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Erst gezaubert, dann gezittert Erst gezaubert, dann gezittert: Starker Manu führt HFC zum Sieg in Münster

Von Benjamin Binkle 01.12.2018, 15:55

Münster/Halle (Saale) - Mit einer über weite Phasen beeindruckenden Leistung hat sich der Hallesche FC endgültig in die Gruppe der Top-Teams der 3. Liga gespielt. Am Samstag gewann der HFC das Spitzenspiel beim so heimstarken Preußen Münster verdient mit 2:1 (2:0) und steht nach dem vierten Sieg aus den letzten fünf Spielen nun schon auf Tabellenrang vier.

Pech vor Anpfiff für den HFC: Kapitän Jan Washausen fiel mit Wadenproblemen aus. Dafür kehrte Bentley Baxter Bahn in die Startelf zurück, wo er mit Björn Jopek das Zentrum bildete. Für den gesperrten Toni Lindenhahn rückte Fynn Arkenberg rechts hinten in die Dreierkette.

HFC in Münster: Warnstreik nach dem Anpfiff

Nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Robert Schröder gab es dann Kurioses: Alle 22 Spieler blieben reglos stehen, von  den Rängen hallten Sprechchöre gegen den DFB. Eine ligaweite Protestaktion der Drittligisten gegen die stockende Regionalliga-Reform. Eine Minute dauerte der Warnstreik, dann ging es endgültig los in Münster.

Und die Gäste aus Halle kamen gut rein ins Spiel. Bissig und konzentriert gingen sie zu Werke und hatte auch die erste Chance, als Mathias Fetsch die scharfe Hereingabe von Marvin Ajani knapp verpasste (7.). Von Münster, das wegen Verletzungssorgen ohne nominellen Stürmer auflief, kam ungewohnt wenig.

Anders Halle: Als Manu auf rechts das Tempo anzog, konnte kein Münsteraner mithalten. Klug legte der HFC-Profi quer, wo Fetsch durchließ und so Ajani völlig frei stand und cool zum 1:0 einschoss (22.). Ein perfekter Konter der Gäste aus der eigenen Spielhälfte bis ins gegnerische Tor.

HFC mit zwei tollen Kombinationen vor den Toren

Der HFC blieb dran und zeigte einmal mehr, was das Team aktuell auszeichnet – schnelles und schnörkelloses Offensivspiel. Ein Traumpass von Pascal Sohm brachte erneut Manu auf rechts in Position, dessen klugen Querpass schob Fetsch zum 2:0 ins leere Tor (32.).

Halle zauberte bei der Heimmacht Münster, ungläubig bestaunt von den Preußen-Fans. „Aufwachen, aufwachen“, skandierten die Zuschauer von den Rängen, nachdem Manu einmal mehr die Defensive der Hausherren schwindelig gespielt hatte. In der Nachspielzeit köpfte Fetsch dann sogar noch an den Pfosten. So endete eine ganz starke Halbzeit des HFC hochverdient mit 2:0 und Pfiffen für die Münsteraner.

Münster trifft: Spannung in der Schlussphase

Direkt nach Wiederanpfiff hatte Hale dann Glück, dass ein Kopfball von Jannik Borgmann über das Tor ging (48.), es war die beste Chance der Gastgeber bis dahin. Aber der Beginn einer Dauer-Offensive war es nicht. Halle bekam schnell wieder mehr Kontrolle in die Partie und spielte weiter ansehnlich nach vorne. Die beste Möglichkeit zum entscheidenden 3:0 vergab Sohm der eingewechselte Davud Tuma, der einen Konter schlecht ausspielte und Manu übersah (77.).

Und so wurde es doch noch spannend. Münster kam durch einen Seitfallzieher von Tobias Warschewski auf 1:2 (78.) heran, plötzlich war auch das Publikum wieder im Spiel. Münster warf alles nach vorne, Halle hielt mit Einsatz, Moral und etwas Glück - ein mögliches Handspiel von Moritz Heyer blieb folgelos - dagegen und brachte den Sieg so über die Zeit. (mz)

Statistik: Preußen Münster - Hallescher FC 1:2 (0:2)

Münster: Schulze-Niehues - Schweers, Scherder, Borgmann - Menig, Klingenburg, Pires-Rodrigues, Heinrich (46. Warschewski) - P. Müller (71. Lanius), Kobylanski - P. Hoffmann (82. Heidemann)
HFC: Eisele - F. Arkenberg, Heyer, Landgraf - Manu, B.B. Bahn, Jopek, Ajani (83. Kastenhofer) - Mai - Fetsch (90.+4 Pagliuca), Sohm (72. Tuma)
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 6034
Tore: 0:1 Ajani (24.), 0:2 Fetsch (33.), 1:2 Warschewski (79.)
Gelbe Karten: Klingenburg (3), P. Müller (1), Menig (2), Scherder (3) / Jopek (2), Landgraf (4), F. Arkenberg (2)