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Sonntagsspiele in der Bundesliga Sonntagsspiele in der Bundesliga: Leverkusen und Schalke Remis - Dortmund souverän

29.11.2015, 16:30
Eric Maxim Choupo-Moting erzielt das 0:1 für den FC Schalke.
Eric Maxim Choupo-Moting erzielt das 0:1 für den FC Schalke. imago/Uwe Kraft Lizenz

Dortmund - Bayer Leverkusen und Schalke 04 bleiben in der Bundesliga im Mittelmaß stecken. Das 1:1 (0:0) reicht beiden Clubs nicht zum Angriff auf die Spitzenplätze. Eric Choupo-Moting (50.) erzielte in dem für beide Clubs wegweisenden Spiel am Sonntag die Führung. Ein Eigentor von Sascha Riether (85.) rettete die Hausherren vor der Pleite. Das Team von Roger Schmidt kam nach der Champions-League-Enttäuschung auch in der Bundesliga nicht vom Fleck. Bayer bleibt Tabellensechster. Die Elf von Trainer André Breitenreiter ist punktgleich Achter.

„Das Ergebnis ist nicht optimal. Aber wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Bayer-Torhüter Bernd Leno. „In der ersten Halbzeit hätten wir in Führung gehen müssen. Wir hatten einige hundertprozentige Chancen“, fand Karim Bellarabi.

Dabei sind die Schalker eigentlich der Lieblingsgegner der Leverkusener. 18 Heimsiege gab es gegen die Gelsenkirchener, gegen keine Mannschaft hat Bayer zu Hause öfter gewonnen. Für Leverkusen war das Remis der Höhepunkt einer verkorksten Woche. Nach dem mageren 1:1 in Borissow steht der Werksclub vor dem Aus in der Champions League, Sportdirektor Rudi Völler beschimpfte einen Fan.

Benedikt Höwedes nach Achillessehnenproblemen wieder auf dem Platz

Für den brasilianische Verteidiger Wendell, der unter der Woche für Aufregung gesorgt hatte und in Köln beim Autofahren ohne Führerschein erwischt worden war, spielte Sebastian Boenisch als linker Verteidiger. Auch auf Kapitän Lars Bender (Sprunggelenksoperation), musste Bayer-Trainer Roger Schmidt verzichten.

Gäste-Trainer Breitenreiter konnte wieder auf Abwehrchef Benedikt Höwedes bauen. Der Weltmeister hatte beim 1:0-Sieg in der Europa League bei APOEL Nikosia wegen Achillessehnenproblemen passen müssen. Zum letzten Mal fehlte den Schalkern auch Johannes Geis nach seinem rüden Foul Ende Oktober im Bundesliga-Spiel gegen Gladbachs André Hahn.

300. Einsatz für Stefan Kießling bei Bayer Leverkusen

Zunächst neutralisierten sich beide Teams, Chancen waren Mangelware. Beide Abwehrreihen standen im Duell der beiden punktgleichen Clubs prima. Schalke war anfänglich mutiger und frecher. Erst nach gut einer halben Stunde gab es den ersten Aufreger: Bellarabi traf aus spitzem Winkel die Latte. Danach waren die Hausherren am Drücker. Vor allem Bellarabi wirbelte kräftig, kurz vor der Pause wäre die Führung eigentlich fällig gewesen.

Nach dem Wechsel schlug Schalke zu. Julian Brandt war gerade erst für Hakan Calhanoglu gekommen, da spielte Leon Goretzka einen maßgeschneiderten Pass auf Choupo-Moting, der eiskalt verwandelte. Wenig später kam Stefan Kießling, stand zum 300. Mal in der Bundesliga für Bayer auf dem Feld. Der Stürmer freilich konnte nichts richten. Den Leverkusener Treffer erzielte Riether per Kopf. Schalke-Torhüter Ralf Ralf Fährmann hatte eine Hereingabe von Javier Hernández, genannt Chicharito, unglücklich abgefälscht.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt, ob der VfL Wolfsburg seine Auswärtsmisere in Augsburg brechen konnte.

