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+++ Hoeness-Newsticker +++ +++ Hoeness-Newsticker +++: Hopfner soll neuer Präsident werden

14.03.2014, 09:30
Der Vizepräsident Karl Hopfner soll neuer Präsident des FC Bayern München werden.
Der Vizepräsident Karl Hopfner soll neuer Präsident des FC Bayern München werden. dpa Lizenz

München - Wir haben den Tag über alle Entwicklungen im Fall des Steuersünders Uli Hoeneß berichtet. Der Newsticker zum Nachlesen.

22.45 Uhr: Neue Nachricht zu später Stunde: Nachfolger von Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern München soll Karl Hopfner werden. Das sagte Aufsichtsratsmitglied Helmut Markwort dem Bayerischen Fernsehen am Rande eines Treffens des Verwaltungsbeirats. Am 2. Mai solle Hopfner auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gewählt werden, berichtet der Sender. Hopfner dient dem Verein bereits seit 1983, als Geschäftsführer, dann als Finanzvorstand und seit 2012 als Vizepräsident

16.15 Uhr: Inzwischen hat sich auch Bayern-Trainer Pep Guardiola zu Wort gemeldet: „Er ist mein Freund und wird mein Freund bleiben. (...) Wir müssen weitermachen, was wir von Uli gelernt haben.“

15 Uhr: Bayern Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer hat seinem Freund Uli Hoeneß für dessen Entscheidung „großen Respekt“ gezollt. „Sie zeigt seine menschliche Größe. Es tut mir für Uli persönlich sehr leid“, sagte der „Kaiser“ bei Sky. Den adidas-Chef Herbert Hainer, Nachfolger von Hoeneß als Aufsichtsratschef des deutschen Rekordmeisters, bezeichnete Beckenbauer als „ausgezeichnete Wahl“.

„Guardian“: „Der deutsche Meister und Champions-League-Sieger hat trotz der vorhersehbaren Verurteilung keinen Notfallplan aufgestellt, wie der Präsident zu ersetzen ist und steht ohne ihn vor einer heiklen Ära.“

„Mirror“: „Der Mann, der aus dem deutschen Giganten einen der größten Clubs der Welt gemacht hat, ist auf dramatische Weise in Ungnade gefallen.“

„Daily Mirror“: „Es ist ein dramatischer Fall eines Mannes, der den deutschen Giganten zu einem der besten Vereine weltweit geformt hat.“

„Telegraph“: „Uli Hoeneß wird hart kämpfen müssen, um seinen ruinierten Ruf halbwegs zu retten. Der Skandal hat ihn schwer beschädigt.“

„El País“: „Uli Hoeneß war in Deutschland jahrelang eine moralische Instanz. Er wurde der seltenen Spezies von ehrenhaften Managern zugerechnet. Er war großzügig gegenüber den Mittellosen und scheute nicht davor zurück, soziale Ungerechtigkeiten in seinem Land zu verurteilen. Dieser Mann wurde nun wegen Steuerbetrugs zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.“

„El Mundo“: „Deutschland kennt kein Pardon mit dem Steuerbetrüger. Hoeneß galt als ein Sinnbild des deutschen Erfolgs.“

„El Periódico“: „Das Hoeneß-Urteil ist ein Schlag für das Image des besten deutschen Fußballclubs.“

„Marca“: „Uli, Du hast ein Problem! Es ist kaum zu glauben: Einer der angesehensten Männer im deutschen Fußball wird wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.“

„AS“: „Hoeneß - der gejagte Jäger. Er erhob sich zur Moral-Instanz, jetzt geht er wegen seiner Sucht nach Risikogeschäften ins Gefängnis.“

„Record“: „Das Leben des Uli Hoeneß hat an diesem Donnerstag eine Kehrtwende erfahren.“
„Mais Futebol“: „Bis vor kurzem war Hoeneß noch so etwas wie der inoffizielle Sprecher des finanziellen Fairplays der UEFA. Er war es, der die schärfste Kritik gegen die Ausgabenpolitik von Neureichen wie Manchester City und PSG formuliert und zur Moralisierung der Finanzen aufgerufen hatte. (...) Bleibt nur abzuwarten, welcher Schaden dieser Prozess dem Verein zufügt, den er in den vergangenen 40 Jahren aufzubauen geholfen hat.“

