Montagsspiele in der 3. Liga Montagsspiele in der 3. Liga: Wie der HFC zu dem kritischen Thema steht

Halle (Saale) - In Frankfurt flogen Tennisbälle und Klopapier. In Dortmund blieben tausende Fans zu Hause. Der Protest gegen Montagsspiele in der Bundesliga war gewaltig. Gegen fünf Montagsspiele wohlgemerkt.
Deutlich größer wird die Zahl in der 3. Liga sein. Dort soll es in dieser Saison erstmals Montagsspiel geben - an nahezu jedem Spieltag. Den Auftakt macht die Partie Sportfreunde Lotte gegen SV Meppen.
DFB: Montagsspiele bringen den Vereinen mehr Einnahmen
Mit den Montagsspielen werde die Übertragung der 3. Liga für TV-Partner attraktiver werden, erklärte der DFB die Pläne. „Zur von allen Seiten gewünschten Erhöhung der Erlöse ist das nötig“, sagte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth bei der Veröffentlichung. Laut Verband stehen die Klubs der Liga hinter der Einrührung von Montagsspielen.
Bei Fans sorgt die Aufsplittung des Spieltags aber für großen Unmut. „Wir lehnen diese Erweiterung klar ab“, schrieb der Fankurvenrat des Halleschen FC in einer Stellungnahme. Gerade Auswärtsfans könnten an Montagen kaum zu Spielen reisen, ohne einen Urlaubstag zu opfern. „Der einzige Gewinner ist deshalb das Bezahl-TV rund um die Telekom.“ Konkrete Protestaktionen kündigen die Fans nicht an. „Fest steht aber, dass diese Spiele nicht zum Alltag werden dürfen“, betont der Fankurvenrat.
Montagsspiele in der 3. Liga: Das sagt der Hallesche FC
Ralf Heskamp, Sportdirektor des HFC, hat Verständnis für die ablehnende Haltung der Fans. „Uns ist absolut bewusst, dass Montagsspiele vielen Fans ein Dorn im Auge sind“, sagte er. Die Spiele seien aber Teil der Vermarktungsstrategie.
„Der DFB will die 3. Liga perspektivisch weiter aufwerten und mehr Einnahmen für die Clubs generieren“, sagte Heskamp. „Das müssen wir akzeptieren und können nur hoffen, dass der DFB bei der Ansetzung von Montagspartien sensibel vorgeht.“
HFC will Fans Proteste erlauben
Noch ist für den HFC kein Montagsspiel angesetzt. Allerdings ist das nur eine Frage der Zeit. „Unser Vorstand ist mit Fanvertretern im Austausch, es gab diesbezüglich bereits Gespräche und es werden weitere folgen“, sagte daher Heskamp. „Wir setzten auf Dialog, wohlwissend, dass wir keine für alle komplett zufriedenstellende Lösung hinbekommen werden.“
Im Fall der Fälle will sich der HFC deshalb auch nicht gegen Proteste stellen. „Wir werden unseren Fans nicht ihre Meinung verbieten. Solange sie mit der Stadionordnung kompatibel ist.“ (mz)