Ultimatum an den DFB 3. Liga: Rostock und Co. machen Druck für Saison-Fortsetzung beim DFB

Frankfurt (Main) - Der Deutsche Fußball-Bund wird das Problem nicht los. Die Entscheidung, ob die Saison in der dritten Liga abgebrochen oder fortgeführt wird, steht nach wie vor aus. Auch am Dienstag gab es kein Zeichen aus der Politik, wie denn nun zu verfahren sei.
Spätestens am 25. Mai könnte der außerordentliche Bundestag eine Entscheidung pro Abbruch herbeiführen. Der für den 26. Mai geplante Neustart war verschoben worden. Nun soll es am 30. Mai losgehen, damit ist ein Saisonende bis zum 30. Juni so gut wie nicht zu schaffen.
3. Liga vor Restart? DFB bekommt Brief von acht Vereinen
Die festgefahrene Situation macht dem DFB zu schaffen. „Das belastet uns alle, das kann man nicht beschönigen“, sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius am Dienstag in einer Medienrunde, in der er aber erneut betonte: „Eine deutliche Mehrheit möchte spielen.“ Und dann sagte er: „Heute ist uns ein Schreiben von acht Vereinen eingegangen, die weiterspielen möchten.“ Was wiederum nicht nach deutlicher Mehrheit, sondern nach einer Minderheit klingt. Schließlich spielen 20 Vereine in der Liga.
Bei einem Meinungsbild vor drei Wochen wollten - angeführt von den fünf bayrischen Vereinen - zehn Klubs weitermachen, acht nicht, Meppen und Kaiserslautern hatten sich enthalten.
Meppen möchte nun auch spielen und forderte wie die Bayern, Rostock, Chemnitz und Uerdingen - es sind neun Klubs - nun Klarheit: Bis zum Mittwoch (20. Mai), so in einem Schreiben an den DFB formuliert, sollen durch den DFB „nunmehr unverzüglich“ die ausstehenden Spiele angesetzt werden: „Teilen Sie uns bitte bis zum 20.05.2020 um 19 Uhr verbindlich mit, wann der unterbrochene Spielbetrieb wiederaufgenommen wird“, heißt es in dem Schreiben.
Restart-Befürworter attackieren die Stadt Halle
Und weil sie wütend sind, dass örtliche Gesundheitsämter sich an die Regeln halten und wie in Halle einen Wettkampfbetrieb (bis 27. Mai) untersagen dürfen, attackieren sie indirekt auch Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos).
„Wenn dieses Beispiel Schule machen würde, könnte zukünftig jeder Bürgermeister seinem Club, der zufällig auf einem günstigen Tabellenplatz steht, durch entsprechende Untersagungsverfügungen zu einem sportlichen Erfolg verhelfen“, heißt es in dem Brief. Womöglich hätten sie das für den Fall HFC, der nur einen Zähler über der Abstiegszone steht, gern anders („ungünstig“) herum geschrieben.
Die Rot-Weißen und ihre Verbündeten halten sich derweil zurück und gaben am Dienstag keine weiteren Statements. Ihre Argumente, warum ein Abbruch vor allem wirtschaftlich die einzig vernünftige Lösung ist, liegen auf dem Tisch. Ob der DFB das Ultimatum bis Mittwochabend einhält (oder gar nicht einhalten kann), ist fraglich. Jeder Tag, der ohne eine endgültige Entscheidung verstreicht, macht einen Abbruch nur noch logischer. (mz/sid/cka)