„Corriere della Sera“: „Es ist nicht leicht, in Deutschland bei den Steuern zu betrügen, man muss aber sagen, dass Hoeneß in der Sache sein Bestes gegeben hat. Uli war ein Modell, jetzt wird er als Negativbeispiel bloßgestellt. Jedenfalls schien der, der in München aus dem Gerichtssaal trat, ein zerstörter Mann zu sein. Wobei die Unverbesserlichen ihm noch applaudierten.“

„La Repubblica“: „Von den Triumphen zur Verurteilung. Hier in Deutschland sind vor dem Gesetz wirklich alle gleich. Da reicht es nicht mehr aus, der Präsident der stärksten und beliebtesten Elf zu sein, eine Vergangenheit als Super-Fußballer mit Torerfolgen und Titeln zu haben oder sich freundschaftlicher Beziehungen zur Kanzlerin zu rühmen. Die sportlichen Erfolge und Erinnerungen retteten ihn nicht.“

„Tuttosport“: „Die Festung FC Bayern zeigt erste Sprünge. Neben Hoeneß ist auch Rummenige wegen einer Strafe in Zusammenhang mit zwei Rolex-Uhren unter Druck geraten. Auch Beckenbauers Kritik an Guardiolas Spiel belastet das Team.“

„Libération“: „Im Land von Hartz IV spielte Uli Hoeneß an der Börse, wie man Monopoly spielt. (...) Steuerflucht scheint der Lieblingssport von deutschen Millionären geworden zu sein. Aber was lange Zeit als Bagatelle angesehen wurde, geht in der Meinung der Öffentlichkeit nicht mehr durch.“

„Le Monde“: „Der Absturz eines deutschen Idols. Drei Monate vor der WM schaut Deutschland wie paralysiert dem Fall einer Ikone zu: Uli Hoeneß, der auf dem Platz und in der Wirtschaft so erfolgreich war, ist künftig verdammt, die Spiele aus dem Gefängnis zu verfolgen.“

„L'Equipe“: „Ein Urteil, das gewaltigen Wirbel in Deutschland auslöst.“

„Der Standard“: „Das für viele Undenkbare ist passiert: Uli Hoeneß ist auf dem Weg ins Gefängnis. Es ist ein Absturz, wie man ihn in Deutschland in dieser Form noch nicht gesehen hat. (...) Dass dieser Fall auf so großes Interesse stößt, lag nicht in der Verantwortung des Gerichts. Hoeneß hat jahrelang den besserwisserischen Moralapostel gegeben, hat ausgeteilt und dabei immer vermittelt, seine Sichtweise sei das Maß aller Dinge. Dass gerade dann ein Fehlverhalten Beachtung findet, ist quasi Naturgesetz.“
„Kronen Zeitung“: „Der Zwiespalt, hier lupenreiner Präsident, dort kriminell gewordener Aktienspekulant, hat viel mit der zerrissenen Seele des Menschen Uli zu tun. Das Urteil eines Richters kann sich aber immer nur auf die gesamte Persönlichkeit des Beschuldigten beziehen: Daher ist es in diesem Fall gerecht.“
„Kurier“: „Der Absturz des Bayern-Bosses“

„Blick“: „Alle Reue, jedes Beteuern von Gutmenschentum hat nichts geholfen.“
„Tages-Anzeiger“: „Experten erwarten nicht, dass die Mannschaft unter der Verurteilung des Chefs unmittelbar leidet - so überragend professionell hat Hoeneß sie aufgestellt.“
„Neue Zürcher Zeitung“: „Hoeneß kann Gericht nicht überzeugen“, „Die Strafsache Hoeneß wird als Cause célèbre eingehen in die wahrhaft umfangreichen Annalen prominenter deutscher Steuerfälle, in denen zuletzt Namen wie Alice Schwarzer verzeichnet wurden.“
„Baseler Zeitung“: „Hoeneß, der Wasserprediger und Weintrinker, ist aufgeflogen (...) “

