV

Von Martin Henkel 26.01.2018, 09:44
Ralph Hasenhüttl macht vor dem Spiel gegen den HSV den Gute-Laune-Trainer.
Ralph Hasenhüttl macht vor dem Spiel gegen den HSV den Gute-Laune-Trainer. DPA

Leipzig - Wären die Zeiten normal, der Auftritt von Ralph Hasenhüttl vor dem Spiel am Samstag gegen den Hamburger SV wäre einfach so durchgegangen. PK as usual. Herzhaft lachend bezog der Cheftrainer von RB Leipzig Donnerstag seinen angestammten Stuhl und sagte Mitte der knapp 20-minütigen Gesprächsrunde: „Die Stimmung bei uns ist besser, als sich das gerade viele ausmalen.“

Warum auch nicht? Der Gegner ist Tabellenvorletzter und hat Anfang der Woche genau deshalb Markus Gisdol durch den früheren HSV-Eisenfuß Bernd Hollerbach auf dem Trainerposten ersetzt. Vom „Wunder von Bernd“ reden sie jetzt in der Hafenstadt in Anlehnung an das WM-Wunder von Bern 1954, was freilich nahelegt, dass es genau dieses braucht, um die Klasse zu halten.

RB Leipzig geht mit einigen Problemen ins Spiel gegen Hamburg

Dafür nämlich müssen die seit sechs Partien sieglosen Hanseaten erst einmal punkten. In Leipzig ist das so eine Sache, die Sachsen sind bis auf die Jahresendpleite gegen Hertha BSC (2:3) ungeschlagen in der hauseigenen Arena. Aber man weiß ja nie.

Ein paar Gründe gibt es nämlich schon dafür, dass da in Leipzig was gehen könnte. Zum Beispiel mit Standards. Nichts scheint gerade leichter, wo doch die Sachsen bereits 14 Gegentreffer nach liegenden Bällen kassiert haben. Und der HSV kann zwar auch in dieser Saison wieder mal nicht viel, Ecken und Freistöße aber schon: Er ist die drittbeste Mannschaft der Liga, die sich aus Standards Torchancen erarbeitet.

Das kann ja was werden, doch beim Vizemeister ist man durch die Tatsache, dass die Saison weit holpriger verläuft als die vorherige, nicht sonderlich beunruhigt. Mehrfachbelastung eben, junges Team, verflixtes zweite Saison. „Wir sind froh, immer noch oben mitzuspielen“, sagte Hasenhüttl.

RBL: Gibt es noch Ersatz für Marcel Halstenberg?

Also: Die Stimmung ist super! Das zu verbreiten jedenfalls schien Hasenhüttl größtes Anliegen zu sein. Lediglich beim Kreuzbandriss von Marcel Halstenberg nach einem Trainingszusammenprall am Dienstag war keine Verstellung nötig. „Das ist sehr bitter für ihn“, sagte Hasenhüttl. „Er hat sich ja berechtigte Hoffnung auf die WM gemacht. Für den Spieler ist es eine Hiobsbotschaft.“

Jetzt fehlt da also ein Stammspieler in der bedenklich anfälligen Defensive, und das „wahrscheinlich bis Oktober“, wie Hasenhüttl spekuliert. Nachkaufen? „Wir schauen uns um, ob uns jemand sofort weiterhilft.“ Aber: „Wir werden keine Panikkäufe machen!“ Zumal es auf der Linksverteidigerposition „ein geringes Angebot“ gebe, also sei die „Nachfrage groß.“ Hasenhüttl: „Wir können das auch intern lösen.“

Zur Verfügung stehen Bernardo, zuletzt recht wackelig. Benno Schmitz, eigentlich Abgangskandidat und Lukas Klostermann, den Hasenhüttl auf Rechts unlängst durch Konrad Laimer ersetzt hat. „Weil der Lukas nach vorne noch Defizite hat.“ Aber alles halb so wild, auch wenn das einen anderen Eindruck erweckt. RB hat nämlich nicht nur den jüngsten Kader der Liga, sondern jetzt auch den kleinsten: Ohne Halstenberg stehen nur noch 18 Spieler zur Verfügung.

Keine Angst vor dem HSV

Umso wichtiger wäre es gewesen, Spiele wie in Freiburg zu gewinnen. Tut das weh? „Klar“, sagte Hasenhüttl, „doch genau das gibt uns den Anreiz, noch mehr in solche Spiele zu packen.“

Alles fließt, bei RB wird permanent gelernt, also auch gelacht - herzhaft wie demonstrativ. Und der HSV? Schreckt den Trainer nicht die Bohne. Dass man ohne Halstenberg auch Dreierkette spielen könne und Hamburg vermutlich eine Fünferkette vor den Hinterhof stellt – „Okay“, sagte Hasenhüttl, „dann spielen wir eben Deckel und Topf.“

(mz)