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HFC-Youngster Zwei Berliner im Kampf um den Stammplatz

Auf der Zehnerposition kämpfen Jan Shcherbakovski und Laurenz Dehl um einen Platz in der Startelf. Warum die Beiden die Konkurrenzsituation gelassen sehen.

14.04.2021, 09:39

Halle (Saale) - Lockerheit und Spaß trotz Abstiegsgefahr. Nur nicht verkrampfen. Dieses Credo betonte HFC-Trainer Florian Schnorrenberg in den zuletzt schwierigen Wochen mit zunehmenden Druck im Abstiegskampf der dritten Fußball-Liga immer wieder. Terrence Boyd brachte nach dem dramatischen 2:1-Sieg am Freitagabend gegen Uerdingen auf den Punkt, wer diese Vorgabe am Besten zu erfüllen vermag: „Lasst die Bolzplatzkids ran“ sagte er. Gemeint waren die Jungprofis Jan Shcherbakovski, Laurenz Dehl und Julian Guttau.

Trainer und Torjäger sind bei ihren aktuellen Personalvorstellungen ganz auf einer Linie. Jan Shcherbakovski ist seit seinem beherzten Auftritt gegen den MSV Duisburg (1:1) Mitte März gefragt. Julian Guttau durfte gegen die Krefelder beginnen, nachdem er gegen Kaiserslautern nicht einmal für den Kader berücksichtigt worden war und nutze seine Chance direkt, war Aktivposten im HFC-Offensivspiel. Auch Laurenz Dehl bekommt wieder mehr Einsatzminuten und hatte gegen den KFC als Joker mit seinen zwei Tor-Vorlagen entscheidenden Anteil an der spektakulären Wende.

Jan Shcherbakovski ist beim HFC angeschlagen

Der weißrussische Juniorenauswahlspieler Shcherbakovski hat bei Schnorrenberg derzeit einen besonderen Stellenwert. Das zeigt auch die Sorge des Trainers um den Gesundheitszustand des 20-Jährigen. Shcherbakovski musste am Montag und Dienstag wegen Rückenbeschwerden mit dem Training aussetzten. „Wir warten ab, ob er am Donnerstag wieder trainieren kann. Das wäre schön, weil er uns sehr gut tut“, betont Schnorrenberg.

Das Duell um die Position hinter der Spitze Boyd hat eine ganz besondere Note: Es ist das Duell zweier Berliner Bolzplatzkids - zwischen dem ehemaligen Hertha-Jugendspieler Shcherbakovski gegenüber Union-Leihspieler Dehl. Wer hat die Nase vorn? „Jan ist auf der Zehnerposition noch einen Tick ballsicherer. Laurenz kommt rein und ist direkt an zwei Toren beteiligt. Das ist auch sehr, sehr effektiv. Wir sind froh, dass wir beide Optionen haben“, sagt der Trainer. Tendenz: Shcherbakovski ist gerade erste Wahl.

Doch gern würden sie auch gemeinsam kicken. Während die Rivalität zwischen ihren Berliner Klubs enorm ist, sind die beiden HFC-Jungsprofis trotz ihrer Vereinsvergangenheit nämlich alte Freunde. Shcherbakovski erzählt: „Wir kennen uns durch unsere Berliner Jugendzeit mittlerweile fast acht Jahre. Als er nach Halle kam, sind wir vom ersten Tag an gut miteinander klar gekommen. Wir unternehmen auch in der Freizeit ab und zu etwas gemeinsam.“ In den Jahren in der Hauptstadt liefen sie sogar bereits gemeinsam für die Berliner Auswahlmannschaft auf. „Ich kenne seinen Spielstil deshalb sehr gut“, sagt Shcherbakovski über Dehl.

Shcherbakovski und Dehl im Duell: „Ich bin der echte Berliner“

An die gemeinsame Zeit als Berliner Himmelsstürmer erinnert sich auch Laurenz Dehl gern. Ganz so harmonisch wie von Shcherbakovski beschrieben, sei es zwischen den Berlinern dann aber doch nicht immer zu gegangen, verrät der 19-Jährige mit einem Schmunzeln. „Klar, da gibt es ab und an ein paar Spitzen.“ Eine hat Dehl direkt parat: „Union steht ja in der Tabelle gerade vor der Hertha. Also bin ich der echte Berliner“, sagt er triumphierend.

Könnten die Berliner Kumpel gegen Viktoria Köln im Drittliga-Auswärtsspiel am Samstag (14?Uhr) sogar von Beginn an gemeinsam auflaufen? „Ich war auch auf den Flügeln mit beiden Spielern zufrieden“, lässt Schnorrenberg durchblicken, dies zu überlegen. (mz/Christopher Kitsche)