„Lidove Noviny“: „Er hat Deutschland schon zweimal bestohlen. Im Jahr 1976 hatte er einen Elfmeter verschossen, was Antonin Panenka mit einem siegreichen Lupfer bestrafte. Die favorisierte Bundesrepublik biss nur auf Silber. Doch jetzt hat man Uli Hoeneß ein wirkliches Verbrechen nachgewiesen. Der Präsident von Bayern München wurde wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.“
„Pravo“: „Die Erwartungen haben sich erfüllt. Mit einer Bewährungsstrafe ist Uli Hoeneß vor Gericht nicht davongekommen, wenngleich sich eine Fan-Gruppe zu seiner Unterstützung versammelte.“

„Telegraaf“: „Hoeneß sofort weg! Die deutsche Fußball-Ikone der Bayern muss ins Gefängnis. Hoeneß verschwindet von der Bildfläche.“

„New York Times“: „Uli Hoeneß, einer der populärsten Deutschen, muss ins Gefängnis. Eine Nachricht, die in Deutschland selbst die Krise in der Ukraine von allen Titelseiten drängt.“

14.28 Uhr: Charme-Offensive mit Würstchen: Der zurückgetretene Bayern-Boss Uli Hoeneß hat wartenden Reportern vor seinem Haus in Bad Wiessee Verpflegung bringen lassen. Am frühen Freitagnachmittag kam eine Frau mit Wurstsemmeln aus einem nahe gelegenen Wirtshaus und verteilte sie unter den wartenden Journalisten. „Schöne Grüße vom Uli Hoeneß“, sagte sie und fügte lachend hinzu: „Es sind keine Handgranaten drin.“ Nach Angaben der essenden Fotografen waren die Brötchen mit den Nürnberger Würstchen sehr lecker. Ob die Würste aus der Firma des Wurstfabrikanten Hoeneß stammten, wurde nicht bekannt.

14.14 Uhr: Trainer Christian Streich vom abstiegsbedrohten Bundesligisten SC Freiburg hat seinen Respekt für Uli Hoeneß bekundet. „Meine Oma hat stets gesagt, wer ohne Schuld sei, werfe den ersten Stein. Ich werfe keinen“, sagte Streich am Freitag und ergänzte: „Ich habe großen Respekt vor dem, was er alles für den deutschen Fußball geleistet und erbracht hat.“

14.05 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat die Entscheidung von Uli Hoeneß begrüßt, das Urteil des Landgerichts München zu akzeptieren und auf eine Revision zu verzichten. „Die Entscheidung von Herrn Hoeneß nötigt mir Respekt ab“, sagte Seehofer dem „Handelsblatt“ „Seine Erklärung zeigt, dass er ein Mensch mit Format ist. Er hat sehr verantwortlich gehandelt, indem er auf die Revision verzichtet und seine Ämter niedergelegt hat.“ Hoeneß

13.40 Uhr: Auch Linke-Fraktionschef Gregor Gysi hat auf die Entscheidung von Uli Hoeneß reagiert, allerdings recht knapp: „Respekt.“

12.37 Uhr: Adidas-Chef Herbert Hainer soll den Rekordmeister Bayern München als neuer Boss und Erbe von Uli Hoeneß sportlich und wirtschaftlich an Europas Spitze halten. Der Vorstandsvorsitzende des Sportartikelherstellers wurde vom Aufsichtsrat der FC Bayern AG bei einer Telefonkonferenz am Freitag einstimmig zum Nachfolger des zurückgetretenen Uli Hoeneß und neuen Chef des Gremiums bestimmt.

Über die Nachfolge Hoeneß' im Amt des Präsidenten des Vereins wird satzungsgemäß eine außerordentliche Mitgliederversammlung entscheiden, die in den nächsten vier Wochen abgehalten werden muss. Bis auf Weiteres leitet Karl Hopfner (61) als erster Vize-Präsident kommissarisch die Geschicke des e.V. Das teilte der FC Bayern mit. Hopfner, bisher einfaches Mitglied im Aufsichtsrat, wurde überdies ebenfalls einstimmig in den Präsidialausschuss des Aufsichtsrates gewählt.

Hainer (59) war bisher der einzige stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates und damit der logische Nachfolger von Hoeneß. Der Aufsichtsrat nahm Hoeneß' Entscheidung vom Vormittag, seine Ämter aufzugeben und seine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren anzutreten, „mit Respekt und größter Hochachtung zur Kenntnis“, wie er mitteilte. Er dankte Hoeneß geschlossen „für seine außergewöhnlichen Leistungen zum Wohl des FC Bayern München in den zurückliegenden vier Jahrzehnten“.

