1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Katharina Fikiel: Katharina Fikiel: Begeistert von Neuem

Katharina Fikiel Katharina Fikiel: Begeistert von Neuem

Von Christoph Karpe 20.08.2013, 21:35
Konzentriert setzt Katharina Fikiel (l.) beim ersten Lions-Training zum Wurf an.
Konzentriert setzt Katharina Fikiel (l.) beim ersten Lions-Training zum Wurf an. Eckehard Schulz Lizenz

Halle/MZ - Ihre Augen sondieren wachsam die Umgebung in der Burghalle. Auch wenn sie spricht. „Ich liebe es, Neues zu erkunden“, sagt Katharina Fikiel und erzählt von ihrer Kamera, die sie sich gekauft hat. „So kann man unvergessliche Momente bleibend einfangen - wie etwa die von der Meisterschaft. Die Fotos sind toll.“

Die Jubel-Motive können sich ihre neuen Mitspielerinnen der SV Halle Lions durchaus vorstellen oder erahnen. Manche waren dabei, als ihnen Fikiel 2012 mit Wolfenbüttel den Basketball-Titel in der finalen Sekunde wegschnappte. „Halle hatte damals alles selbst in der Hand“, erinnert sie sich noch gut an die Final-Playoffs. Im letzten Mai triumphierte die deutsche Nationalspielerin dann mit Wasserburg, dem Top-Team.

Nun ist die einstige Rivalin eine Löwin. Warum dieser Wechsel nach Halle? „In Wasserburg hatte ich einen Einjahresvertrag und bekam kein neues Angebot. Dann konnte ich wählen zwischen dem Ausland, Herne und Halle - ich habe mich für Halle entschieden“, sagt sie. Den Ausschlag gab die Neugier. Katharina Fikiel hat jahrelang bei Klubs in Polen, Italien, Belgien und Frankreich gespielt. Der Reiz des Auslands ist verflogen. Zu den Lions lockten die 26-Jährige das Jugend-Konzept, die Playoff-Perspektive „der starken Mannschaft“ und eigene Beobachtungen. „Ich liebe Basketball mit IQ, wo jede während eines Spiels Optionen hat und kennt. Ich glaube, Trainer Patrick Bär legt genau darauf wert“, sagt sie.

Und sie hat eine genaue Vorstellung darüber, wie sie sich in das Lions-Spiel einbringen wird. „Ich bin nicht der massive Typ“, sagt die 1,95 Meter große wie schlanke Katharina Fikiel offensichtliches. Deshalb fühle sie sich nicht für harte Kämpfe unter dem Korb berufen. „Ich gehe dorthin, zweifellos, bin eine Schützin. Aber ich freue mich nicht nur über eigene Punkte, sondern auch über Assists, darüber, wenn ich es geschafft habe, meiner Nebenspielerin einen leichten Wurf zu ermöglichen. Ich bin ein Teamplayer“, sagt sie - und mit diesem Merkmal passt sie optimal ins künftige Lions-Wunsch-Gefüge. Genau deshalb bekam Katharina Fikiel das Angebot aus Halle. Und wegen ihrer Grundeinstellung zum Sport, die Eskapaden wenig Raum bietet: „Ich lebe und liebe es, Profi-Basketballerin zu sein“, sagt die junge Frau, die aus einer Basketballer-Familie kommt. Ihr Vater hat in Oberelchingen bei Ulm Mitte der 90er Jahre Bundesliga gespielt.

So sehr bei den Lions das Teamspiel als Grundprinzip beschworen wird - ganz wird Katharina Fikiel nicht von einem Anführer-Job neben Amanda Rego und Michaela Abelova entbunden sein. Sie stellt sich der Verantwortung. Und zugleich ist sie neugierig, wie sich die Lions entwickeln. Zu einem Top-Team? „Ich wäre nicht zu einem Team gekommen, das gegen den Abstieg spielt“, sagt sie.