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HFC verliert 0:3 gegen KSC Hallescher FC verliert gegen KSC: Der Herbstmeister war eine Nummer zu groß

Von Christoph Karpe 15.12.2018, 15:16
Choi (l.) im Zweikampf mit Manu (m.) und Sohm.
Choi (l.) im Zweikampf mit Manu (m.) und Sohm. Holger John / VIADATA

Halle (Saale) - Das Highlight zum Abschluss der Hinrunde, es ist ausgeblieben. Der Hallesche FC hat am Samstag vor heimischer Kulisse mit 0:3 gegen den Karlsruher SC verloren - und die Badener damit zum Herbstmeister gemacht. Auf einen Schritt nach oben in der Tabelle hatte auch der HFC geschielt. In Form waren aber nicht nur die Rot-Weißen, sondern auch ihr Gegner. 

So waren es dann die Mannschaften der Stunde, die da am Samstagnachmittag im Erdgas Sportpark aufeinander trafen: Der Hallesche FC sammelte in den letzten sieben ungeschlagenen Partien 17 Zähler, Karlsruhe hatte seine fünf zurückliegenden Spiele sämtlich gewonnen. Und die Tabelle wies dieses Duell als Spitzenspiel der dritten Liga aus: Vierter gegen Zweiter. Es ging um einen Aufstiegsplatz in der Winterpause.

Zunächst spielten jedoch die Ereignisse rings um den erzwungenen Rücktritt von Präsident Michael Schädlich die Hauptrolle im Stadion. Vor dem Anpfiff zeigten die Fans ein Banner: „Wir alle sind der Hallesche Fußballclub e. V.! Wiegand raus!“.

Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der gedroht hatte städtische Mittel zu streichen, falls der Stasi belastete erste Mann des Vereins auch künftig dessen Geschicke führen sollte, war der Buhmann.

Rasanter Start nach Fan-Protest

Stadionsprecher Markus Hein nutzte das Mikro für einen flammenden Appell. Tenor: Der Vorstand wird demokratisch von den Mitgliedern gewählt. Punkt. Jede erpresserische Einmischung aus dem Rathaus sei unzulässig. Tosender Applaus.

Das Spiel ging rasant los. In der dritten Minute hatte das Stadion schon den Torschrei auf den Lippen. Im Anschluss an einen Eckball von Bentley Baxter Bahn köpfte Sebastian Mai die Kugel an die Latte, den Abpraller dann Moritz Heyer in die Arme von Keeper Benjamin Uphoff. Der HFC dominierte danach das Geschehen. In der achten Minute knallte Mathias Fetsch den Ball per Direktabnahme nur knapp über die Latte.

In der 14. Minuten schossen dann die Gäste erstmals aus der Distanz auf das HFC-Tor. Kai Eisele lenkte den flachen Ball zur Ecke. Dann der Schock Heyer kam bei einer Grätsche (19.) gegen gegen Kyoung Rok Choi zu spät. Nach kurzem Überlegen entschied Schiedsrichter Jonas Weickenmeier auf Elfmeter für den KSC. Die Gelegenheit ließ sich Anton Fink nicht entgehen: 0:1 (20.)

Der HFC läuft dem Rückstand hinterher

Die Hausherren brauchten dann etwas, um sich zu berappeln, gewann dann aber wieder die Oberhand. Doch klare Chancen sprangen zunächst nicht dabei heraus. Bis Fetsch, nach Hakenablage von Pascal Sohm, freistehend aus 14 Metern die Kugel genau auf Uphoff (37.) platzierte. Stöhnen im Stadion-Viereck. Und bis zur Pause passierte dann kaum noch etwas.

In der zweiten Halbzeit war also wieder eine Aufholjagd gefragt. Gegen Rostock beispielsweise hatte die bei gleichem Spielstand nicht zum Erfolg geführt. Und wieder war es Fetsch, der die erste Gelegenheit (51.) zum Ausgleich hatte, nach einem Bahn-Freistoß jedoch zu wenig Druck an den Ball bekam. Nur fünf Minuten später wurde ein Diastanzschuss von Mai knapp über die Latte zur Ecke abgelenkt.

Der HFC versuchte nun alles, und Coach Torsten Ziegner wechselte den unauffälligen Baxter Bahn gegen Julian Guttau aus, der gleich zwei prima Gelegenheiten (58.) hatte: Einmal hielt Uphoff, dann zielte er Zentimeter vorbei. Die Gegenseite warf nun (62.) den ehemaligen HFC-Spieler Martin Röser ins Getümmel. Doch es war Fink, der das 0:2 (64.) besorgte. Fink setzte sich clever im Zweikampf gegen Niklas Landgraf durch und traf per Flachschuss. Der Routinier zeigte mal wieder, wie Toreschießen geht.

Fetsch gegen Karlsruhe harmlos

Solch einen Vollstrecker fehlt dem HFC eben, wenn Fetsch mal wieder als personifizierte Harmlosigkeit agiert. Nun brauchte es beinahe schon ein Wunder. Die Rot-Weißen ließen sich in ihrem Glauben daran auch nicht erschüttern und behielten ihre Vorwärts-Marschroute bei. Was blieb ihnen auch anderes übrig. Ziegner holte Fetsch (72.) von Platz und zog vor 8003 Zuschauern seine letzte Stürmer-Option: Kilian Pagliuca.

Doch der KSC blieb in der Abwehr stabil – auch, weil dem HFC die letzte Präzision abging. In der 86. Minute zerstäubte dann Marvin Pourie mit dem 0:3 dann die letzten leisen Hoffnungen. Natürlich war das Ergebnis nicht nur bitter, sondern auch viel zu hoch.

Aber die Gäste führten dem HFC gnadenlos vor, was ihm noch fehlt, um wirklich ernsthafter Aufstiegsaspirant sein zu können. Womöglich wird daruf reagiert und im Winter noch ein Goalgetter verpflichtet. (mz)