Die Erklärung des FC Bayern

Hoeneß, ergänzte Hainer selbst, habe „mit seinen Führungsqualitäten, seinem hohen persönlichen Einsatz und seiner herausragenden Lebensleistung immer dem Wohle des FC Bayern München gedient. Er ist wesentlich mit dafür verantwortlich, dass der FC Bayern München zu einem der sportlich und wirtschaftlich erfolgreichsten und attraktivsten Vereine der Welt geworden ist.“

12.28 Uhr: Uli Hoeneß muss seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt in Landsberg am Lech absitzen. Dies hat Gerichtssprecherin Andrea Titz am Freitag in München unter Berufung auf den Vollstreckungsplan der bayerischen Justiz mitgeteilt.

12.14 Uhr:Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit Respekt auf den Rückzug von Uli Hoeneß bei Bayern München und den Verzicht auf eine Revision reagiert. Die Kanzlerin habe „Respekt vor der Entscheidung, die Herr Hoeneß heute in seiner persönlichen Erklärung ausgedrückt hat“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Allerdings betonte Seibert auch, dass die Bundesregierung Urteile der Justiz nicht bewerte. Dies sei „gute rechtsstaatliche Übung“, sagte er.

12.09 Uhr: Die Allianz zollt der Entscheidung von Uli Hoeneß, sich nach seiner Verurteilung beim FC Bayern München zurückzuziehen, Respekt. „Wir danken Uli Hoeneß für seine außerordentlichen Verdienste beim FC Bayern“, heiß es am Freitag bei dem Versicherer in München. Die Allianz ist ein Sponsor und wie andere Unternehmen an der FC Bayern München AG beteiligt. „Und wir haben großen Respekt vor seiner Entscheidung“, hieß es in der Erklärung weiter.

12 Uhr: Auch wenn der Haftantritt von Uli Hoeneß noch in weiter Ferne liegt, beginnen in der JVA Landsberg die Vorbereitungen auf den prominenten Sträfling. Ein Sprecher sagte gegenüber dem „Focus“, dass es einen Medientag in der Haftanstalt geben werde. Dann soll das JVA-Personal den Journalisten die zukünftige Zelle von Hoeneß zeigen und alle Fragen beantworten.

11.45 Uhr: Die SPD hat die Akzeptanz der Gefängnisstrafe durch den langjährigen Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, begrüßt. „Er zeigt damit auch Einsicht in seine Schuld“, sagte Generalsekretärin Yasmin Fahimi am Freitag in Berlin. „Die Rechtsprechung hat dafür gesorgt, dass der ehrliche Steuerzahler nicht der Dumme ist.“ Das Urteil werde dem Rechtsempfinden der Bürger gerecht und sei fair. „Es gilt der Grundsatz: Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat“, so Fahimi.

11.33 Uhr: Wie lange Hoeneß tatsächlich im Gefängnis bleiben muss, ist nach Angaben von Titz „reine Spekulation“. Möglich wäre, dass Hoeneß nach etwa sechs Monaten zum Freigänger wird, falls er, was der Idealfall wäre, nach etwa 21 Monaten vorzeitig und auf Bewährung entlassen werden sollte. „An diesem Punkt aber sind wir noch lange nicht“, sagte Titz.

11.21 Uhr: Uli Hoeneß kann im Gefängnis nicht auf Erleichterungen aufgrund seiner Bekanntheit hoffen. „Im Gefängnis gibt es keinen Promibonus“, betonte der Vorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten Deutschland, Anton Bachl, am Freitag in Straubing. Der inzwischen zurückgetretene Präsident des FC Bayern München werde behandelt wie jeder andere Häftling auch.
„Es ist auch möglich, dass Herr Hoeneß Tür an Tür mit Gewaltverbrechern leben muss, oder mit ihnen gemeinsam in einer Zelle sitzt“, betonte Bachl. Das hänge von der Justizvollzugsanstalt ab.

