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Sascha Pfeffer vom Halleschen FC Sascha Pfeffer vom Halleschen FC: Bewerbung als Allrounder

Von Daniel George 14.08.2015, 19:31
Sascha Pfeffer (l.), hier gegen Farnstädts Felix Bartolini, war im Landespokal einer der besten HFC-Spieler.
Sascha Pfeffer (l.), hier gegen Farnstädts Felix Bartolini, war im Landespokal einer der besten HFC-Spieler. Schulz Lizenz

Halle (Saale) - Sascha Pfeffer wehrte sich geradezu. Als er am Mittwochabend nach dem Landespokalspiel gegen Blau-Weiß Farnstädt auf dem Rasen des Querfurter Ludwig-Jahn-Sportparks stand, wollte er partout kein Lob zulassen. 4:0 hatte sein Team gewonnen. Er hatte den Elfmeter zur Führung herausgeholt. „Ja“, stimmte der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler des Halleschen FC zwar zu, meinte selbstkritisch aber auch: „Ich muss aus der Chance vorher ein Tor machen.“ Erst dann huschte plötzlich ein Grinsen über sein Gesicht. „Vielleicht habe ich mir das ja für Sonntag aufgehoben.“

Allmählich eine Allzweckwaffe

Es ist nämlich gut möglich, dass Sascha Pfeffer dann im Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC eine entscheidende Rolle spielen wird. Die Eindrücke der vergangenen Woche deuten jedenfalls daraufhin. Schon im DFB-Pokal gegen Eintracht Braunschweig wusste der gebürtige Hallenser zu überzeugen. Nach langer Leidenszeit stand er da erstmals wieder in der Startformation. Eine Schulterverletzung hatte ihn ab Februar zehn Wochen außer Gefecht gesetzt, in der Saisonvorbereitung hatte Pfeffer einige Zeit mit einer Bauchmuskelzerrung zu kämpfen.

Jetzt ist er zurück. „Jeder Spieler, der von einer Verletzung zurückkommt, braucht wieder dieses Gefühl, dass er von Anfang an spielt“, sagt Trainer Sven Köhler, „das hat Sascha gegen Braunschweig sehr gut getan.“ Der Routinier überzeugte - doch das nicht wie gewohnt auf der rechten, sondern vorwiegend auf der linken Außenbahn. Bereits während seiner Zeit beim Chemnitzer FC hatte er diese Position besetzt. „Dadurch, dass ich beidfüßig bin, ist das kein Problem.“

Pfeffer entwickelt sich zur Allzweckwaffe

Ganz im Gegenteil: Sascha Pfeffer entwickelt sich beim HFC allmählich zur Allzweckwaffe. Während der Vorbereitung probierte Köhler seinen Mittelfeldspieler sogar auf der rechten Abwehrseite aus. Und was er sah, war ansprechend. Auch Pfeffer weiß das. „Schon mein Jugendtrainer hat zu mir gesagt, dass das eine gute Position für mich ist, weil ich das Spielfeld vor mir habe und mit Tempo kommen kann. Er meinte, ich bringe alle Voraussetzungen dafür mit.“ Thomas Baron, der Pfeffer im Nachwuchs von Borea Dresden trainierte, hatte da also schon so eine Ahnung.

Doch ob der Routinier nun wirklich rechts hinten eingesetzt wird? Zuletzt spielte Dominic Rau auf dieser Position, in den ersten Liga-Spielen war Marcel Baude gesetzt. Doch Pfeffer wäre durchaus bereit: „Das ist sicherlich mal eine Option, wenn man viel Druck aufbauen möchte“, meint er, schränkt aber auch ein: „Ich sehe mich schon eher weiter vorn.“

Für das Leben als defensiver Flügelflitzer bereitet ihm das Toreschießen viel zu viel Freude. Dass das gegen Farnstädt im Landespokal nicht funktioniert hat, wurmte ihn ein wenig. Zu gerne hätte auch er sich in die Torschützenliste eingetragen. Trotzdem gab es ein Sonderlob von Trainer Sven Köhler: „Sascha Pfeffer war in der ersten Halbzeit unser bester Mann auf dem Platz.“

„Mit Wut in die Maschen hauen“

Nun fehlt ihm nur noch ein Tor oder eine Vorlage gegen Magdeburg zum Glück - ein bisschen geht es Sascha Pfeffer da wie dem gesamtem HFC-Team. „Wir müssen gierig sein, die Tore zu machen, den Ball auch mal mit Wut in die Maschen hauen“, hatte er schon vor dem Landespokal-Spiel gesagt. Nun zeugten vier Treffer gegen den Landesligisten nicht gerade von einem Torfestival. Aber wer weiß: Vielleicht hat sich ja nicht nur Sascha Pfeffer das für den Sonntag aufgehoben. (mz)