1:2 bei Carl Zeiss Jena: 1:2 bei Carl Zeiss Jena: HFC verliert das nächste Ost-Duell

Jena - Es bleibt dabei: Der Hallesche FC kann einfach keine zwei Spiele in Folge gewinnen - und auch in Ost-Duellen nicht dreifach punkten. Am Sonntag gab es zum Abschluss des 22. Spieltags eine 1:2 (0:0)-Niederlage bei Aufsteiger Carl Zeiss Jena, der damit in der Tabelle am HFC vorbeizog.

Wie von Rico Schmitt vor dem Spiel angekündigt, ging der HFC fast unverändert zur Partie gegen Aalen ins Ost-Derby. Eine Überraschung in der Startelf gab es aber doch: Martin Ludwig rückte für Hilal El-Helwe ins Spiel. Der Schachzug sollte wohl mehr Tempo ins hallesche Spiel bringen.

Die Begegnung begann dann in typischer Derby-Manier: Viele Zweikämpfe, viele Fouls, wenige spielerische Momente. Der HFC versuchte vor allem über lange Bälle und Ablagen am Strafraum zum Erfolg zu kommen, das gelang in der Anfangsphase aber überhaupt nicht. Ein Schuss von Timmy Thiele über das HFC-Tor blieb die einzige echte Chance in den ersten 20 Minuten.

In der 26. Minute leitete dann das ehemalige Riesen-Talent Kevin Pannewitz die nächste Jenaer Chance ein. Er spielte einen perfekten langen Ball auf die linke Außenseite zu Guillaume Cros, dessen gute Hereingabe konnte Timmy Thiele aber nicht verwerten.

Es war ein kleiner Höhepunkt in einer sonst äußerst schwachen ersten Halbzeit, in der die Ost-Rivalen mit zahlreichen Ungenauigkeiten glänzten. Vor allem der HFC zeigte in seinen Angriffsbemühungen viel zu wenig Präzision, brachte nicht einen gefährlichen Torabschluss in den ersten 45 Minuten zu Stande. Aber auch Jena fand öfter den Gegenspieler als den eigenen Mann, kam so bis zur Pause nicht mehr zwingend vor das hallesche Tor. Das einzig folgerichtige Halbzeitergebnis daher: 0:0.

Zur zweiten Halbzeit brachte Schmitt El-Helwe für Ludwig. Der taktische Schachzug war auch nicht aufgegangen. Damit ging die Startelf aus dem Aalen-Spiel in den zweiten Spielabschnitt.

Die erste gefährliche Torszene gehört aber erneut Jena: Nach einem Foul von Fabian Baumgärtel an Timo Maurer bekam Carl-Zeiss einen Freistoß am rechten Strafraumeck. Manfred Starke setzte den Ball in der 51. Minute ans Außennetz des HFC-Tors.

Noch brenzliger wurde es in der 53. Minute: Nach einem Lupfer-Pass kam Timmy Thiele völlig frei zum Abschluss, hob den Ball aber zu weit weg vom Tor. Der von Schilk abgewehrte Versuch landete bei Cros. Der jagte den Ball aber über das Tor. Es war die mit Abstand größte Chance des Spiels.

In der 62. Minute dann die verdiente Führung für Jena. Nach einem langen Ball konnte die HFC-Abwehr Timmy Thiele nicht am Doppelpass mit René Eckardt stören, der Torjäger von Carl-Zeiss ließ Tom Müller mit einem platzierten Schuss ins linke Eck dann keine Chance. Schon im Hinspiel hatte Thiele Jena mit 1:0 in Führung gebracht.

Nach dem Gegentor wachte der HFC endlich auf, zeigte plötzlich mehr Zug zum Tor. In der 67. Minute hatte Hilal El-Helwe den ersten Abschluss für Halle im gesamten Spiel, sein Seitfallzieher ging aber vorbei.

Mitten in diese zarte Angriffsphase des HFC schlug Jena in der 72. Minute aber eiskalt zu: Ein langer Ball auf Thiele genügte, um die gesamte Abwehr auszuhebeln. Der Stürmer bewahrte erneut die Ruhe und schoss mit Hilfe des rechten Innenpfostens ein.

Vorentschieden war das Spiel aber nicht, denn der HFC kam postwendend zum Anschlusstreffer. Nach einer Ecke kam Erik Zenga in der 74. Minute an den Ball und erzielte aus kurzer Distanz das 1:2. Es war das erste HFC-Tor für die Sandhausen-Leihe.

Der HFC spielte nun deutlich offensiver, was sich in der 79. Minute fast gerächt hätte. Ein Ball in die Tiefe fand den eingewechselten Julian Günther-Schmidt, auch weil Stefan Kleineheismann die Situation unterschätze. Schmidt. umspielte Tom Müller, ließ sich aber zu weit nach außen abdrängen und schoss am leeren Tor vorbei.

Dem HFC gelang es aber auch nicht, in der Schlussphase entschieden auf den Ausgleich zu drängen, zu oft blieb die Angriffsversuche am Jenaer Strafraum hängen.

Stattdessen machte Thiele mit seinem dritten Tor in der 90. Minute den vermeintlichen Deckel auf die Partie. Wieder reichte ein langer Ball um den Angreifer ins 1-gegen-1 mit Tom Müller zu schicken und wieder ließ sich Thiele die Chance nicht entgehen. Das Schiedsrichtergespann entschied aber auf Abseits – Glück für den HFC. An der Niederlage änderte dies aber nichts mehr, den kurz darauf pfiff Tobias Reichel die Partie ab. Während Jena jubelte, schlichen die HFC-Profis geschlagen vom Feld.

Klaus Gjasula (HFC-Kapitän): „Wir sind einfach ein bisschen zu naiv. In der zweiten Halbzeit stellen wir uns in einigen Situationen dumm an und Jena gewinnt das Spiel. Nicht weil sie besser sind, sondern abgezockter. Von der Einstellung her war unser Spiel in Ordnung. Das waren heute Big Points, aber nächste Woche geht es wieder um Big Points. Denn der VfL Osnabrück steht hinter uns und sie können uns mit einem Sieg wieder mit unten reinziehen.“

Erik Zenga (HFC-Torschütze): „Wir haben es auswärts mal wieder verkackt, das kann man wohl so sagen!“

Jena: Koczor - Brügmann, Gerlach, Slamar, Cros - Pannewitz (65. Günther-Schmidt), Löhmannsröben - Mauer (80. Tuma), Eckardt, Starke (87. Grösch) - Thiele. - Trainer: Zimmermann
Halle: Tom Müller - Kleineheismann, Fennell, Baumgärtel - Schilk, Zenga, Gjasula, Landgraf (73. Manu) - Ajani, Fetsch (73. Pintol), Ludwig (46. El-Helwe). - Trainer: Schmitt
Tore: 1:0 Thiele (62.), 2:0 Thiele (72.), 2:1 Zenga (74.)
Gelbe Karten: Pannewitz, Cros - Schilk
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)
Zuschauer: 7260

(mz)