11.06 Uhr: Nachdem Hoeneß selbst den Weg beim Champions-League-Sieger frei gemacht hat, stellt sich nun die Frage: Wer folgt als Thronfolger? Laut Satzung muss in den nächsten vier Wochen auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Präsident gewählt werden. Im Gespräch für die Hoeneß-Posten sind der langjährige Finanzvorstand und jetzige Vizepräsident Karl Hopfner (61) und der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (72). Beide gehören dem mit hochkarätigen Wirtschaftsführern besetzten Aufsichtsrat der FC Bayern München AG an. Der Autobauer Audi, der Sportartikelhersteller Adidas und der Versicherungskonzern Allianz sind sogar Anteilseigner.

10.59 Uhr: Bis zum Haftantritt von Uli Hoeneß werden voraussichtlich noch einige Wochen vergehen. Dies erklärte Justizpressesprecherin Andrea Titz. Erst wenn Hoeneß eine Ladung zum Strafantritt zugestellt wird, muss er seine Haftstrafe antreten.

10.46 Uhr: Theoretisch könnte die Staatsanwaltschaft noch Revision einlegen. Im Steuerverfahren gegen den ehemaligen Bayern-Präsidenten forderten sie schließlich fünfeinhalb Jahre Haft. Behördensprecher Ken Heidenreich gab bekannt, dass die Münchner Staatsanwaltschaft erst Anfang nächster Woche eine Entscheidung treffen will.

10.32 Uhr: Hoeneß wird damit in absehbarer Zeit seine Haftstrafe antreten, vermutlich in der Justizvollzugsanstalt Landsberg. Zugleich schuldet er der Staatskasse rund 50 Millionen Euro, die sich aus den hinterzogenen Steuern plus Solidaritätszuschlag in Höhe von 28,5 Millionen Euro sowie Strafen und Verzugszinsen zusammensetzen.

10.29 Uhr: Wie bereits gestern nach der Urteilsverkündung ist die Homepage des FC Bayern München momentan nicht zu erreichen.

10.06 Uhr: Uli Hoeneß verzichtet auf eine Revision in seinem Steuerprozess und akzeptiert damit die Haftstrafe von dreieinhalb Jahren. Zudem tritt er mit sofortiger Wirkung als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern München zurück, teilte der 62-Jährige am Freitag in einer persönlichen Erklärung mit.

Die Persönliche Erklärung

„Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich. Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München e.V. und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder. Ich möchte damit Schaden vom meinem Verein abwenden. Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben. Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben solange ich lebe. Meinen persönlichen Freunden und den Anhängern des FC Bayern München danke ich von Herzen für ihre Unterstützung. München, 14. März 2014 Uli Hoeneß“

10.04 Uhr: Auch Finanzstaatssekretär Michael Meister machte mit Blick auf den Fall Hoeneß klar: „Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt und wird auch entsprechend geahndet.“ Das sei richtig so. Er äußerte sich im Deutschlandfunk zuversichtlich, dass künftig Kapitalerträge von Deutschen in der Schweiz durch einen Informationsfluss zwischen den Behörden besteuert werden können. Das sollte über die Ausweitung der EU-Zinsrichtlinie und zusätzliche Vereinbarungen mit der Schweiz gelingen.

Er rechne zudem mit mehr strafbefreienden Selbstanzeigen von Steuerbetrügern, sagte Meister. Man könne jedem raten, der nicht all seine steuerpflichtigen Erträge deklariert habe, davon Gebrauch zu machen.

9.55 Uhr: Die französische Tageszeitung „Libération“ schreibt am Freitag zum Urteil gegen Hoeneß: „Im Land von Hartz IV spielte Uli Hoeneß an der Börse, wie man Monopoly spielt. In nur sechs Jahren machte er über ein nicht deklariertes Konto in Zürich 60 Millionen Euro Spekulationsgewinne. (...) Steuerflucht scheint der Lieblingssport von deutschen Millionären geworden zu sein. Aber was lange Zeit als Bagatelle angesehen wurde, geht in der Meinung der Öffentlichkeit nicht mehr durch.“

9.48 Uhr: Die Erfolgschancen der Revision sieht Strafrechtler Jürgen Wessing als äußerst gering an. „Bei der Revision geht es um Rechts- und Verfahrensfehler. Die sehe ich nicht“, sagte der Professor für Strafrecht an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf den „Ruhr Nachrichten“. Statistisch betrachtet hätten Revisionen eine Erfolgschance von 3,8 Prozent.

