1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Malte Schwarz beim MBC: Malte Schwarz beim MBC: Der neue Leitwolf

EIL

Malte Schwarz beim MBC Malte Schwarz beim MBC: Der neue Leitwolf

Von Tobias Schlegel 14.11.2014, 18:44
MBC-Kapitän Malte Schwarz weist schon mal auf die kommenden Heimspiele der Wölfe an einer Litfaßsäule in Weißenfels hin.
MBC-Kapitän Malte Schwarz weist schon mal auf die kommenden Heimspiele der Wölfe an einer Litfaßsäule in Weißenfels hin. Peter Lisker Lizenz

Weißenfels - Vor jeder Partie des Mitteldeutschen Basketball Clubs spielt sich ein und dieselbe Szene ab. Malte Schwarz geht zu jedem seiner Teamkameraden, klatscht ab und gibt ihnen noch ein paar aufmunternde Worte mit auf den Weg. Auch während des Spiels ist er als Kommunikator und Motivator zur Stelle, egal ob auf oder neben dem Spielfeld. Es ist eine seiner Aufgaben als Kapitän des Basketball-Bundesligisten aus Weißenfels, auch wenn er diesen Job nicht als Bürde sieht: „Ich freue mich über diese Verantwortung und will diese Funktion so gut wie möglich umsetzen“, erklärt der 25-jährige Aufbauspieler, der seit 2011 für die Wölfe aufläuft und damit dienstältester MBC-Akteur ist.

In große Fußstapfen

Dementsprechend logisch war im August die Antwort auf die Frage, wer denn nach dem Abgang von Sascha Leutloff der neue Leitwolf beim MBC werden soll. „Er hat auch schon früher viel für die Mannschaft gemacht, sich eingebracht und mit vorbildlichem Verhalten empfohlen“, begründete MBC-Cheftrainer Silvano Poropat damals seine Wahl.

Malte Schwarz weiß indes, in was für große Fußstapfen er getreten ist, schließlich spielte Leutloff sieben Jahre für den MBC. Deshalb will er versuchen, seinem Vorgänger so gut wie möglich nachzueifern. „Es würde mich freuen, wenn mich nicht so viele Dinge von ihm unterscheiden. Ich möchte vieles so machen wie er“, sagt der neue Spielführer. Bereits als Leutloff noch in Weißenfels war, hätte er mit seinem Vorgänger über das Kapitänsamt gesprochen. „Ich habe immer versucht, so viel wie möglich von ihm abzuschauen“, so Malte Schwarz. Er selbst sieht sich in seiner Aufgabe als Mittelsmann zwischen dem Team und dem Trainer. In der Saisonvorbereitung ging es darum, die Neuzugänge in die Mannschaft zu integrieren und ihnen die Philosophie des Vereins nahezubringen, das heißt mannschaftliche Geschlossenheit und Kampfgeist. „Das ist ein Prozess, der in der Saison weitergeht“, so Schwarz.

Der gebürtige Kieler Malte Schwarz begann im Alter von zwölf Jahren Basketball beim TuS Holstein Quickborn zu spielen. Sein Debüt in der Nachwuchsbasketball-Bundesliga (NBBL) feierte er 2006 für den Bramfelder SV. Über Rist Wedel landete der Aufbauspieler 2008 bei Phoenix Hagen in der zweiten Liga.

Dort spielte er mit seinem Bruder Kristof zusammen. Mit den Westphalen schaffte Schwarz 2009 den Aufstieg in die erste Liga. Nach zwei Spielzeiten im deutschen Oberhaus schloss sich der 25-Jährige dem MBC an, der gerade in die Pro A abgestiegen war.

Mit den Wölfen gelang Schwarz 2012 der direkte Wiederaufstieg in die BBL sowie in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils der Klassenerhalt. Beim MBC besitzt er noch einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2014/15.

Am 9. Juni 2015 gab der MBC bekannt, dass Malte Schwarz das Angebot der Weißenfelser für eine Vertragsverlängerung nicht angenommen hat. Schwarz galt als einer der besten Drei-Punkte-Werfer der Liga.

Doch auch außerhalb des Trainings und Wettkampfes steht der Shooting Guard seinen Teamkollegen mit Rat und Tat zur Seite. „Wir haben in diesem Jahr ein paar Spieler, die frisch vom College kommen. Für die war das hier erstmal ein Kulturschock. Wenn sie also Fragen haben, helfe ich ihnen weiter“, erklärt der sympathische MBC-Wolf. Auch gemeinsame Unternehmungen organisiert Schwarz. „Letztens sind wir zusammen Essen gegangen und waren beim Bowling. So was gehört einfach dazu“, erzählt Malte Schwarz, der bereits als Nachwuchsspieler beim Bramfelder SV Kapitän war. „Aber da hatte das noch keine große Bedeutung.“ Spielführer bei einem Bundesligisten aber schon und deshalb war auch seine Familie stolz auf ihren Malte, schließlich haben alle eine Basketball-Vergangenheit. Vater Roger hat selber Basketball gespielt und war ein internationaler Schiedsrichter. Auch Mutter Monika war Spielerin und Bruder Kristof ist zurzeit in der Regionalliga bei den Iserlohn Kangeroos aktiv.

"Im Moment passt einfach alles super"

„Sie haben sich alle für mich gefreut und mir gratuliert“, meint Malte Schwarz, der sich nach wie vor pudelwohl in Weißenfels fühlt und die derzeitige sportliche Situation mit fünf Siegen aus sieben Spielen sichtlich genießt. „Hätte mir das vor der Saison jemand gesagt, hätte ich sofort unterschrieben. Im Moment passt einfach alles super, aber wir müssen weiterhin in jeder Begegnung 120 Prozent geben“, erklärt er. Etwas Besonderes sei der Sieg in Quakenbrück gewesen, weil er „ziemlich unerwartet kam“. In dieser Partie glänzte auch Malte Schwarz, indem er einen völlig wilden Dreier verwandelte. Dennoch gibt er sich bescheiden was seine eigenen Leistungen betrifft: „Der Sieg und die Mannschaftsleistung zählen viel mehr für mich.“ (mz)