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HFC- und FCM-Spiele terminiert 3. Liga: Restart am 20. Mai - DFB setzt Termin gegen alle Kritik fest

21.05.2020, 08:36

Frnkfurt (Main) - Re-Start mit Hindernissen und allen Protesten zum Trotz: Auch in der 3. Liga wird wieder Fußball gespielt. Zwei Wochen nach dem Neustart der 1. und 2. Bundesliga setzt die dritthöchste Spielklasse ihre Saison am 30. Mai nach fast dreimonatiger Coronapause fort.

Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag mitteilte, soll die Spielzeit „unter Berücksichtigung der politischen Verfügungslagen“ sowie des Hygienekonzepts des DFB und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zu Ende gebracht werden.

Auf die Klubs warten nun stressige Wochen. Insgesamt elf Spieltage stehen noch aus, bis zum 4. Juli sind ausschließlich Englische Wochen geplant. Die Relegation zur 2. Bundesliga soll bis zum 11. Juli abgeschlossen sein, terminliche Abweichungen seien beispielsweise durch etwaige Mannschaftsquarantänen weiterhin möglich.

3. Liga: Jena mit Heimspiel trotz Spielverbot in Thüringen

Für DFB-Präsident Fritz Keller war es „wichtig und nötig“, dass nun Klarheit über den weiteren Fahrplan herrsche. Die 3. Liga sei eine „bundesweite Profispielklasse“, sagte Keller, „negative politische Verfügungslagen an vereinzelten Standorten dürfen hier nicht den deutschlandweit mehrheitlich möglichen Spielbetrieb komplett unterbinden“. Er hoffe, dass „letztlich ein einheitliches Bild herrschen wird“.

Neun Vereine hatten zuletzt die genaue Ansetzung der noch ausstehenden Spiele gefordert, andere plädieren für einen Saisonabbruch und verweisen dabei - wie der 1. FC Magdeburg, der Hallesche FC oder der FC Carl Zeiss Jena - auf die behördlichen Festlegungen in ihrem Bundesland.

>>> Drittliga-Restart: Das sind die Spieltermine für HFC und FCM

Magdeburg und HFC dürfen bis zum 27. Mai aufgrund offizieller Verordnungen weder Mannschaftstraining noch Wettkämpfe abhalten. Das würde bedeuten, dass die Vereine lediglich ihr Abschlusstraining vor dem ersten Spiel nach zehn Wochen Pause unter Wettkampfbedingungen bestreiten dürften. Der HFC kündigte am Donnerstag bereits an, rechtliche Schritte gegen den Restart zu prüfen. Auch Jena will gegen den Termin vorgehen.

HFC soll am Sonntag bei Preußen Münster spielen

In Thüringen gilt die Verordnung für Jena sogar bis zum 5. Juni - der FCC müsste also ohne ein einziges Mannschaftstraining in die Partie gehen. Hansa Rostock hatte hingegen am Mittwoch vom Land Mecklenburg-Vorpommern das Okay für einen möglichen Drittliga-Start bekommen.

Der DFB hat für den Tabellenletzten am 31. Mai dennoch ein Heimspiel angesetzt. Dies müsste Jena dann möglicherweise in einem anderen Bundesland austragen. Der DFB will bei seinem außerordentlichen Bundestag am kommenden Montag beschließen, dass Heimspiele auch in fremden Stadien stattfinden können. Der Verband forderte die Vereine, an deren Standorten noch kein Profispielbetrieb erlaubt ist, auf, „in aktive Klärung mit den zuständigen Behörden zu treten“.

Allerdings habe der DFB „durchaus positive Signale erhalten“, sagte Keller: „Wir erleben eine Ausnahmesituation, in der es keine einfachen Lösungen gibt.“ DFB-Vizepräsident Peter Frymuth freute sich über „mehr Planungssicherheit“ sowie ein gemeinsames Ziel. „Das Signal für die 3. Liga ist gegeben. Wir werden zügig alle weiteren Maßnahmen in die Wege leiten“, sagte Frymuth und appellierte an „die Solidarität aller“.

Nach Corona-Pause: Frauen-Bundesliga beginnt am 29. Mai

Bereits am Mittwochabend hatte der DFB bekanntgegeben, dass die Frauen-Bundesliga ihren Spielbetrieb am 29. Mai wieder aufnehmen wird. Den Anfang machen am 29. Mai (14 Uhr) der VfL Wolfsburg und der 1. FC Köln.

Der FF USV Jena hat die Nachricht vom Neustart mit gemischten Gefühlen aufgenommen, auch dieser Klub ist durch die Corona-Verordnung des Freistaates stark eingeschränkt. Erst seit vergangenem Montag trainiert die Mannschaft von Trainer Christopher Heck wieder in Kleingruppen unter Einhaltung großer Abstände und kontaktlos. „Die Vorbereitung auf den Einstieg in den Wettbewerb ist so eindeutig nicht möglich“, sagte der Vereinsvorsitzende Torsten Rödiger in einer Erklärung des Tabellenletzten.

Nicht nur eine Wettbewerbsverzerrung sieht der Vorstand in den ungleichen Voraussetzungen. „Im Vordergrund steht eindeutig die Gesundheit unserer Spielerinnen. Diese ist bei einem Kaltstart kaum gegeben, das Verletzungsrisiko ist viel zu hoch“, sagte Rödiger. Dem FF USV droht nun ebenfalls ein mehrwöchiger Umzug in ein anderes Bundesland, was aber unmöglich scheint: Spielerinnen müssen ihr Studium beenden, stehen im Berufsleben oder haben derzeit Abiturprüfungen am Jenaer Sportgymnasium, wofür eine Anwesenheit zwingend notwendig ist. (dpa/sid/bbi/mz)