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Marvin Compper im Interview Marvin Compper nach dem 2:2 von RB Leipzig beim FC Augsburg im Interview

Von Martin Henkel 04.03.2017, 20:00

Leipzig - Auf seine älter werdenden Tage ist Marvin Compper in der Verfassung seines Lebens. Weitgehend verletzungsfrei, was für einen 31 Jahre alten modernen Profi schon mal eine Menge ist. Dazu weise und abgeklärt. Und torgefährlich, was einigermaßen neu ist für den früheren Hoffenheimer und Kurzzeitflorentiner, der 2014 aus Italien nach Leipzig wechselte.

Compper traf am Freitagabend in Augsburg per Kopf nach einer Ecke von Emil Forsberg zum zwischenzeitlichen 2:1, seinen ersten Treffer staubte er im Spiel gegen Eintracht Frankfurt ab, ebenfalls nach einer Ecke. Sind also schon zwei in 23 Spielen. Allein das dürfte für eine Vertragsverlängerung im Sommer reichen, dann läuft der alte aus. Aber auch so wird Compper wohl bleiben, zwei Spiele noch, und der Kontrakt verlängert sich automatisch.

Es wird sich beim Tabellenzweiten wohl niemand dagegen stemmen, denn neben den Toren und der aufgefrischten Klasse, ist Compper auch immer einer, den man für die Mannschaft sprechen lassen kann. Gerade nach Partien wie der am Freitagabend. War schließlich die große Frage, wie sich das 2:2 gegen den FC Augsburg beim Tabellenzweiten anfühlte.

„Ich denke, dass wir gegen einen richtig gute Mannschaft gespielt haben. Sie waren sehr gut vorbereitet auf uns, und haben versucht, uns von unserem Spiel abzubringen. Nichtsdestotrotz, wir hatten die besseren Torchancen und hätten es eher verdient gehabt, zu gewinnen. Aber es kommt eben nicht immer, wie man es gern hätte. Deshalb können wir mit dem Punkt leben.“

Wie geht es den Mannschaftskollegen?
Compper: „Keiner ist niedergeschlagen. Wir wissen, dass wir es in der eigenen Hand hatten. Die Gegentore waren ärgerlich, wir haben unsere Chancen zum 3:1 oder 3:2 nicht gemacht, also Unentschieden. Passiert.“

Was hat Augsburg angestellt, um RB so effektiv am Toreschießen zu hindern?
Compper: „Sie haben sehr geschickt die Räume im Mittelfeld zugemacht. „Wir mussten deshalb viele lange Bälle schlagen. Da müssen wir uns noch weiterentwickeln, dass wir da bessere spielerische Lösungen finden.“

Wie stehen Ihr eigener Treffer und die Bewertung des Remis zueinander?
Compper: „Ich bin in erster Linie Verteidiger. Und wir sind ja bekannt dafür, dass es uns vor allem wichtig ist, zu Null zu spielen. Mein Tor ist schön, aber ich hätte es lieber gehabt, dass wir gewinnen.“

RB musste drei Mal schon nach Bayern und hat drei Mal nicht gewinnen können, die Spiele gegen Ingolstadt (0:1) und München (0:3) gingen sogar verloren. Ein Fluch?
Compper: „Es wird der Tag kommen, an dem werden wir auch in Bayern gewinnen.“

Seit dem Beginn der Rückrunde hat Leipzig neun Gegentore kassiert, das sind vier mehr als zum gleichen Zeitpunkt in der Hinrunde.
Compper: „Ich denke, manchmal laufen die Dinge nicht für einen. Gestern hat der Gegner vier Schüsse auf unser Tor gebracht, zwei waren drin. Aber es ist immer noch unsere große Stärke, wenig zuzulassen. Darum geht’s.“

Ihnen sind in fünf Jahren Hoffenheim sechs Treffer in der Bundesliga gelungen, jetzt sind es in 23 Spielen schon zwei für RB. Alle haben Sie nach Ecken erzielt. Wann fällt der erste Compper-Treffer aus dem Spiel heraus?
Compper: „Schwer zu sagen. Könnte sein, nie. Als Innenverteidiger kommt man eigentlich nie in eine Abschlusssituation aus dem Spiel heraus. Aber es ist mir auch nicht so wichtig.“