FC Augsburg und VfL Wolfsburg liefern sich Duell auf Augenhöhe

Die rätselhafte Auswärtsschwäche des VfL Wolfsburg hat sich auch beim in dieser Saison heimschwachen FC Augsburg fortgesetzt. Beim 0:0 am Sonntagabend waren die abstiegsbedrohten Gastgeber, die mit dem Remis immerhin die direkten Abstiegsplätze verlassen konnten, bei ihrem 150. Spiel in der Fußball-Bundesliga einem Erfolg näher. Kapitän Paul Verhaegh (43. Minute) und Dominik Kohr (61.) vergaben vor 27 081 Zuschauern jedoch die größten Torchancen. Die Wolfsburger ließen die Qualitäten eines Topteams und den absoluten Siegeswillen über weite Strecken vermissen. Die Schlussminuten musste der Tabellendritte mit zehn Mann überstehen; Dante sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (85.).

Trotz des Tabellengegensatzes lieferten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe. Die gegenüber dem ärgerlichen 2:3 in der Europa League gegen Athletic Bilbao auf fünf Positionen veränderten Augsburger agierten überlegen, wirkten griffiger und waren gerade in der ersten Spielhälfte dem Führungstor deutlich näher. In der 18. Minute prüfte Caiuby VfL-Torhüter Diego Benaglio erstmals aus spitzem Winkel.

Nur wenige Sekunden später roch es nach einem Zupfer von Wolfsburg Innenverteidiger Naldo an der Schulter des Augsburgers Ja-Cheol Koo nach Foulelfmeter. Schiedsrichter Christian Dingert pfiff aber nicht. Glück hatten die Gäste auch, als André Schürrle einen Pass von Dominik Kohr im eigenen Strafraum nicht klären konnte. FCA-Kapitän Paul Verhaegh nahm Schürrles Geschenk jedoch nicht an. Er schoss freistehend aus kurzer Distanz am Wolfsburger Tor vorbei (43.).

VfL enttäuscht in kampfbetonter Partie

Der DFB-Pokalsieger enttäuschte wie so oft in fremden Stadien. Der nach seiner Topleistung als Joker beim Champions-League-Sieg in Moskau (2:0) in die Startelf gerückte Schürrle konnte lange Zeit keine Akzente setzen. Auch die Torjäger Bas Dost und Max Kruse traten kaum in Aktion. Schlampige Pässe störten das Angriffsspiel. Einen Schuss von Nationalspieler Kruse konnte FCA-Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker abblocken (19.). Einen weiteren verdeckten Distanzschuss des im Mittelfeld aufälligen Maximilian Arnold parierte Augsburgs fehlerfreier Torhüter Marwin Hitz (32).

Kampfbetont statt filigran ging es bei widrigen äußeren Bedingungen auch nach der Pause weiter. Der Außenseiter investierte weiter viel gegen ein Wolfsburger Team, das eine Woche nach dem 6:0-Heimsieg gegen Werder Bremen nun etwas mehr Entschlossenheit demonstrierte. Der nun agilere Schürrle suchte mehrfach den Abschluss (50./52./57.).

Die klare Chance aber eröffnete sich wieder dem FCA: Eine präzise Flanke des agilen Außenverteidigers Philipp Max köpfte Mittelfeldmann Kohr aus wenigen Metern unbedrängt neben das Tor (61.). Defensiv stand der FCA weitgehend stabil. Einen gewaltigen Freistoß von Naldo konnte der aufmerksame Hitz mit den Fäusten abwehren (79).

Lesen Sie im nächsten Abschnitt, wie das Trainerdebüt für VfB-Coach Jürgen Kramny in Dortmund verlief.

Gonzalo Castro und Pierre-Emerick Aubameyang schießen Dortmund zum Sieg

Neuer Trainer, altes Leid - der VfB Stuttgart hat gegen Borussia Dortmund seine Talfahrt auch fünf Tage nach der Trennung von Alexander Zorniger fortgesetzt. Unter der Regie von Interimscoach Jürgen Kramny kassierten die vom Abstieg bedrohten Schwaben am Sonntag beim 1:4 (1:2) die dritte Niederlage in Serie. Doch anders als bei den beiden deutlichen 0:4-Schlappen zuvor gegen den FC Bayern und den FC Augsburg war ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar.

