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Niederlage gegen Göttingen Niederlage gegen Göttingen: MBC erlebt böse Überraschung

Von Daniel George 03.10.2018, 19:17
Der neue MBC-Center Adam Pechacek (l.) sieht zu, wie Aufbauspieler Trevor Releford (am Ball) gegen Göttingen zum Korb zieht.
Der neue MBC-Center Adam Pechacek (l.) sieht zu, wie Aufbauspieler Trevor Releford (am Ball) gegen Göttingen zum Korb zieht. Peter Lisker

Weissenfels - Da staunten die Zuschauer am Mittwochabend nicht schlecht. Plötzlich lief mit der Rückennummer 40 ein Unbekannter für den Mitteldeutschen Basketball Club (MBC) auf das Parkett der Stadthalle. Und auch der Gegner aus Göttingen war verwundert. Erst kurz vor Spielbeginn machte der Bundesligist aus Weißenfels die Verpflichtung des tschechischen Centerspielers Adam Pechacek öffentlich – und setzte damit auch auf den Überraschungseffekt.

Doch es nützte nichts. Die Wölfe erlebten im ersten Heimspiel der neuen Spielzeit ein Desaster. Das Team von Cheftrainer Aleksandar Scepanovic musste sich der BG Göttingen vor 2 400 Zuschauern deutlich mit 63:105 geschlagen geben. Es war die zweite Niederlage im zweiten Saisonspiel.

Vertrag für sechs Wochen

„Wir haben 105 Punkte kassiert, daran gilt es zu arbeiten, das geht überhaupt nicht. Die Defense muss unser Schlüssel zum Sieg sein“, sagte Benedikt Turudic nach der Partie bei Telekomsport. „Göttingen hat eine sehr aggressive Verteidigung gespielt, damit sind wir nicht zurechtgekommen. An unserer Offensive müssen wir auch arbeiten. Das alles müssen wir schnellstmöglich analysieren und besser machen.“ Denn am Sonntag steht für den MBC mit der Pokalpartie in Braunschweig schon die nächste Begegnung an.

Auf den 21 Jahre alten Turudic und seine Centerkollegen wartet dann wieder Schwerstarbeit. Mit den verletzten James Farr und Aleksandar Marelja fehlen den Weißenfelsern in den kommenden Partien zwei große Spieler (die MZ berichtete). Deshalb entschieden sich die Bosse auch für die Verpflichtung des Tschechen Adam Pechacek – 23 Jahre alt und in der vergangenen Saison in Spaniens erster und zweiter Liga aktiv.

In Weißenfels hat der 2,07-Meter-Mann einen Vertrag für sechs Wochen unterschrieben. „Nachdem sich James Farr im ersten Saisonspiel gegen Gießen verletzt hatte, mussten wir auf dem Transfermarkt aktiv werden“, sagte MBC-Manager Martin Geissler und erklärte: „In den kommenden Wochen stehen für unseren Saisonverlauf entscheidenden Begegnungen an.“

Eine davon war das Spiel gegen Göttingen. Am Ende der vergangenen Spielzeit hatten beide Mannschaften jeweils zehn Siege auf dem Konto. Auch in dieser Saison zählt die BG wieder zu den Abstiegskonkurrenten des MBC. Doppelt bitter also, dass Weißenfels nicht nur das Heimspiel, sondern bei einer Differenz von 42 Punkten ziemlich sicher auch den direkten Vergleich verlor. Der könnte am Ende bei Punktgleichheit entscheidend sein.

Weißenfels hatte es einzig und allein Lee Moore zu verdanken, dass Göttingen nicht schon zur Halbzeit enteilt war. Mit 34:46 lag der MBC zur Pause zurück – und 17 Zähler gingen auf das Konto des Aufbauspielers aus den USA. „Wir sind froh, dass er uns offensiv so sehr helfen kann“, sagte Geissler zur Halbzeit, „aber Lee ist zu sehr auf sich allein gestellt. Da muss gerade unter den Körben mehr kommen, wo wir trotz unseres Zugangs sehr dünn aufgestellt sind.“

Doch Benedikt Turudic sammelte bis zum Schlusspfiff keinen einzigen Punkt. Hans Brase und Adam Pechacek, die anderen großen Spieler im Aufgebot, kamen jeweils lediglich auf vier Zähler.

Unter den Körben unterlegen

Im dritten und vierten Viertel zogen die Gäste noch weiter davon. Selbst Lee Moore hatte Göttingen nun nichts mehr entgegenzusetzen, es blieb bei seinen 17 Punkten. Einzig Spielmacher Trevor Releford punktete mit 14 Zählern noch zweistellig. Bei der BG waren es acht Spieler. Ein weiterer Knackpunkt: Die Gäste dominierten das Duell unter den Körben und sicherten sich 14 Rebounds mehr als die Hausherren.

„Wir wussten, wie wichtig dieses Spiel heute war“, sagte Göttingens Dennis Kramer. Die MBC-Akteure blieben ihren Fans diesen Beweis schuldig.

(mz)