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"Zwei Sekunden die Sicherung rausgehauen" Dynamo Dresden: Niklas Kreuzer entschuldigt sich für "dämliche" Rote Karte

10.10.2019, 09:57
Dresdens Niklas Kreuzer (r.) sieht im Spiel gegen Hannover 96 die Rote Karte.
Dresdens Niklas Kreuzer (r.) sieht im Spiel gegen Hannover 96 die Rote Karte. dpa-Zentralbild

Dresden - Den ersten Platzverweis seiner Karriere konnte Niklas Kreuzer nicht so schnell abhaken. „Mit der Aktion habe ich mir ein Eigentor geschossen, das war mir auch schnell bewusst. Ich habe mich nach dem Spiel noch im Bett wieder gefragt, was ich da eigentlich Dummes veranstaltet habe“, sagte der Vizekapitän des Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Kreuzer war am Samstag in der 65. Spielminute der Zweitliga-Partie gegen Hannover 96 wegen eines Kopfstoßes vom Platz gestellt worden. „Das gesamte Spiel war ich richtig motiviert, werde dann dort an der Seitenlinie mehrfach angerempelt und dann hat es bei mir für zwei Sekunden die Sicherung rausgehauen. Das war schon dämlich und ich habe mich auch direkt nach dem Spiel bei der Mannschaft und dem Trainer entschuldigt“, sagte der 26 Jahre alte Außenverteidiger. „Vielleicht hat sich unterbewusst einiges angesammelt, das soll aber keine Ausrede sein. Wir sind Profis. Egal wie enttäuscht und vielleicht auch etwas wütend ich zuletzt war, das darf nicht passieren.“

Dynamo Dresden: Niklas Kreuzer für drei Spiele gesperrt

Drei Liga-Partien muss er aussetzen – eine Strafe, die aus seiner Sicht vollkommen in Ordnung ist. Dennoch hat sich der Sohn des ehemaligen Bundesliga-Profis Oliver Kreuzer vor allem selbst geschadet. Er steht auch exemplarisch für die aktuelle Entwicklung seines Arbeitgebers.

Mit großer Euphorie und gewissen Erwartungen in die Saison gestartet, folgte mit zwei Niederlagen schnell die erste Ernüchterung. Anschließend blieben die Sachsen fünf Partien ungeschlagen, doch die zwei Pleiten in Aue und gegen Hannover bildeten einen erneuten Tiefpunkt.

Kreuzer wurde während der Vorbereitung von Trainer Cristian Fiel zu einem von vier Kapitänen des sächsischen Traditionsclubs ernannt, ist Nummer zwei hinter Marco Hartmann und führte die Mannschaft am ersten Spieltag als Kapitän aufs Feld. „Ich habe eine gute Sommervorbereitung gespielt, weswegen mir auch die Ehre zu Teil wurde“, sagt Kreuzer.

Krise bei Dynamo Dresden? „Situation wird etwas dramatisiert“

Es war zunächst der letzte Startelf-Einsatz, weswegen vergangene Woche ein Gespräch zwischen Spieler und Coach stattfand. „Ein sehr gutes“, bekräftigte der Außenverteidiger. Lediglich 27 Minuten sammelte der Rechtsfuß in den folgenden sieben Liga-Partien. „Da muss man kein Geheimnis draus machen, dass ich unzufrieden war. Jeder Spieler hat Ansprüche, auch ich, weil ich weiter in der Rolle als Führungsspieler wachsen will.“

Hannover sollte seine Kampfansage auf einen Stammplatz werden. „Dass es am Wochenende so ausgeht, hätte ich mir natürlich anders gewünscht. Aber solche Phasen gibt“s. Jetzt gilt es für mich und die gesamte Mannschaft einfach nicht den Kopf hängen zu lassen und weiter Vollgas zu geben“, sagt Kreuzer.

Mit nur neun Zählern rangiert Dresden derzeit auf Rang 14 der Tabelle, hat nur einen Punkt Vorsprung auf einen Abstiegsrang. „Unsere Situation wird derzeit etwas dramatisiert, es sind auch nur drei Zähler auf Platz sieben“, findet Dresdens Vize-Kapitän und zeigt einen Weg aus der Mini-Krise: „Der einfachste Weg ist Erfolg. Wenn die ersten kleinen Erfolge kommen, dann wächst auch wieder die Brust und somit das Selbstvertrauen, was du brauchst, um erfolgreich zu sein.“ (dpa)