Dank der Tore von Gonzalo Castro (3. Minute), Pierre-Emerick Aubameyang (19./90.) und Georg Niedermeier (Eigentor/65.) festigte der BVB vor 81 359 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park nach zuletzt zwei Pflichtspiel-Schlappen den zweiten Tabellenplatz. Den Treffer für den lange Zeit mutigen VfB erzielte Daniel Didavi (40.).

Dortmund geht früh in Führung

Die im Vergleich zum 0:4 gegen Augsburg auf vier Positionen veränderte VfB-Startelf erwischte einen kapitalen Fehlstart und lag schon nach drei Minuten 0:1 hinten. Nach einem Fernschuss von Henrich Mchitarjan war VfB-Keeper Przemyslaw Tyton zwar noch zur Stelle. Doch der von ihm abgewehrte Ball landete auf dem Kopf von Castro, der aus kurzer Distanz seinen ersten Bundesliga-Treffer für den Revierclub erzielte.

Die frühe Führung gab der Borussia, die wieder mit dem noch am Donnerstag in Krasnodar geschontem Offensiv-Trio Pierre-Emerick Aubameyang, Marco Reus und Shinji Kagawa auflief, mehr Sicherheit. Zwar geriet sie auch ohne den diesmal pausierenden und zuletzt kritisierten Abwehrchef Mats Hummels kurzzeitig unter Druck, schlug aber mit einem neuerlichen Konter eiskalt zu. Ein sehenswertes Zuspiel des starken Castro veredelte Aubameyang mit einem gefühlvollen Lupfer aus 14 Metern ins Tor. Es war der bereits 16. Saisontreffer des derzeit besten Bundesliga-Schützen.

Mutige Stuttgarter werden nicht belohnt

Dieser Doppelschlag war für die Schwaben nur schwer zu verarbeiten. Dennoch spielten sie weiter mutig nach vorn. So bot sich Didavi (28.) bei einem von BVB-Keeper Roman Bürki parierten Schuss die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Zudem rettete der Dortmunder Außenverteidiger Lukasz Piszczek nach schönem Solo von Timo Werner (40.) auf der Linie. Nur wenige Sekunden später wurde der VfB für seinen Elan doch noch belohnt. Nach Zuspiel von Filip Kostic drückte Didavi den Ball zum verdienten Anschlusstreffer über die Linie.

Auch nach Wiederanpfiff erwies sich der VfB für die Borussia zunächst als unbequemer Gegner. Dennoch übernahm der BVB nun mehr und mehr die Regie und kam durch Aubameyang (50./62.) zu guten Chancen. Doch es passte ins Bild von einem vom Pech verfolgten Abstiegskandidaten, dass der Treffer zum 1:3 durch ein Eigentor fiel. Nach Flanke von Marco Reus beförderte Innenverteidiger Niedermeier den Ball ins eigene Netz und besiegelte damit die bereits 10. Saisonschlappe der Schwaben. Erst danach dominierte der BVB die Partie, ging mit seinen Torchancen jedoch fahrlässig um. Erst kurz vor Schluss traf Aubemeyang zum 4:1-Endstand. (dpa)

Hakan Calhanoglu von Bayer Leverkusen und Benedikt Höwedes von Schalke 04 im Zweikampf.
Hakan Calhanoglu von Bayer Leverkusen und Benedikt Höwedes von Schalke 04 im Zweikampf.
imago/osnapix Lizenz
Dante vom VfL Wolfsburg sieht beim torlosen Remis in Augsburg die rote Karte.
Dante vom VfL Wolfsburg sieht beim torlosen Remis in Augsburg die rote Karte.
dpa Lizenz
Gonzalo Castro erzielt das 1:0.
Gonzalo Castro erzielt das 1:0.
REUTERS Lizenz
Shinji Kagawa, Gonzalo Castro und Pierre Emerick Aubameyang jubeln nach dem 1:0.
Shinji Kagawa, Gonzalo Castro und Pierre Emerick Aubameyang jubeln nach dem 1:0.
imago/Jan Huebner Lizenz