9.43 Uhr: Eigentlich wollte Hoeneß den Mitgliedern auf einer außerordentlichen Hauptversammlung nach dem Prozess die Vertrauensfrage stellen. Doch ob es nach diesem Urteil und den Enthüllungen über seine Steuerschulden in schwindelerregender Höhe tatsächlich dazu kommt, erscheint höchst fraglich. „Ich kann mir beim besten Willen nichtvorstellen, dass er trotz seiner Verurteilung im Amt bleiben kann. Seine Glaubwürdigkeit ist zu sehr erschüttert“, sagte die Juristin Sylvia Schenk von der Antikorruptionsorganisation Transparency International der „Rheinischen Post“.

9.39 Uhr: Sie fragen sich, warum Uli Hoeneß noch ein freier Mann ist? Hier ist die Erklärung: Da das Urteil bis zu einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes noch nicht rechtskräftig ist, muss Hoeneß zumindest vorerst nicht ins Gefängnis. Der Haftbefehl aus dem Frühjahr 2013 bleibt weiter gegen eine Millionen-Kaution ausgesetzt. Damit könnte Hoeneß seinen FC Bayern auch weiter auf den Auslandsreisen in der Champions League begleiten. Doch kann er weiter an der Spitze des Klubs bleiben?

9.34 Uhr: Kurz zum Nachlesen: Zuvor hatte das Münchner Landgericht den 62-Jährigen wegen Steuerhinterziehung in sieben Fällen schuldig gesprochen. Hoeneß hat dem Fiskus mit seinem Schweizer Geheimkonto mindestens 28,5 Millionen Euro an Steuern vorenthalten, wie Richter Rupert Heindl in seiner Urteilsbegründung erklärte. Hoeneß' Selbstanzeige sei unzureichend gewesen. Die Verteidigung kündigte Revision an, die Staatsanwaltschaft will ebenfalls Rechtsmittel prüfen.

9.30 Uhr: Es ist Tag eins nach Uli Hoeneß' Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft. Jetzt sind die Gremien des FC Bayern am Zug. Am Freitagmorgen dementierte der Verein allerdings Berichte über eine Pressekonferenz mit Uli Hoeneß am Tag nach dem Urteil. „Das ist nicht geplant“, sagte ein Sprecher des deutschen Rekordmeisters. Die „Bild“-Zeitung hatte berichtet, Hoeneß plane, vor die Presse zu treten. Es ist zu erwarten, dass es im Lauf des Tages eine Stellungnahme vom Verein oder vom Aufsichtsrat geben wird.

Hoeneß ist Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters und Vorsitzender des mit Wirtschaftsführern hochkarätig besetzten Kontrollgremiums. Präsidium, Verwaltungsbeirat und Aufsichtsrat des FC Bayern wollten noch am Donnerstag in kurzfristigen Beratungen über das weitere Vorgehen entscheiden. (mbr, sid, dpa)

Uli Hoeneß (links) und Trainer Pep Guardiola.
Uli Hoeneß (links) und Trainer Pep Guardiola.
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Für die wartenden Reporter vor dem Haus von Uli Hoeneß gab es Würstchen.
Für die wartenden Reporter vor dem Haus von Uli Hoeneß gab es Würstchen.
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Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (r.) im Gespräch mit Uli Hoeneß.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (r.) im Gespräch mit Uli Hoeneß.
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Herbert Hainer (r.) wird neuer Aufsichtsratschef beim FC Bayern München.
Herbert Hainer (r.) wird neuer Aufsichtsratschef beim FC Bayern München.
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Uli Hoeneß (r.) und Kanzlerin Angela Merkel beim Champions-League-Finale 2013.
Uli Hoeneß (r.) und Kanzlerin Angela Merkel beim Champions-League-Finale 2013.
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So schaut die Justizvollzugsanstalt Landsberg aus.
So schaut die Justizvollzugsanstalt Landsberg aus.
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Uli Hoeneß ist nicht mehr länger Präsident des FC Bayern.
Uli Hoeneß ist nicht mehr länger Präsident des FC Bayern.
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Uli Hoeneß ist von seinen Ämtern beim FC Bayern zurückgetreten.
Uli Hoeneß ist von seinen Ämtern beim FC Bayern zurückgetreten.
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Uli Hoeneß
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