Eishockey-WM Auftakt Eishockey-WM Auftakt in Köln: Deutschland siegt mit 2:1 gegen die USA

Köln - Es ging schneller als erwartet. Zwar hatte die WM-Organisatoren eine waschechte Eröffnungszeremonie angekündigt. Die Feier bestand jedoch nur aus einem Auftritt von Natalie Horler von Cascada, die ihren Kommerz-Techno-WM-Song „Playground“ vortrug. Es folgten ein paar warme Worte von Oberbürgermeisterin Henriette Reker und IIHF Präsident René Fasel. Dann stürmten auch schon die Eishockey-Profis aus Deutschland und den USA aufs Eis der mit 18 688 Besuchern ausverkauften Lanxess-Arena. Und sie boten dem Publikum eine perfekte Auftakt-Show.
Überragender Greiss
Das Nationalteam von Bundestrainer Marco Sturm besiegte die favorisierten Amerikaner dank starker Teamleistung mit 2:1 (1:0, 0:0, 1:1). Den Siegtreffer im ersten deutschen Spiel der Heim-Weltmeisterschaft erzielte Patrick Hager von den Kölner Haien – ein Stürmer, der eine schwere Zeit hinter sich hat. Denn er war während der Playoffs aus unerfindlichen Gründen vom KEC suspendiert worden. Überragend spielten außerdem der deutsche NHL-Keeper Thomas Greiss, der 42 Schüsse abwehrte und als bester deutscher Akteur ausgezeichnet wurde, und NHL-Stürmer Tobias Rieder, dem der erste deutsche Treffer gelang dieser WM gelang.
US-Profis feuerten scharfe Schüsse ab
Sturms Team musste auf Ex-NHL-Profi Christian Ehrhoff verzichten, der kurzfristig wegen einer Oberkörper-Verletzung passen musste. Statt des Haie-Stars trug Verteidiger Dennis Seidenberg die Kapitänsbinde. Greiss, sein Teamkollege von den New York Islanders, war sofort gefordert. Nach 20 Sekunden tauchte Johnny Gaudreau (Calgary), einer der Wunderknaben des jungen, hoch talentierten US-Teams vor Greiss auf – der frühere Haie-Keeper parierte.
Überhaupt fackelten die US-Profis nicht lange. Sie schossen durch die neutrale Zone und gaben weitere scharfe Schüsse auf das deutsche Tor ab. Greiss gab sich keine Blöße und hielt seine Mannschaft im Spiel. Und bald stellte sich heraus, dass die Amerikaner in der Verteidigung anfällig waren. Hager kam zu seiner Chance.
Genauso wie der Münchner Konrad Abeltshauser. Ernst machte Rieder, als er den Puck nach wunderbarer Vorarbeit des Nürnbergers Patrick Reimer im Tor von US-Keeper Jimmy Howard (Detroit Red Wings) unterbrachte (11. Minute) – 1:0 für die Deutschland, die Zuschauer waren entzückt, die Amerikaner wirkten bedrückt. Als sie sich gefangen hatten, ließen die US-Profis jedoch bald wieder ihr Talent aufblitzen. „Sie sind besser als wir“, hatte Sturm vorab erklärt. Und das stimmte auch.
Deutsche Spieler trotzten den US-Angriffen
Die Leistung der deutschen Profis bestand darin, dass sie im Kollektiv strukturiert dagegen hielten. Es gelang ihnen, den Gegner so in Schach zu halten, so dass er seine Fähigkeiten nicht voll entfalten konnte. Sobald sie durchkamen, war Greiss zu Stelle. Rieder hatte schon im zweiten Drittel die Chance, sogar ein zweites Tor zu erzielen (28.).
Die DEB-Profis gingen in Unterzahl ins Schlussdrittel – und überstanden sie. Die Amerikaner verstärkten ihre Sturmbemühungen, Greiss bekam sehr viel Arbeit. Und nach 51 Minuten war es soweit: Connor Murphy, Rieders Teamkollege in Arizona, setzte den Puck humorlos über Greiss’ Schoner in die Maschen. Doch die Deutschen kamen zurück. Im Powerplay traf Hager nach Zuspiel von Dennis Seidenberg, die WM hatte ihre erste Überraschung.
Deutschland: Greiss – D. Seidenberg, Mo. Müller – Krueger, Abeltshauser – Reul, Hördler – Macek, Kahun, Rieder – Ehliz, Tiffels, Reimer – Schütz, Hager, Gogulla – Kink, Fauser, Y. Seidenberg – Plachta. – Zuschauer: 18 688. – Schiedsrichter: Gouin (Kanada), Kubus (Slowakei). – Strafminuten: Deutschland 4/USA 4. – Tore: 1:0 Rieder 10:50, 1:1 Murphy (51:00), 2:1 Hager (53:58).